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068 - Der Vampir und die Taenzerin

068 - Der Vampir und die Taenzerin

Titel: 068 - Der Vampir und die Taenzerin
Autoren: Marilyn Ross
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an.
    Er nickte bedeutungsvoll. „Ein ähnliches Mal, wie es vor ihr schon viele einheimischen Mädchen aufwiesen. Junge Dinger, die von irgendeinem mysteriösen Kerl angefallen worden waren und danach herumirrten. Es war bisher unmöglich, eine Beschreibung dieses Menschen zu bekommen, weil die Betroffenen einen merkwürdigen Erinnerungsschwund aufwiesen. Die hiesige Polizei nennt ihn nur den Vampir.“
    „Aber warum Vampir?“ fragte Diana erstaunt.
    Roger sah sie durchdringend an. „Es gibt eine Vampirsage um Collinwood. Und diese Male an den Kehlen der Mädchen ähneln den Bißwunden, wie sie riesige Fledermäuse hinterlassen könnten.“
     

     
    Diana war betroffener, als sie sich anmerken ließ. „Welche Art von Vampirsage?“ wollte sie wissen.
    Roger warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Es würde viel zu lange dauern, sie jetzt zu erzählen. Ich muß in mein Geschäft“, entschuldigte er sich. „Fragen Sie doch Elizabeth.“ Und zu Mary Wentworth gewandt: „Sie sollten den jungen Mädchen Ihrer Truppe unbedingt den Rat geben, nach Einbruch der Dunkelheit nicht allein herumzuwandern.“
    Als Mary und Diana sich am Frühstückstisch niederließen, zitterten die Hände der alten Dame. „Ich glaube, wir haben einen Fehler gemacht, daß wir hierherkamen“, sagte sie. „Es liegt ein Schatten über Collinwood. Ich fühle es. Die arme Eleanor ist die erste, die den Preis für unser Hiersein bezahlen muß.“
    „Aber es war doch sicher nur ein Unfall“, protestierte Diana, obwohl sie selbst daran zweifelte.
    Marys scharfe Augen blickten sie wissend an. „Zwischen Peter und Mavis braut sich ein Sturm zusammen. Bis jetzt hat er sich noch beherrscht, aber eines Tages wird er sie umbringen. Und die Atmosphäre von Haß und Gereiztheit hier fordert eine Gewalttat geradezu heraus.“
    „So weit wird es bestimmt nicht kommen“, versuchte Diana die alte Dame zu beruhigen. Aber sie erinnerte sich nur allzugut an Peters wutverzerrtes Gesicht.
    Kurz darauf setzten sich Mavis und ihr Mann zu ihnen. Peter grüßte höflich, während seine Frau sich schweigend niederließ. Alex kam mit einem unverschämten Lächeln auf den Lippen Minuten später. Peter ignorierte ihn, aber Mavis lächelte verschwörerisch zurück. Mary beobachtete das kleine Drama in grimmigem Schweigen.
    Diana verließ den Tisch als erste, und Alex ging ihr nach. In der Halle legte er den Arm scherzend um sie, als wollte er sie auf die Wange küssen. Unwillig schob sie ihn zur Seite und eilte auf die Treppe hinaus. Er folgte ihr und fragte verärgert: „Warum dieses plötzliche Getue?“
    Sie sah ihn tadeln an. „Das sollten Sie eigentlich wissen, nach dem, was Sie gestern nacht mit Mavis getrieben haben.“
    Der junge Mann zuckte mit den Schultern. „Wir gingen spazieren. Was ist da schon dabei?“
    „Fragen Sie ihren Mann.“
    „Peter ist ein mißtrauischer Idiot. Er ist auf alle Freunde seiner Frau eifersüchtig. Und auf mich ist er es außerdem als Tänzer.“
    Diana lächelte kalt. „Wie lustig! Sie können ihm ja nicht einmal das Wasser reichen.“
    „Warten Sie nur ab, wo wir beide in fünf Jahren sind“, sagte er spöttisch.
    Diana wandte sich angewidert ab.
    Maggie Evans hatte Mary gebeten, mit den Kindern der Vormittagsprobe beiwohnen zu dürfen, und der alten Dame war es recht. Auch Carolyn hatte noch eine Stunde Zeit, ehe sie in den Laden mußte. Sie wollte mitkommen. Diana, die keine Lust verspürte, mit Mary Wentworth in Alex Wagen zu fahren, schloß sich ihnen an.
    Als die Kapelle bereits in Sicht war, fragte sie Carolyn: „Was ist Roxanna eigentlich?“
    Diana lächelte. „Oh, eine Art Märchen für Erwachsene.“ Woraufhin Maggie wissen wollte, welche Rolle Diana darin tanzte.
    „Ich spiele die Freundin Roxannes“, erklärte die Ballerina. „Außerdem studiere ich Mavis’ Hauptrolle ein, um als Ersatz einspringen zu können.“
    David und Amy blickten sie bewundernd an. „Bitte verraten Sie uns doch ein bißchen etwas über die Handlung“, bat David sie eifrig. „Damit wir sie leichter verstehen können.“
    Die kleine Gruppe war nun bei der Kapelle angekommen. „Setzen wir uns ins Gras, bis die Probe beginnt“, schlug Diana vor. „Dann erzähle ich Ihnen über Roxanna.“
    Die vier ließen sich erwartungsvoll im Halbkreis um sie nieder.
    „Die Geschichte spielt in einem kleinen Dorf in Frankreich“, begann Diana. „Roxanna ist ein Bauernmädchen. Die Handlung fängt mit einem wilden Fest an. Man tanzt
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