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068 - Der Vampir und die Taenzerin

068 - Der Vampir und die Taenzerin

Titel: 068 - Der Vampir und die Taenzerin
Autoren: Marilyn Ross
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haben, aber ich glaube, er will sein Junggesellendasein auch für mich nicht aufgeben.“ Sie seufzte kummervoll und legte die Gabel aus der Hand.
    „Er sagte, er würde schon sehr bald von hier weggehen.“
    Diana war beruhigt. Nicht einmal das rote Mal, das sie an Elanors Hals entdeckte, konnte sie noch stören.
    Trotz des strömenden Regens seit dem frühen Morgen, war auch die Samstagabendvorstellung gut besucht.
    Barnabas holte Diana ab. Engumschlungen spazierten sie in Richtung Herrenhaus. Sie berichtete ihm, was alles inzwischen geschehen war, und auch von ihrer Absicht wegzugehen.
    „Wir können nicht einfach weglaufen“, sagte Barnabas unglücklich. „Ein Mord ist aufzudecken, und viele merkwürdige Begebenheiten harren einer Erklärung.“
    „Nichts ist so wichtig wie deine Sicherheit“, meinte sie.
    „Laß das meine Sorge sein!“ bat er. „Erst müssen wir uns um dich kümmern. Ich habe einige bedeutungsvolle Hinweise gefunden, die uns weiterhelfen können. Morgen ist doch keine Vorstellung?“ vergewisserte er sich.
    „Nein“, antwortete sie verwundert.
    „Dann möchte ich, daß du mich bei Einbruch der Dunkelheit in der Kapelle triffst. Ganz egal wie das Wetter ist!“
    „Warum in der Kapelle?“
    Er lächelte grimmig. „Ich habe meine Gründe. Wichtig ist, daß du es offen in Collinwood verlauten läßt. Jeder muß wissen, daß du mich bei Einbruch der Dunkelheit dort treffen wirst.“
    Sie hob die Brauen. „Ist das nicht gefährlich?“
    „Nicht morgen abend“, beruhigte er sie, als sie gerade vor dem Haupteingang ankamen. „Wer weiß, vielleicht beehrt uns dann der geheimnisvolle Geist mit einem weiteren Erscheinen!“
    Sie beschloß, nicht mehr in ihn zu dringen, sondern seine Anweisungen zu befolgen.
     

     
    Schon beim Mittagessen wußte jeder von ihrem Rendezvous mit Barnabas. Mary bat sie sogar ein paar Briefe mitzubringen, die sie am Samstag an der Kasse vergaß.
    Stefan versuchte mit allen Mitteln, sie von ihrem Vorhaben abzubringen. „Der Kommissar hat Ihnen doch verboten, abends allein in die Kapelle zu gehen“, mahnte er.
    „Ich bin nicht allein“, erinnerte sie ihn. „Barnabas ist bei mir.“
    „Um so schlimmer“, sagte er resignierend.
    In ihren Regenmantel gehüllt, die Kapuze tief über die Stirn gezogen, erreichte sie die Kapelle. Trotz ihres grenzenlosen Vertrauens zu Barnabas, pochte ihr Herz wie verrückt. Sie blickte sich in der wachsenden Dunkelheit um. Er war nicht zu sehen.
    Zögernd drückte sie die Klinke nieder und tastete sich in der Finsternis zu dem provisorischen hölzernen Verschlag, der mit seiner verschließbaren Tür als Kasse diente. Mit zitternden Fingern steckte sie Marys Schlüssel ins Schloß und wollte gerade die Bürolampe anknipsen, als die Glocke im Turm über ihr zu schlagen begann.
    Der Schock lähmte sie.
    Im Geiste sah sie Mario an den Strängen ziehen. Gleich würde er herunterkommen und sie töten.
    Sie wußte nun, daß sie in die Falle gegangen war. Immer noch vermochte sie sich nicht zu rühren.
    Wo war Barnabas?
    Das Läuten verstummte. Aber ihre Panik wuchs, als sie die sich nähernden, schlürfenden Schritte vernahm.
    Endlich gehorchten ihre Muskeln. Schreiend stürzte sie aus dem Verschlag, doch sie erreichte den rettenden Eingang nicht. Kräftige Hände, die sie nie gesehen, wohl aber zu spüren bekommen hatte, umklammerten ihren Hals. Sie drückten und drückten ihn immer fester.
    Nun wußte sie, daß es keinen Ausweg mehr gab. Daß sie sterben mußte.
    Doch plötzlich ließ der Druck an ihrem Hals nach. Blendende Helligkeit umflutete sie.
    „Wir haben ihn!“ erklang Kommissar Haigs vertraute Stimme.
    Barnabas kam auf sie zugerannt und schloß sie in seine Arme. Besorgt blickte er sie an. „Tut mir leid, daß wir bis zum letzten Augenblick warten mußten“, entschuldigte er sich.
    Und dann, mit Ironie in der Stimme: „Dafür haben wir unseren unheimlichen Geist, und es stellte sich heraus, daß er gar nicht so unsichtbar ist!“
    „Stimmt“, bestätigte Kommissar Haig, der dazugetreten war. „Wir haben unseren Mörder! Ihren Tanzpartner Alex Carter!“
    Nun erst verlor Diana die Besinnung. Die Aufregung war zuviel für sie gewesen.
     

     

Später besuchte Barnabas sie auf ihrem Zimmer und berichtete ihr alles, wie es sich abgespielt hatte. „Meinen ersten Verdacht schöpfte ich, als wir im Blue Whale einer der Stammgäste erzählte, er kenne Hank und wisse, daß er seine Zeit im Zuchthaus abgesessen habe.
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