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0662 - Wächter der Knochengruft

0662 - Wächter der Knochengruft

Titel: 0662 - Wächter der Knochengruft
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich berührten und keinen Spielraum mehr besaßen, sich zu bewegen.
    Als die Zwillinge bei ihnen waren, löste Zamorra die Dhyarra-Magie auf.
    Aber da war es für die beiden anderen zu spät. Monica und Uschi entwaffneten sie mit schnellem Griff.
    »Und jetzt erzählt uns mal, was es mit dieser unterirdischen Anlage und eurer Schießwut auf sich hat«, verlangte Monica und richtete eine der erbeuteten Pistolen auf den Mann.
    Der grinste nur.
    Inzwischen tauchte auch Tellux wieder auf, das Gewehr in den Händen. Er wußte inzwischen, wie man Schußwaffen der Erde benutzte, und zielte ebenfalls auf den Mann.
    Dessen Grinsen schwand.
    Ahnungsvoll warf Monica das Magazin der Beute-Pistole aus und stellte fest, daß es leer war. Sie warf Pistole und Magazin fort.
    »Erzähl trotzdem«, verlangte sie. »Das Gewehr, das Tellux hat, ist nämlich noch geladen, im Gegensatz zu eurem Mist.«
    Sie las jetzt in den Gedanken der beiden Gefangenen. Zamorras Dhyarra-Einsatz wäre überflüssig gewesen. Sowohl Su als auch Esteban hatten sich bereits verschossen. Aber telepathisch erfuhr Monica nun auch, weshalb die beiden hier waren.
    Welches Fahrzeug die erste Spur erzeugt hatte, blieb dabei im Dunkeln.
    Zamorra und die Zwillinge sahen sich an.
    »Ich gehe hinein«, beschloß Zamorra.
    »Dann paßt Tellux auf, daß unsere beiden Freunde nicht flüchten«, verlangte Monica. »Tellux, schieß ihnen in die Knie, wenn sie davonlaufen wollen.«
    »Kein Problem«, log der Musiker, der wohl wußte, wie diese Waffen funktionierten und was er damit tun mußte, aber mit der Treffsicherheit gewaltige Probleme hatte. Aber das mußte ja keiner wissen.
    Die Zwillinge folgten Zamorra in den Schacht hinein.
    Zamorra stutzte, als er die schräge Fläche betrat. Er konnte Magie fühlen. Seltsam, daß den Zwillingen das nicht aufgefallen war… aber es schien hier so etwas wie ein Siegel gegeben zu haben, das den Zugang in die Unterwelt verschloß. Aber dieses Siegel war zerstört. Irgendwie fühlte Nicole nur die verwehenden Schwingungen einer Magie, die nicht mehr wirklich existierte.
    Die verblaßte…
    Zerstört worden war…
    Von wem?
    Darauf gab es keine Antwort.
    Nach kurzer Zeit trafen sie auf den toten Alligator. Sie gingen weiter. Dank Monicas telepathischer Sondierung wußten sie, daß es keine weiteren Gegner hier unten geben konnte. Das war kein Grund, unvorsichtig zu werden, aber sie brauchten wenigstens nicht mehr damit zu rechnen, jeden Moment mit einem Kugelhagel empfangen zu werden.
    »Weiter sind Su und Esteban bisher nicht gekommen«, sagte Monica leise, während sie weiter in die Düsternis hinein gingen. »Zumindest geben ihre Gedanken nichts Entsprechendes mehr her.«
    Zamorra blieb vor einer Art Tür stehen.
    »Vorsicht«, warnte er. »Wir wissen nicht, was uns dahinter erwartet.«
    »Das, worauf unsere Opposition scharf ist«, behauptete Uschi Peters. »Da soll's doch eine Art Schatzkarte geben, wenn ich das alles richtig mitbekommen habe.«
    »Was unsere Freunde suchen, befindet sich in dem Raum dahinter. Ich - zum Teufel!«
    Zamorra fuhr zurück.
    Woher war die große Schlange gekommen?
    Und das Biest griff sofort an!
    ***
    Der Wächter focht seinen letzten Kampf.
    Die Skelette verbrannten.
    Lodernd wirbelten sie in ihrem letzten makabren Totentanz durch das unterirdische Gewölbe. Aber das mittlerweile mattschwarze Skelett, das alles Licht zu schlucken schien, fing kein Feuer. Acht Fuß hoch ragte der Knochenmann hervor, den einst nur jenes Zauberschwert in seinem Tun gestoppt und hierher verbannt hatte. Befreit von der magischen Klinge, war der Unheimliche wieder erwacht.
    Er benötigte die Hilfe seiner Vasallen nicht.
    Er näherte sich dem Wächter Schritt für Schritt. Und der Wächter wußte, daß er seinem Gegner nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
    Er brauchte das Schwert, welches die sprechende Schlange geraubt hatte.
    Das schwarze Skelett erreichte den Wächter.
    Schlug ihm die Fackel aus der Hand.
    Zerfetzte seine Kutte.
    Zerschmetterte seinen knöchernen Schädel mit den toten Augen, die mehr gesehen hatten als jeder lebende Mensch.
    Ein Wesen, das jahrtausendelang tot gewesen war, ohne sterben zu dürfen, fand seine Erlösung.
    Aber nur eine Erlösung von seiner merkwürdigen Existenzform. Eine wirkliche Erlösung gab es für ihn nicht, denn er hatte versagt.
    Er hatte seine Aufgabe nicht erfüllen können.
    Die Skelette waren zwar verbrannt.
    Aber das schwarze Skelett, in welchem das Zauberschwert gesteckt
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