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0662 - Wächter der Knochengruft

0662 - Wächter der Knochengruft

Titel: 0662 - Wächter der Knochengruft
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gehalten werden konnte. Vor allem, wenn die Anlage sich dann auch noch unter Tage befand… allein der Aufwand dafür mußte in die Dollarmilliarden gehen.
    Oder Magie war im Spiel.
    »Schauen wir uns die Sache mal an«, sagte er.
    »Denke daran, daß wir beschossen wurden«, warnte Monica.
    Zamorra nickte. »Deshalb solltest du zuerst gehen«, grinste er.
    »Wenn ich jetzt ›dämlicher Hund‹ zu dir sage, verklagt mich das Schimpfwort, weil's sich beleidigt fühlt«, konterte die Telepathin. »Hast du wenigstens einen Zauber mitgebracht, der gegen Kugeln feit?«
    Zamorra zog einen Dhyarra-Kristall aus der Tasche seiner Jeans.
    »Damit müßte es gehen - falls nicht einer da unten ’ne Freikugel im Lauf hat und › Samuel, hilf‹ ruft«, erwiderte er.
    Nur die Peters-Zwillinge verstanden, was er damit meinte; die Menschen aus der Straße der Götter kannten die Geschichte vom Freischützen, der seine Seele dem Teufel verschrieb, damit er sein Ziel nie verfehlte, natürlich nicht. Aber in ihren Augen leuchtete es auf, als sie den Dhyarra-Kristall sahen. Dhyarra-Magie war in ihrer Welt Anfang und Ende gewesen. Und sie schienen zu spüren, daß dieser Dhyarra nicht gerade einer der schwächsten war.
    Zamorra setzte sich in Bewegung.
    Ohne dazu aufgefordert worden zu sein, schloß sich Tellux ihm an, und die Zwillinge ebenso. Die anderen blieben bei den Fahrzeugen zurück.
    Sie zeigten Zamorra den Weg zum Eingang in die Unterwelt.
    ***
    Die menschengroße Kobra entwickelte eine geradezu unglaubliche Kraft und schlang ihren Körper um Nicole Duval. Sie versuchte, die Frau mit der Kraft ihres Körpers zu erdrücken, als wäre sie eine Anakonda oder Boa constrictor und keine Giftschlange - beziehungsweise ein monströses Ungeheuer…
    Fassungslos stand Dr. Severin da, verfolgte das unglaubliche Geschehen mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund. Vielleicht glaubte er an einen Traum.
    Bancroft reagierte auf seine Weise.
    Er war durch Tendyke und die Zamorra-Crew mittlerweile einigermaßen abgebrüht; es gab nicht mehr sehr viel, was ihn schockieren konnte. Er sah das Amulett auf dem Bett liegen, war mit einem Sprung dort und griff danach, um es gegen die Menschenschlange einzusetzen. Er hatte gesehen, daß sie in ihrer noch menschlichen Gestalt Angst davor hatte, und wollte das ausnutzen.
    Nur verschwand das Amulett im gleichen Augenblick, als Bancroft danach griff. Er packte ins Leere.
    Was das bedeutete, begriff er nicht.
    Daß sowohl Zamorra als auch Nicole die handtellergroße Zauberscheibe mit einem Gedankenbefehl zu sich rufen konnten, war ihm unbekannt.
    Er hielt das Verschwinden für eine Attacke jener Finstermächte, mit denen sie es zu tun bekamen.
    Er zog die Dienstpistole aus dem Schulterholster und legte auf den Schlangenkörper an.
    Da erwachte Dr. Severin aus seiner Starre. Er schlug dem Sheriff die Waffe aus der Hand. »Haben Sie den Verstand verloren?« schrie er. »Wollen Sie in einem Krankenhaus eine Schießerei anfangen?«
    »Halten Sie sich da 'raus!« fuhr Bancroft ihn an. »Raus hier, Mann!«
    Unterdessen hielt Nicole das Amulett in der Hand und preßte es gegen den Schlangenkörper, der sie zu erdrücken versuchte. Die Zuckungen der Schlange wurden heftiger, stärker, und jedesmal war es wie ein Schlag, der Nicole dem Tod ein kleines Stück näherbrachte.
    Aber dann ließ der Druck nach. Das Amulett erzeugte immer stärkeren Schmerz im Schlangenkörper. Aber zu Nicoles Verblüffung verwandelte Mary-Ann Cantor sich unter dem Einfluß der Weißen Magie nicht wieder in ihre menschliche Originalgestalt zurück. Es war, als sorge eine fremde Macht dafür, daß sie eine Monsterkobra blieb.
    Nicole gewann einen Teil ihrer Bewegungsfreiheit zurück. Es gelang ihr, den Dhyarra-Kristall aus der Tasche zu holen. Sie setzte ihn gegen die Riesenkobra ein.
    Die Dhyarra-Magie erwies sich als stärker; dagegen kam das, was Cantor beherrschte, nicht mehr an.
    Jetzt endlich verwandelte sie sich zurück.
    Aber sie konnte nicht mehr länger leben.
    Das Oberhaupt des Ssacah-Kultes hatte seine schützende Hand von ihr genommen.
    ***
    Das schwarze Skelett dirigierte die anderen.
    Sie schienen noch nicht wirklich richtig erwacht zu sein, aber sie gehorchten bereits den Befehlen. Der Schwarze schickte sie vor, um den Wächter zu vernichten.
    Das verwirrte die Schlange.
    Was hier geschah, schien nicht in ihrem Plan vorzukommen. Sie zögerte, wußte offenbar nicht, wie sie auf die veränderte Situation reagieren
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