Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0645 - Die Catron-Ader

Titel: 0645 - Die Catron-Ader
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Atemluft kann nur dann garantiert werden, wenn sich alle schnellstens auf dem Einkaufsplatz zusammenfinden. Persönliches Eigentum darf nicht mitgebracht werden. In zwanzig Minuten fangen wir an, die Wohnungen abzukämmen. Wer dann noch angetroffen wird, wird erschossen."
    Tembalan schloß die Tür und kehrte zu seinem Platz zurück.
    Mikul wollte aufspringen und nach Hause eilen. Aber er sah, wie es im Gesicht des Alten arbeitete. Tembalan war am Nachdenken, und Mikulwollte wissen, zu welchem Resultat er dabei kam.
    „Zuerst haben sie uns das Geld abgenommen", sprach der Alte düster, ohne Mikul dabei anzusehen, „und jetzt wollen sie an sich reißen, was sich sonst noch Wertvolles in den Wohnungen befindet." Er blickte auf, und in seinen Augen leuchtete eine Entschlossenheit, wie sie Mikul an dem exzentrischen Alten noch nie zuvor beobachtet hatte. „Ich glaube", fügte er halblaut hinzu, „wir werden etwas gegen diesen Wilamesch und seine Aktion zur Befreiung der unterdrückten Bürger unternehmen müssen."
     
    *
     
    Die Uniformierten sprangen von den Gleitern und bildeten einen Ring um Rhodan und den Jäger. Die Läufe ihrer Waffen waren unzweideutig auf die beiden Männer gerichtet, die vor wenigen Augenblicken unter so merkwürdigen Umständen in dieser Halle erschienen waren.
    „Ich sehe, Sie gehören zum Geheimen Organ-Kommando", begann Rhodan, bevor noch einer der Bewaffneten das Wort an ihn richten konnte. „Wer befiehlt hier?"
    „Sie haben hier keine Fragen zu stellen, sondern nur zu gehorchen", antwortete ihm ein junger Offizier. „Steigen Sie auf!"
    Rhodan lächelte nur und gehorchte wortlos. Torytrae schloß sich ihm an. Sie kletterten auf die Ladeplattform eines der drei Fahrzeuge und waren sofort von Soldaten umringt. Die Gleiter setzten sich in Bewegung und schossen auf den Hintergrund der Halle zu. Perry Rhodan musterte nachdenklich den riesigen Raum, der jenem unterirdischen Gelaß glich, das sie auf Payntec gefunden und von wo aus sie ihre lange Reise durch die Catron-Ader angetreten hatten.
    „Wie kommen die Leute hierher?" fragte er den Jäger. „Woher wissen sie von dieser Halle?"
    „Ich hinterließ Hinweise", antwortete Torytrae, „als ich nach Catron aufbrach. „Ich nehme an, man war neugierig genug, ihnen zu folgen."
    In diesem Augenblick geschah etwas Merkwürdiges. Ein dumpfes Grollen übertönte das Geräusch der Gleitermotoren, und die Wände der gigantischen Halle schienen ins Vibrieren zu geraten. Staub wirbelte auf, und aus der Decke löste sich einer der großen Beleuchtungskörper und stürzte donnernd und splitternd herab. Torytrae nahm den Vorgang ungerührt zur Kenntnis.
    „Es scheint sich auf Yaanzar einiges zu tun", murmelte er.
    Die Gleiter verließen die Halle und fuhren durch einen engen Stollen bis zu einem kreisförmigen, aus dem Felsen gehauenen Gemach, in dessen Wänden sich mehrere schwere Metalltüren befanden. Die Fahrzeuge hielten an und setzten auf. Unter starker Bewachung wurden die beiden Gefangenen auf eine der Türen zugeführt. Der junge Offizier, der Rhodan so unfreundlich geantwortet hatte, identifizierte sich gegenüber einem in der Wand eingebauten Kommunikationssystem. Danach glitt die Tür beiseite. Dahinter lag ein spartanisch ausgestatteter, grell beleuchteter Raum. Hinter einem langgestreckten Arbeitstisch erhob sich ein Mann, bei dessen Anblick Rhodan erfreut zu lächeln anfing.
    „Da wollen wir uns die beiden Kerle...", begann der Mann und stockte mitten im Satz, als Perry Rhodan in den Lichtkreis der grellen Deckenbeleuchtung trat. Ein Ausdruck maßlosen Erstaunens erschien auf seinem Gesicht. Er öffnete den Mund, aber kein Laut kam ihm über die Lippen.
    „Poyferto, Sie sehen nicht besonders geistreich aus", bemerkte Rhodan spöttisch.
    „Das kann man wohl sagen", schloß sich Torytrae ihm an.
    „Toraschtyn?" brach es da aus dem bisher Sprachlosen hervor.
    „Torytrae!"
    „Genau die sind wir", bestätigte der Tuuhrt.
    Poyferto kam um den langgestreckten Tisch herum, ein stämmiger, breitschultriger Mann mit dem bläulichen Haarflaum der Raytaner, dessen Freude über das unverhoffte Wiedersehen ohne Zweifel echt war. Die Begrüßung war herzlich. Poyferto war in früheren Tagen der Chef der VASGA gewesen, jener Geheimorganisation, die das Naupaumsche Raytschat auf Yaanzar unterhielt, um über die Vorgänge auf dem wichtigen Transplant-Planeten informiert zu sein. Seinerzeit hatten Poyferto und die VASGA noch im Untergrund
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher