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Bullet Catcher 1: Alex

Bullet Catcher 1: Alex

Titel: Bullet Catcher 1: Alex
Autoren: Roxanne St. Claire
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Prolog
    »Dieser Fall wird deine Buße sein.« Lucy Sharpe richtete sich zur vollen Größe ihrer ein Meter zweiundachtzig auf und reichte die Mappe einem Mann, der viel zu groß für den zierlichen Stuhl wirkte, auf dem er saß. Körpergröße war nie von Nachteil, wenn man sie als Frau richtig zu nutzen wusste. »Ein Prachtweib, reich, intelligent und Maße wie ein Model. Meinst du, du könntest sie am Leben erhalten, ohne ihr an die Wäsche zu gehen?«
    Alex Romero legte die braune Mappe zur Seite, ohne einen Blick hineinzuwerfen und sich zu vergewissern, ob Prachtweib oder Modelmaße wirklich zutrafen. Lucy musste ihm zugutehalten, dass er nicht noch einmal versuchte, sein Verhalten in der Schweiz zu rechtfertigen. Sie gab ihm einen Punkt für seine Geduld und einen weiteren, weil er augenscheinlich wusste, dass sein Weltklassehintern nur auf Bewährung auf diesem Stuhl saß.
    »Eine neue Kundin?«, fragte er.
    »Genau genommen kam der Auftrag für Bullet Catcher nicht von ihr.« Lucy verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen den massiven viktorianischen Schreibtisch, der eine Ecke des Zimmers ausfüllte. »Unser Kunde ist ihr Arbeitgeber Kimball Parrish.«
    »Der Medienzar?«
    Alex sah zwar so aus, als würde er gewöhnlich in Lederkluft auf einer Dukati durch die Pyrenäen rasen, aber er las die New York Times . Und hatte das Gedächtnis eines Supercomputers.
    »Eben der – ihm gehört die Adroit Broadcasting Group«, antwortete Lucy. »Medienzar ist wohl die angemessene Bezeichnung für den Herrn über fünfundsechzig Fernsehsender, eine Satellitenradiostation, eine Theaterkette, eine Werbefirma und eine der bekanntesten Suchmaschinen.«
    »Dann ist er es, der einen Bodyguard braucht. Der Kerl ist eine ultrarechte Ein-Mann-Verschwörung und scheffelt genauso viele Feinde wie Dollar.«
    »Er kam auf Empfehlung einer Freundin.« »Freundin« war als Wort nicht annähernd stark genug, um das Verhältnis zu dem Menschen zu beschreiben, der Lucy aus den Tiefen der Hölle geholt und ihrem Leben wieder einen Sinn gegeben hatte. Diesen unorthodoxen Auftrag anzunehmen, war noch das wenigste, was sie als Gegenleistung tun konnte. »Kimball Parrish ist jetzt unser Kunde. Wir kümmern uns um die Sicherheit unserer Kunden, nicht um ihre politische Einstellung.« Sie sah auf den Ordner und gab Alex damit die Erlaubnis hineinzuschauen. »Er hat uns angeheuert, um die Nachrichtenmoderatorin von WMFL zu schützen, einem Fernsehsender in Miami, den Adroit vor Kurzem gekauft hat. Ein Zuschauer verfolgt und bedroht sie. Parrish will, dass sie rund um die Uhr bewacht wird. Und wie du schon wiederholt unter Beweis gestellt hast, gibt es nur wenige Personenschutzexperten deines Kalibers.«
    Alex’ Augen wurden schwarz wie der kubanische Kaffee, der wahrscheinlich statt Blut in seinen Adern floss. »Du willst mich nach Miami schicken, um Babysitter für eine Nachrichtentussi zu spielen, die einen liebeskranken Fan hat?«
    Sie hatte gewusst, dass ihm dieser Auftrag nicht passen würde. Bullet Catcher vermittelte keine überbezahlten Kraftprotze, um Paparazzi abzuschrecken, oder gar stundenweise bezahlte Nachtwächter für gutbetuchte Kunden, die ihre Freunde beeindrucken wollten. Lucys Elitetruppe bestand aus erstklassigen Sicherheitsexperten, und sie suchte sowohl ihre Angestellten als auch ihre Kunden sehr sorgfältig aus. Diesen Mandanten hatte sie sich zwar nicht selbst ausgesucht – aber das musste sie Alex ja nicht auf die Nase binden.
    Seinen Protest erwiderte sie lediglich mit einem stummen Nicken.
    »Kommt nicht infrage. Oh nein! Such dir jemand anders. Ich mach’s nicht mit Nachrichtentussis.«
    »Das wirst du bei dieser auch schön bleiben lassen «, erwiderte sie prompt. »Du hast den Auftrag bekommen, weil niemand bei uns dafür so gut geeignet ist wie du.« Auf Lucys Lohnliste standen mehrere Profis für diskrete Überwachung, ein Meister für verdeckte Ermittlungen, zwei tödliche Scharfschützen, ein Sprengstoffexperte, ein paar Unterhändler für Geiselnahmen und drei Männer, die auf Terrorismus spezialisiert waren. Aber niemand von ihnen konnte Alex das Wasser reichen, wenn es darum ging, eine Situation richtig einzuschätzen, Ärger vorauszusehen und seine Klienten vor Schaden zu bewahren.
    »Warum schickst du nicht Max Roper? Der kann selbst den schlimmsten Stalker durch seinen bloßen Anblick abschrecken.«
    »Er ist gerade erst aus Cannes zurückgekommen.« Lucy lächelte. »Mir scheint,
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