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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe
Autoren: Cathrin Hartmann
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Eins
    29. April 1343 NGZ, System Blossom
    Das larische Raumschiff, die POTAR-FARR, flog in das System der roten Riesensonne ein, und auf den Holoschirmen sah es aus, als endeten alle Wege genau an dieser Stelle.
    Einer der äußeren Planeten, ein fahler Gasriese mit einem ungewöhnlich großen Trabanten, schien aus den Tiefen des Alls direkt auf die POTAR-FARR zuzuspringen. Einen Moment lang war das gesamte Holo angefüllt mit dem wirbelnden Gelb des Gasriesen und dem hellen, metallischen Blau seines offenbar mit einer Atmosphäre ausgestatteten Mondes. Nur in einer Ecke, oben rechts, gloste die Sonne Blossom und vertrieb auch noch den letzten Rest des schwarzen Weltalls. Der Anblick wirkte wie der Blick in einen Hochofen.
    Ein Höllenschlund.
    In seiner Kabine lehnte Perry Rhodan sich zurück und schloss kurz die Augen. Wie ein Bild schien ihm das Universum an dieser Stelle - ein Bild für seine eigene Lage. Chaotisch, beinahe unkontrollierbar. Er presste die Lippen zusammen bei dem Gedanken daran, wo er sich befand: an Bord eines larischen Raumschiffs!
    Seufzend streckte er die Hand aus und verstellte die Vergrößerung der Außenkameras. Wie an einer Schnur gezogen wanderten Planet und Mond und auch die Sonne ein Stück weg, und zwischen ihnen war wieder die vertraute Leere zu sehen. Schlagartig verging zumindest der äußere Eindruck eines Infernos und machte dem gewohnten Bild eines normalen Sonnensystems Platz.
    »Vor mir ist kein geschaffen Ding gewesen, nur Ewiges, und ich muss ewig dauern. Lasst jede Hoffnung, wenn ihr eingetreten.« Rhodan lachte bitter auf. Dann verschränkte er die Arme hinter dem Kopf.
    »Was hast du?« Mondra Diamond trat hinter ihn, beugte sich über den Holoschirm und berührte ihn dabei fast an der Schulter. Er konnte den Duft wahrnehmen, der von ihrer Haut aufstieg, und ihr dunkles Haar knisterte leise, als sie sich bewegte.
    Er wies auf den Gasriesen, der inzwischen langsam nach links aus dem Bild gewandert war und nur noch einen kleinen Ausschnitt davon beherrschte. »Der Captain fliegt einen interessanten Kurs«, sagte er. »Soweit ich sehen kann, wäre es kürzer gewesen, den Mond auf der sonnenabgewandten Seite zu passieren. Man hat einen kleinen Umweg in Kauf genommen, um uns mit dem Anblick zu beeindrucken.«
    Mondra verfolgte die Silhouette des Mondes, bis sie am rechten Rand des Bildschirms verschwunden war. Vor ihnen glommen Jetzt nur noch Blossom, ein Stern der Kategorie M5-III-g, und zwei ihrer inneren Planeten, die vor der großen, in allen Tönen der Rotskala schillernden Sonne jedoch nur als kleine, weißliche Punkte auszumachen waren.
    »Nein, ich meinte eigentlich dieses Zitat.«
    »Lasst jede Hoffnung, wenn ihr eingetreten?« Rhodan schwang seinen Sessel herum, weil Mondra zurückgetreten war. Er nahm die Arme herunter. »Nur ein Stück alte terranische Literatur. Da unser Kommandant es vorgezogen hat, mich auf dem ganzen Flug kein einziges Mal in die Zentrale zu lassen, habe ich mir die Zeit ein bisschen mit der Lektüre von klassischem larischem Schrifttum vertrieben. Es gab hier eine berühmte Dramatikerin, und ihre Texte haben mich irgendwie an Dantes Inferno erinnert.«
    Mondra runzelte die Stirn und blies eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    Rhodan winkte ab. »Ich glaube, ich habe in den letzten drei T agen zu viel Zeit zum Nachdenken gehabt, das ist alles.«
    »Möglich.« Sie lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand. Rhodan spürte leises Bedauern darüber, denn auf diese Weise war sie völlig außerhalb jenes Radius, in dem er sie noch riechen konnte. »Inferno.« Sie schüttelte den Kopf. »Die Zustände auf Caligo könnte man durchaus mit diesem Wort beschreiben.«
    Rhodan schloss die Augen und dachte an die letzten Tage zurück. Daran, wie sie in Ambriador angekommen waren und festgestellt hatten, dass die hier ansässigen Posbis nicht befriedet waren, daran, wie sie sich entschieden hatten, einen havarierten Posbi-Raumer wieder flott zu machen, um damit die Zentralwelt der biopositro-nischen Roboter zu suchen. Wie sie nach dem eher peinlichen Intermezzo auf dem Wonnemond auf die Idee gekommen waren, sich von einem larischen Techniker namens Verduto-Cruz helfen zu lassen. Wie Demetrius Onmout die Besatzung der MINXHAO zusammengestellt hatte und sie nach Caligo aufgebrochen waren, wo sie mitten in einen Bürgerkrieg gerieten. Wie sie versucht hatten, Kat-Greer davon zu überzeugen, dass er ihnen helfen musste...
    Sie hatten erreicht, was sie
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