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0645 - Die Catron-Ader

Titel: 0645 - Die Catron-Ader
Autoren: Unbekannt
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erforderlich waren. In der Klinik angekommen, winkte der junge Yaanztroner einen Medo-Roboter herbei und gebot ihm, ihn bis zu jenem Hinterhof zu begleiten, auf dem in einem hochaufragenden Metallgestell die achtzehn versteinerten Gehirne gelagert waren. Den Zustand der Versteinerung hatten sie allerdings längst überwunden. Die graue Hülle des Kortex blähte sich und schrumpfte in rhythmischen Intervallen unter den pulsierenden Impulsen neuerwachten Lebens. Der yaanztronische Wissenschaftler nahm nichts davon wahr, weil Sabhadoor ihn blendete.
    Der Robot wurde angewiesen, Sabhadoors Gehirn zu bergen.
    Er tat es vorsichtig, nach der Art einer Maschine, die besonders für diese und ähnliche Verrichtungen konstruiert worden war.
    Wenige Minuten später ruhte Sabhadoors Gehirn wohlbehalten in einem stoß- und rucksicheren Metallbehälter, der auf der Brust des Roboters befestigt war, In der Klinik begab sich der Wissenschaftler zuerst zum Büro des Stationschefs. Der Roboter begleitete ihn. Der Stationschef war zunächst überrascht von der Bitte des Wissenschaftlers, zeigte sich jedoch wenige Sekunden später, nachdem auch sein Bewußtsein von Sabhadoor mit Beschlag belegt worden war, äußerst aufgeschlossen und hilfsbereit.
    Damit war sozusagen das letzte Hindernis überwunden. Was der Stationschef anordnete, hatte zu geschehen. Die Operation wurde vorbereitet. Auch ohne daß sie von Sabhadoor darauf hingewiesen wurden, hatten die Yaanztroner erkannt,daß als Gastkörper für das Gehirn nur ein solcher mit einem besonders kräftig entwickelten Schädel in Frage komme. Denn das Volumen des einzupflanzenden Gehirns übertraf das normaler Gehirne um mehr als fünfzig Prozent.
    Eine Stunde verging. mit den Vorbereitungen - eine Stunde, in der Sabhadoors Ängste von neuem auflebten. Noch. immer war er ein hilfloser Brocken Gehirnsubstanz, vorläufig nur geschützt durch den HypertransEnergieschirm, den seine siebzehn Genossen um diesen Teil des Palastes herum errichtet hatten.
    Ob er wirklich Schutz bot, mußte jedoch dahingestellt bleiben.
    Waren die Anlagen auf Payntec nicht auch durch einen solchen Schirm geschützt gewesen, ohne daß sich der Gegner dadurch hätte aufhalten lassen?
    Schließlich begann die Operation. Sabhadoor erlebte sie bei vollem Bewußtsein. Er genoß den Augenblick, als nach dem Anschluß der Nerven in einem bisher ungenutzten Teil seines Gehirns plötzlich Bilder der Umgebung erstanden, als Geräusche von allen Seiten auf ihn einströmten, als er zum erstenmal seit ungezählten Tausenden von Jahren mit den Fingerspitzen die Umrisse der Gegenstände ertasten konnte, die sich in seiner Nähe befanden.
    Die yaanztronischen Wissenschaftler hatten noch niemals zuvor einen Patienten gehabt, der sich von der schwierigen Operation so rasch erholte wie dieser hier. Schon wenige Minuten nach dem letzten Handgriff zeigten die Instrumente die hundertprozentige Autarkie des aus Gehirn und Gastkörper geschaffenen neuen Lebewesens. Die biophysische Stützung, die in solchen Fällen dem Patienten den Übergang zur Autarkie erleichtern half, brauchte nicht vorgenommen zu werden.
    Zwanzig Minuten nach dem Ende der Operation erhob sich Sabhadoor von seiner Liege und forderte im Ton eines Mannes, der ans Befehlen gewöhnt war, angemessene Kleidung.
    Man wunderte sich nicht. Sabhadoor hatte die Bewußtseine derjenigen, die sich in seiner Nähe befanden, fest im Griff. Kurze Zeit später war er voll ausgestattet. Sogar zweihundert Operzen, die er verlangt hatte, waren ihm nicht verweigert worden. Der Schädel, in dem sein Gehirn ruhte, enthielt, rudimentäre Reste des Gehirns des früheren Besitzers. Es bereitete Sabhadoor keine Mühe, sie zu unterjochen. Aus dem ihnen innewohnenden Wissen schöpfte er die Informationen, die er brauchte, um sich in dieser Welt unauffällig zu bewegen. Er verließ die Klinik und drang über Gänge, Hallen und Höfe bis zum Rand des Hypertransschirms vor. Die flimmernde Energiewand, die für jeden anderen den Tod bedeutet hätte, war für Sabhadoor nicht wirklich ein Hindernis.
    Die Energien, die seinem Geist innewohnten, waren auf dem Nährboden des rätselhaften Elements Uyfinom gewachsen.
    Sie waren den Energien verwandt, die seine siebzehn Genossen benützten, um den Feldschirm zu errichten.
    Er trat bis auf einen Schritt an die gefährliche Wand heran.
    Dann ließ er seine Kräfte spielen. Ein Riß entstand in der flimmernden Energiehülle. Sabhadoor trat hindurch und befand
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