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0672 - Countdown für Terra

Titel: 0672 - Countdown für Terra
Autoren: Unbekannt
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gemacht - vor allem die radikalen Elemente des rechten Flügels, die Rhodans Politik der Gleichheit für alle Menschen nicht selten anprangerten.
    Und diesen Radikalen gehörte Dr. Ammun an.
    Zumindest was seine politische Einstellung betraf, denn bisher hatte er sich weder an Demonstrationen beteiligt, noch hatte er andere Aktivitäten gegen die Kolonialwelten gezeigt.
    Aber er nahm sich bei Debatten nie ein Blatt vor den Mund, wenn sich die Gelegenheit bot, über Perry Rhodans Politik herzuziehen.
    Alle in Basis Potari-Pano wußten, daß er von der gemäßigten Linie des Großadministrators nichts hielt.
    Doch bisher war es selbst seinen engsten Vertrauten verborgen geblieben, daß er Perry Rhodan regelrecht haßte.
    Mitte Dezember kam dieser Haß zum Ausbruch, als Dr. Ammun vernahm, daß der Großadministrator angeblich vorhatte, das Solsystem den Laren auszuliefern.
    Dr. Ammun vernachlässigte von nun an seine Arbeit zugunsten seines politischen Engagements.
    Er veranstaltete Versammlungen, führte heiße Diskussionen und gewann immer mehr Anhänger. Seine Parole: Das Solsystem den Solariern!
    Trotzdem hätte dem schmächtigen Marsianer niemand zugetraut, daß er für seine fixe Idee nicht nur mit Worten, sondern auch durch Taten eintreten würde.
    Seine Neujahrsfeier bestand darin, daß er im Kreise seiner Anhänger Haßtiraden auf Perry Rhodan losließ.
    „Was ist das für ein Großadministrator, der das Herz des Solaren Imperiums opfert?" war einer seiner Aussprüche.
    Es war klar, daß alle einen solchen Großadministrator für untauglich hielten. Es mußte auch andere Möglichkeiten geben, der Bedrohung der Laren zu entgehen, als eine Evakuierung des Solsystems.
    „Eine Evakuierung ist reiner Wahnsinn", fuhr Dr. Ammun fort.
    „Selbst wenn Rhodan genügend Zeit hätte - und die lassen ihm die Laren nicht -, alle nur erdenklichen Vorbereitungen zu treffen, ließe sich ein lückenloser Transport aller technischen Anlagen nicht durchführen. Und es ist wohl auch jedem Realisten klar, daß er mehr als zwanzig Milliarden Menschen nicht durch den Sol-Transmitter bringen kann. Und nehmen wir die Erde. Was wird aus all den Kulturzeugnissen der Menschheit? Angefangen von den Pyramiden bis zu den Architekturdenkmälern der Nach-Atomzeit!
    „Rhodan muß die Schätze, die in den Museen lagern, zurücklassen.
    Was wird aus den Ausgrabungen der Antike und jenen aus noch früherer Zeit - den Kulturzeugnissen der Lemurer? Die Menschheit kann es sich nicht leisten, all das hinter sich zurückzulassen und neu zu beginnen.
    Denn auf diesen Denkmälern vergangener Zeit basiert unsere heutige Zivilisation!"
    Keine Frage, daß Dr. Ammun mit dieser leidenschaftlichen Rede auch auf der Erde viele Anhänger gefunden hätte. Auf Terra selbst hätte er damit auch weit mehr erreicht, das war ihm klar. Doch wie sollte er hier etwas unternehmen können, um Perry Rhodans Wahnsinn zu verhindern?
    Mitten in Dr. Ammuns schönste Ansprache kam ein Anruf.
    Sein Assistent, Dr. Chelvin, bahnte sich durch die dichtgedrängte Zuhörerschaft einen Weg und raunte Dr. Ammun zu: „Leutnant Nemetz ist am Apparat. Er ruft von der Funkzentrale aus an. Er wollte mir nicht sagen, worum es geht, sondern möchte mit Ihnen persönlich sprechen. Aber er behauptet, daß es dringend sei."
    Dr. Ammun ging zum Bildsprechgerät. Leutnant Nemetz blickte ihm vom Bildschirm nervös entgegen.
    „Mit diesem Anruf riskiere ich ein Kriegsgerichtsverfahren gegen mich", sagte der stellvertretende Leiter der Funkzentrale gehetzt. „Oberst Hetschic hat mir ausdrücklich verboten, mit jemandem über diese Sache zu sprechen. Aber ich konnte einfach nicht schweigen. Dafür ist es zu wichtig."
    „Worum geht es?" fragte Dr. Ammun reserviert.
    „Ein Transportschiff ist unterwegs, um die Konservierungsroboter abzuholen", berichtete Leutnant Nemetz.
    „Es handelt sich um die CE-TUS. Sie ist nur noch zwei Lichtjahre entfernt und wird in wenigen Augenblicken die letzte Linearetappe vornehmen."
    „Sind Sie sicher, daß die CETUS die 3.763 Teillasten abholen soll?" fragte Dr. Ammun. „Und wohin sollen sie gebracht werden?"
    „Das ist mir unbekannt", antwortete Leutnant Nemetz und sah sich um. „Major Bremer Torkint, der Kommandant, sagte nur, daß er den Transportbefehl für die Konservierungsroboter habe.
    Danach schaltete sich Oberst Hetschic persönlich ein."
    „Danke für die Information", sagte Dr. Ammun. „Ich verspreche Ihnen, daß Sie keine Konsequenzen zu
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