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0662 - Wächter der Knochengruft

0662 - Wächter der Knochengruft

Titel: 0662 - Wächter der Knochengruft
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zugang zu dem hinter ihr liegenden Raum zu sperren. Weder Zamorra noch die Zwillinge waren daran interessiert, von dem hin und her schwingenden Schwert erwischt zu werden.
    Durch einen Türspalt loderte Feuerschein.
    Sekundenlang hatte Zamorra den Eindruck, daß etwas Unheimliches hinter jenem Türspalt lauerte. Etwas mit starker dunkler Magie, mächtig und schier unbesiegbar. Doch dann war es fort.
    Fast hätte es ihn das Leben gekostet, darauf zu achten. Denn die Schlange stieß mit dem Schwert im Maul nach ihm.
    Er wich zurück.
    Und da war plötzlich noch jemand.
    Ein junger Mann, er aus dem Nichts materialisierte.
    Zamorra spürte seine dunkle, schwarzmagische Aura.
    Aber der Mann kümmerte sich nicht um ihn. Er registrierte die Schlange und griff sie an.
    Die Schlange schlug zurück. Das Schwert hieb in den Körper des Mannes.
    Dennoch bekam er es zu fassen.
    Die Klinge schnitt in seine Hände, als er es dem Schlangenmonstrum entriß. Als würde er keine Schmerzen verspüren, drehte er es auf eine Weise, die Zamorra beinahe Krämpfe verursachte und ihn die Augen schließen ließ. Er wartete auf Schmerzensschreie, die aber ausblieben. Statt dessen zischte die Schlange.
    Als Zamorra die Augen wieder öffnete, sah er, wie der Mann das Monstrum mit dem Schwert förmlich auseinanderschnitt. Dabei blutete er selbst aus einer Wunde, die jeden anderen längst umgebracht hätte. Die Schlange fauchte schrill und pfiff. Der Mann tötete sie nicht nur, er vernichtete sie.
    Dann wandte er sich langsam um.
    Das mit schwarzem Blut besudelte Schwert in der Hand, sah er Zamorra an.
    Dann hob er die Waffe, holte aus, um auf Zamorra einzuschlagen.
    »Astaroths Feind« hörte Zamorra ihn keuchen.
    Das Schwert flog auf ihn zu.
    Verfehlte ihn.
    Der Mann brach zusammen.
    Er war tot, ehe Zamorra neben ihm kauerte und versuchen konnte, ihm zu helfen. Die Wunde, die ihm die Schlange mit dem Schwert geschlagen hatte, war tödlich. Eigentlich hätte er mit dieser Verletzung überhaupt nicht mehr kämpfen können.
    Zamorra nahm ihm die Waffe aus der Hand und betrachtete sie.
    Er kannte dieses Schwert nur aus Beschreibungen. Aber allein die gespaltene Spitze der Klinge war unverwechselbar.
    Es war Salonar!
    ***
    Astaroth zürnte.
    Sein Diener hatte versagt und war im Kampf gestorben.
    Kein Grund, ihm nachzuweinen.
    Ärgerlich war, daß er das Schwert wieder verloren hatte, das er schon in Händen hielt - und in seinem Körper.
    Aber da Franco seinen Verletzungen erlegen war, gab es keine Möglichkeit, ihn in seiner irdischen Existenz noch für sein Versagen zu bestrafen.
    Das ging nur noch in den Höllen-Tiefen.
    Und Astaroth genoß es, den Versager zu bestrafen.
    Milliarden von Jahrhunderttausenden lang.
    Bis ans Ende der Zeit.
    ***
    Bishop zürnte.
    Seine Leute hatten versagt. Das Schwert, das er haben wollte, hatte jetzt Zamorra.
    Aber wenigstens war es nicht Astaroth in die Hände gefallen.
    Das neue Oberhaupt des Ssacah-Kultes hatte bei einer seiner ersten größeren Aktionen eine schimpfliche Niederlage hinnehmen müssen. Eine Ssacah-Dienerin war geopfert worden. Die Skulptur existierte nicht mehr; die daraus entstandene Schlange war von Astaroths Vasall getötet worden. Und das Artefakt, das Zauberschwert, das in Verbindung mit den beiden anderen Schwertern Gwaiyur und Gorgran in der Lage war, Amun-Re zu töten, war ihm vor der Nase weg stibitzt worden.
    Ausgerechnet von seinem Feind Zamorra.
    Bishop beruhigte sich rasch wieder. Es hatte keinen Sinn, sich dem Zorn hinzugeben. Wut und Haß waren schlechte Ratgeber. Ein Plan war fehlgeschlagen, also wurde es Zeit für den nächsten Plan.
    Darauf arbeitete Commander Nick Bishop stets hin.
    Zamorra würde sich noch wundern…
    ***
    »Es ist Salonar«, sagte Zamorra später, als sie alle wieder auf der Terrasse von Tendyke's Home zusammensaßen und ignorierten, mit welcher Farbenpracht die Sonne im Westen versank. »Mag der Teufel wissen, wie es ausgerechnet hierher gekommen ist. Vermutlich werden wir es nie erfahren. Es gibt keinen, der es uns verraten könnte.«
    Von jenem schwarzen Skelett wußte er nichts.
    Bei der Erforschung der unterirdischen Räume hatte er nur noch Asche und Staub gefunden.
    Und die Scheide, in welcher Salonar für gewöhnlich steckte.
    Er hatte sie mitgenommen.
    Jetzt lagen Schwert und Scheide zwischen ihnen allen auf dem Boden.
    »Versteh' ich nicht«, sagte Bancroft, der Su und Esteban erst mal in U-Haft hatte nehmen lassen. »Diese Klingenspitze… die strebt
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