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0641 - Geisterbahn

0641 - Geisterbahn

Titel: 0641 - Geisterbahn
Autoren: Jason Dark
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dass der Inspektor noch lebte.
    Ich drückte ihn von mir weg. Er rollte fast bis gegen die Aufgehängten, die wieder zuckten, als sich die Klappe unter ihnen öffnete, weil ein weiterer Wagen die Stelle passierte.
    Der Passagier bekam mit, was außerdem auf der Bühne geschah. Ich hörte ihn sogar schreien. »Verdammt, das gibt's doch nicht!«
    Er fuhr vorbei.
    Ich zerrte Suko zurück, richtete ihn auf und lehnte ihn mit dem Rücken gegen die Hinterwand. Allein sitzen konnte er nicht, ich musste ihn schon halten und legte meine Hand flach gegen seine Brust.
    Sein Kopf war nach vorn gesunken. Aus seinem Mund quoll der Speichel dick wie Sahne. Was sie mit ihm gemacht hatten, wusste ich nicht. Das sah mir fast nach einer Vergiftung aus.
    Ich schlug leicht gegen seine Wangen, sprach ihn dabei an, weil er mich einfach hören musste.
    »He, Alter, mach keinen Quatsch! Du sollst dich nicht hier ausruhen, zum Teufel…«
    Suko reagierte nicht.
    Ich legte eine Hand unter sein Kinn und hob den Kopf ein wenig an. Wenn er jetzt die Augen öffnete, musste er mir direkt ins Gesicht schauen. Es war, als hätte ich es beschworen, denn Suko bewegte seine Augenlider, schaute in die Höhe, sah mich - und erkannte mich nicht, denn er zeigte keinerlei Reaktion.
    »Suko, Mensch…«
    Er bewegte seine Lippen, spie noch mehr Speichel aus und formulierte mühsam die ersten Worte.
    »Mir ist übel, schlecht, das verdammte Gas hat mich erwischt.«
    »Okay, wer?«
    »Wilde. Er heißt Glenn Wilde. Ich wollte ihn packen, die Anlage abstellen, aber…«
    »Ist er oben?«
    »Ja.«
    »Dann werde ich ihn mir holen, darauf kannst du dich verlassen. Ich stelle die Anlage ab.«
    »Aber die Monster…«
    »Keine Sorge, da habe ich schon einige aus dem Weg geräumt. Mir fehlen nur noch der Zombie und der Werwolf, aber auch die werde ich packen, verlass dich darauf.«
    »Ich würde dir gern helfen, Alter, aber…«
    »Keine Panik, Suko, ich bin gewarnt. Das schaffe ich auch ohne dich. Hat dieser Wilde noch Helfer?«
    »Keine Ahnung«, würgte Suko hervor. »Er war jedenfalls bei van Akkeren, sagte er mir.«
    »Gut, dann lasse ich dich hier. Ich muss nur den Ausgang finden. Die werden doch Notausgänge haben. Nur sind wir hier nicht auf ebener Erde.«
    »Vielleicht gibt es Treppen.«
    »Das kann sein.«
    Suko legte seine Hand auf meinen Unterarm. »Dann hau ab, John. Schnapp dir diesen verfluchten Wilde! Der ist gefährlicher, als er aussieht, glaube es mir.«
    »Keine Sorge, ich hole ihn.«
    Suko grinste, dann musste er husten und würgen. Es fiel mir nicht leicht, ihn hier zurücklassen zu müssen, doch in diesem Moment gab es keine andere Chance. Wir mussten den Job über unsere persönlichen Belange stellen.
    Eine Rückwand aus Holz begrenzte die hintere Seite der Bühne. Da fand ich sogar eine Tür, öffnete sie und schaute auf eine schmale Plattform, über die Kabel hinwegliefen wie die Körper von schwarzen Schlangen. Sie verschwanden in der Tiefe, dicht neben dem rechten Rand einer Metalltreppe.
    Das war die Lösung.
    Ich nahm die Lampe und leuchtete an den Stufen entlang. Die Schreie der Fahrgäste und andere unheimliche Geräusche interessierten mich nicht, ich wollte einfach wieder in eine andere Welt und nicht länger in dieser verdammten Geisterbahn bleiben.
    Natürlich hoffte ich, dass dieser Glenn Wilde noch nicht Lunte gerochen hatte. Ich wollte ihn überraschen und vor allen Dingen etwas über van Akkeren erfahren.
    Die Treppe war ziemlich lang. Ich atmete auf, als ich auf ebener Erde stand.
    Hoch über mir führte die Schiene entlang, glitt hinein in den Wirrwarr aus Technik, Dunkelheit und Lichtreflexen, mal bleich, mal farbig, mal zuckend, dann wieder drohend.
    Ich drehte mich um. Die Lampe hielt ich noch in der rechten Hand, als mich dort der heimtückische Schlag erwischte. Direkt am Gelenk und dort, wo es weh tat.
    Die Lampe rutschte mir aus den Fingern, und bevor sie am Boden landete, warf sich von der rechten Seite her jemand auf mich und riss mich einfach um.
    Dabei hörte ich sein Knurren, dann erst die Stimme und die Worte. »Hab ich dich, du Bullenschwein!«
    Gesprochen hatte der dicke Glatzkopf!
    ***
    Ich war auf die Seite gefallen und tat so, als hätte mich dieser Aufprall wehrlos gemacht. Zum Schluss doch noch verlieren, das wollte ich auf keinen Fall.
    Der Mann packte zu. Wieder umklammerten die Stummelfinger meine rechte Schulter, damit er mich herumrollen konnte. Er schaffte es auch, dann wurde ich aktiv.
    Kaum lag ich
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