Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
1
     
     
    Der grauschnäbelige Bursche, der sein schweres Bronzeschwert schwang, bildete sich allen Ernstes ein, auf der gefährlich geschwungenen Klinge sei mein Name eingraviert. Er wünschte sich im Leben nichts sehnlicher, als meinen Kopf als Souvenir zu behalten. Er hatte sich sogar einen Flechtkorb mitgebracht, der an seinem Gürtel baumelte und auf die Trophäe wartete.
    »Heil dir, Apim – jetzt stirbst du!«
    Der Weg, der von dem künstlichen Berg hinabführte, war beschattet von moosbewachsenen Bäumen, die knorrig ringsum aufragten und das Licht der beiden Sonnen noch fleckiger und ungleichmäßiger erscheinen ließen als sonst.
    Wie immer verschwendete ich keinen Atemzug darauf, spöttische Anrufe oder Schlachtgesänge zu erwidern (es sei denn, man könnte durch eine treffende Erwiderung psychologische Vorteile erlangen); ich gab mich damit zufrieden, den Kopf unter dem horizontal herumwirbelnden Schwert hinwegzuducken. Die Klinge in meiner Hand zuckte einmal vor, und Flechtkorb, Bronzerüstung, Lederstiefel und. Langschwert sanken zur Seite und rutschten zwischen den Bäumen den Hang hinab.
    Der Bursche war nicht allein.
    Brüllend stürmten andere Kopfjäger herbei – sie hatten es auf unsere neun Köpfe abgesehen, während es uns darum ging, dem Berg unter unseren Füßen lebendig zu entkommen.
    Zufällig ging ich an der Spitze, so daß die Kopfkrieger es zunächst mit mir zu tun bekamen. Es handelte sich nicht um Apims, wie ich einer war, sondern um muskulöse, kraftstrotzende Diffs, die Nierdriks genannt werden; sie besitzen schildkrötenähnliche Gesichter mit rauher Haut, hohen Schnäbeln und vorstehenden verdeckten Augen; dazu kompakte, muskulöse Körper mit nur zwei Armen und Beinen, ohne Schwanz. Ihre Bronzeklingen schimmerten im rauchigen Licht der roten Sonne, ihre Haut leuchtete smaragden im Licht der grünen Sonne. Mit überaus lautem Haßgeschrei griffen sie an.
    Meine Begleiter schrien ebenfalls und waren bemüht, an die Nierdriks heranzukommen. Die beiden ersten Angreifer machten keine große Mühe. Gleichwohl bereiteten uns das flirrende Gewirr von Licht und Schatten unter den Bäumen und der unebene Berghang Schwierigkeiten.
    Ich knickte mir den Fuß auf einer gewundenen Wurzel um, die sich wie eine angeschwollene Ader über den Weg wand.
    Mit dem Kopf voran stürzte ich bergab. Mein Schwert zuckte dabei instinktiv empor und parierte etliche Hiebe. Der Boden raste mir entgegen und traf mich heftig. Die Kopfjäger ließen sich ohne weiteres zurücktreiben; ich aber lag auf dem Boden und roch uralten Staub und spürte die verdammte Baumwurzel als heftigen Druck im Rücken.
    Mit einem spürbar schnelleren und unduldsameren Hieb als bisher ging ich gegen die Beine des mir zunächst stehenden Burschen vor und mußte sogleich mit heftiger Windung dem herabfauchenden Schwert seines Genossen ausweichen. Trotzdem fühlte ich mich nicht ernsthaft in Gefahr. Gleich würde ich wieder auf den Beinen stehen, und der blutrünstige Angreifer würde den Hang hinabwirbeln.
    Es bestand keine ernsthafte Gefahr – doch als ich mich eben aufraffen wollte, fiel ein Schatten auf die Szene, und zwei muskulöse Beine stellten sich über mich, und schon schwang Tyfar brüllend sein Schwert zu meinem Schutz.
    »Halt aus, Jak! Ich decke dich!«
    Er hatte großes Glück, daß ich ihn nicht niederstreckte. Er stand über mir und parierte und attackierte, den Schild erhoben, die Axt ein silbriger Schimmer in den wirren Schatten.
    Dies war eine neue bemerkenswerte Erfahrung, ein Gefühl, das mich mit einer seltsamen Neugier erfüllte. Hier lag ich hingestreckt auf dem Boden im Gewirr eines Kampfes, und dieser großartige junge Prinz Tyfar kämpfte für mich!
    Bemerkenswert!
    Und zugleich sehr amüsant.
    Wie auch immer, bei Zair, so lustig das Ganze auch sein mochte, so durfte es nicht weitergehen.
    So rollte ich zur Seite fort und spießte einen Nierdrik auf, der es darauf anlegte, Tyfar von der ungeschützten Seite her anzugreifen, und schon sprang ich auf und versetzte dem nächsten einen mächtigen Schlag auf den Kopf, was ihm gar nicht gut bekam.
    »Du bist unverletzt, Jak?«
    »Aye. Aye. Unverletzt – Prinz.« Und ich fügte voller Herzlichkeit hinzu (denn er war jung und eifrig und ein ehrenhafter Prinz, wie man ihn sich vorstellt): »Sei bedankt!«
    Weitere Nierdriks ließen sich aus den Bäumen auf uns fallen, und in der nächsten Zeit hatten wir alle Hände voll zu tun. Es dauerte einige Zeit, bis die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher