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0688 - Das Hohe Volk

0688 - Das Hohe Volk

Titel: 0688 - Das Hohe Volk
Autoren: Claudia Kern
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funktionierte es. Die Welt beruhigte sich. Beinahe mühelos fand er den Weg durch das Labyrinth der Korridore. Wesen und Dinge stellten sich ihm entgegen, aber sie hatten keine Bedeutung. Er fegte sie einfach zur Seite, ging weiter, als hätte es sie nie gegeben.
    Endlich erreichte er eine Tür. Mit seinen geschärften Sinnen nahm er die Anwesenheit von zwei Menschen dahinter wahr.
    Ist das alles, was sie uns zu bieten haben?, dachte er ironisch - oder vielleicht dachte es auch jemand anderes. Das Konzept einer Persönlichkeit hatte seine Bedeutung verloren.
    Er öffnete die Tür…
    ***
    Er sah, wie die drei den Raum betraten.
    Endlich ist es so weit, dachte er und drückte auf einen Knopf, der sich neben seiner Liege befand.
    Mit einem schmatzenden Geräusch schossen schwarze Tentakel aus der Maschine hervor, rasten auf die drei Wesen zu und hüllten sie völlig ein. Sie wurden zu den Liegen gerissen, stoppten jedoch auf halbem Weg.
    Er stutzte.
    Ein tiefes Brummen dröhnte plötzlich durch den Raum, und in der nächsten Sekunde rutschten die Tentakel von den drei Wesen ab - und zerfielen zu Staub.
    Er schluckte, als er in die blutunterlaufenen Augen seiner Gefangenen blickte, die so unerwartet zu Gegnern geworden waren.
    Ihre Körper bewegten sich wie ein Körper. Gleichzeitig öffneten sie den Mund.
    »Das war ein Fehler«, sagten drei Stimmen, die wie eine klangen.
    Er sprang von der Liege auf und konzentrierte sich. Offensichtlich wussten sie nicht, wem sie gegenüberstanden, sonst hätten sie ihre kurze Chance genutzt und ihn direkt getötet.
    Aber das hatten sie nicht getan.
    Er brauchte weniger als einen Lidschlag, um seine Fähigkeiten zu sammeln. All das, was er über die Jahrhunderte an Wissen und Informationen und… erfahren und gestohlen hatte, ließ er mit einem Schlag los.
    Auf seine Gegner.
    ***
    Nicole hörte den plötzlichen Lärm und begann zu rennen.
    Sie bog um eine Ecke, erreichte eine Tür und riss sie auf. Wrishta drängte sich neben sie.
    Der Anblick ließ sie innehalten.
    Vor ihr schwebte ein kleiner dicker Neandertaler, der die Hände ausgestreckt hatte und glühende Blitze auf seine Gegner warf.
    Nicole erkannte Zamorra, den Vampir Fu Long und ein Tigerwesen, die sich alle drei auf bizarre Art vollkommen synchron bewegten.
    Aus der Drehung schmetterten sie die Blitze ab, duckten sich unter Feuerbällen, schleuderten allein durch Geisteskraft Gegenstände auf den Dicken und erhoben sich endlich auch in die Luft, um ihm auf gleicher Ebene zu begegnen.
    Ein dumpfes Brummen vibrierte durch den Raum. Rauch zog über der großen Maschine auf, die in der Mitte stand.
    Die Angriffe des Neandertalers wurden heftiger. Einige seiner magischen Geschosse fanden ihr Ziel. Seine drei Gegner sackten auf den Boden zurück, gerieten in einen wahren Bombenhagel von Geschossen.
    Sie verlieren, erkannte Nicole entsetzt.
    Sie lief in den Raum, sah aus den Augenwinkeln einen weiteren Neandertaler mit starren Gesichtsausdruck an der Wand stehen, und stieß sich vom Boden ab.
    Es gelang ihr noch nicht einmal, den Dicken zu berühren. Zentimeter vor seinem Körper prallte Nicole gegen eine unsichtbare Barriere, die sie zurückschleuderte. Schmerzhaft prallte sie gegen die Maschine und ging benommen zu Boden.
    Verschwommen bemerkte sie, dass Wrishta sich über sie beugte und sie zur Tür zog.
    »Cylas!«, schrie die junge Frau dabei.
    Der dicke Neandertaler fuhr kurz herum und schleuderte sie mit einer lockeren Handbewegung zur Seite.
    Dann wandte er sich seinen Gegnern zu, die in eine Ecke zurückgedrängt worden waren und sich nur mühsam verteidigen konnten.
    Nicole erkannte in Zamorras Gesicht, dass er wusste: sie hatten keine Chance mehr.
    Ihre Gegenwehr wurde immer schwächer. Sie waren mit den Kräften am Ende.
    Der zweite Neandertaler, den Wrishta Cylas genannt hatte, sprang vor. Seine Hand legte einen Hebel um.
    Die Maschine spuckte weitere Tentakel aus. Sie zuckten auf den ahnungslosen dicken Magier zu.
    Der schrie auf, als er von ihnen eingehüllt und auf eine Liege gerissen wurde.
    Nicole kam auf die Beine. Sie wusste nicht, was die Maschine mit ihm machte, aber sie bezweifelte, dass es gut für ihn sein würde.
    Das schien auch Fu Long zu ahnen, der sich mit einem plötzlichen Satz aus dem Dreierverbund löste. Ein einziger Sprung genügte, um ihn auf eine zweite Liege zu bringen.
    Nicole sah, wie Zamorra und der Tiger zusammensackten. Sie wirkten völlig orientierungslos.
    Die Maschine begann zu
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