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0672 - Countdown für Terra

Titel: 0672 - Countdown für Terra
Autoren: Unbekannt
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galaktischer Geschichte - die wir aber nicht selbst miterlebt haben.
    Mir ergeht es wie Ihnen. Auch ich habe die Berichte über das Wirken der Laren nur aus zweiter Hand.
    Die Nachrichten, Dokumente und Bildmeldungen, die wir empfangen haben, können uns kein abgerundetes Bild über die Situation in der Galaxis verschaffen. Aber immerhin wissen wir, daß die USO und das Solare Imperium den Kampf gegen die fremden Eroberer aufgenommen haben und alles in ihren Kräften Stehende unternehmen, um den Völkern der Milchstraße die Freiheit wiederzubringen.
    Wenn wir auch zum Nichtstun verdammt sind, so können wir doch unseren Beitrag für diesen Freiheitskampf leisten, indem wir dem Großadministrator des Solaren Imperiums und Lordadmiral Atlan weiterhin unser vollstes Vertrauen schenken.
    „Der Tag, da das Solare Imperium die Hilfe der Männer und Frauen von Potari-Pano brauchen wird, ist nicht mehr fern. Wir sind für diesen Augenblick gewappnet. Darauf trinken wir!"
    Nicht alle Männer und Frauen folgten dem Beispiel des Kommandanten, als dieser sein Glas hob. Unter die Beifallsrufe mischte sich auch unwilliges Gemurre, Stimmen der Unzufriedenheit wurden laut, und nicht wenige nahmen offen gegen den Kommandanten Stellung.
    Das Jahr 3460 - Standard-Zeitrechnung, versteht sich - begann auf dem USO-Stützpunkt „Basis Potari-Pano" nicht gerade gut.
    Am Horizont zeichneten sich bereits düstere Wolken ab.
    Aber zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, daß dies die ersten Vorzeichen für eine furchtbare Katastrophe waren.
    Leutnant Terft Nemetz war ein Terrageborener - also ein waschechter Terraner. Er gehörte aber zu jenem schon ziemlich selten gewordenen Typ von Terraner, der auf alle Menschen, die von anderen Planeten stammten, herabsah, als seien es Wesen zweiter Garnitur.
    Wenn er Kompromisse einging, dann höchstens bei jenen, die wenigstens auf einem der anderen Planeten des Solsystems geboren waren.
    Für Oberst Muszo Hetschic, der ein Epsaler war, konnte sich Leutnant Terft Nemetz allerdings nicht erwärmen.
    Er war sein Vorgesetzter, schön, und Nemetz gehorchte ihm auch im Rahmen der Dienstvorschriften. Aber darüber hinaus lagen zwischen den beiden Welten. Nemetz hatte gegenüber dem Kommandanten des Stützpunktes einen Wall aufgebaut, der zwischenmenschliche Beziehungen nicht zuließ.
    Dazu kam noch, daß Nemetz auch ganz andere politische Ansichten hatte, als der Epsaler Muszo Hetschic - und das betraf nicht nur die Kolonisationspolitik Terras.
    So gesehen, war es nicht weiter verwunderlich, daß Leutnant Terft Nemetz abfällig die Mundwinkel verzog, als Oberst Muszo Hetschic seine Neujahrsansprache beendet hatte. Anstatt das Sektglas an die Lippen zu führen, schleuderte es Nemetz demonstrativ zu Boden.
    „Perry Rhodan, stürzt die Menschheit nur ins Verderben - wir werden dir blindlings folgen!" rief er dann spöttisch, und die ihn umgebende Schar seiner Anhänger pflichtete ihm bei.
    „Hetschic ist ein sturer Befehlsempfänger", sagte einer.
    „Er macht alles, was die Oberen befehlen, und erspart sich die Mühe eines Versuchs, hinter die Kulissen zu blicken."
    „Ihm kann es auch egal sein, was aus Terra und dem Solsystem wird", sagte ein anderer. „Wetten, daß er so denkt wie alle Pioniere und Umweltangepaßte und sogar froh wäre, wenn Terra seine Vormachtstellung im Solaren Imperium verlieren würde?"
    „Natürlich", stimmte ein dritter zu, „sonst würde er erkennen, was Perry Rhodan damit anrichtet, wenn er den neuen Sol-Transmitter dazu benutzt, alle Industrieanlagen und sonstige technischen Anlagen aus dem Solsystem fortzuschaffen. Diese Maßnahme heißt nichts anderes, als daß Rhodan das Solsystem aufgibt."
    „Hetschic ist sicher nicht so dumm, um das nicht erkennen zu können", erwiderte ein anderer aus Leutnant Nemetz Gefolge.
    „Aber er würde nie etwas dagegen unternehmen, weil ihm als Epsaler nichts an der Erde liegt."
    „Was könnte er denn unternehmen?" fragte ein Techniker, der treu zum Kommandanten des Stützpunktes stand. „Wir sind hier 38.419 Lichtjahre vom Solsystem entfernt. Abgesehen davon, daß es uns aus dieser Distanz nicht möglich ist, die Geschehnisse in der Heimat zu beurteilen, können wir gar nicht in sie eingreifen."
    „Wenn Hetschic wollte, könnte er schon etwas tun", meinte Leutnant Nemetz. Er blickte auf die Uhr und seufzte.
    „Für mich wird es jetzt Zeit. Ich hätte um Mitternacht meinen Dienst antreten sollen und habe bereits um zehn Minuten
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