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0641 - Geisterbahn

0641 - Geisterbahn

Titel: 0641 - Geisterbahn
Autoren: Jason Dark
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Kreuz.
    Ich hatte es schon zuvor griffbereit in der Tasche gehabt und als der Vampir gegen mich rammte und seine Zähne in mein Gesicht schlagen wollte, war ich mit dem Kreuz schneller.
    Ich rammte es in seine Visage!
    Ob ich einen Schrei hörte, wusste ich nicht. Es konnte auch sein, dass ich ihn mir einbildete. Aber meine Attacke zeigte Erfolg und bewies mir damit, dass dieser Vampir nicht nur eine Kunstfigur war.
    Da der Wagen weiterfuhr, musste ich den Kopf drehen, um etwas mitzubekommen.
    Das Monster zerplatzte zu Staub. Als Wolke trieben die Reste durch die Dunkelheit und glänzten noch einmal kurz auf, wenn sie der Lichtschein erreichte.
    Dann sah ich nichts mehr.
    Wieder fiel mir ein Stein vom Herzen, weil ich auch diesen Horror überstanden hatte.
    Für das hohe Eintrittsgeld konnte der Kunde viel verlangen, und man bot ihm einiges, da will ich die Dauer der Fahrt einschließen. Der Schienenstrang verlief kreuz und quer durch das Riesenzelt und eröffnete immer neue Überraschungen.
    Wie bei mir, als ich in die Höhe zischte, aber nicht in das Dunkel hinein, sondern in ein bleichgrünes Licht, in dessen Schein sich über meinem Kopf die Schiene als Bogen abzeichnete.
    Ein Looping!
    Ich machte mich auf etwas gefasst, denn den Wagen verlassen konnte ich nicht. Da musste ich durch.
    Wir rasten hinein!
    Plötzlich umgaben mich furchtbare Gesichter. Höllengestalten, die aus dem Teufelsfeuer entsprungen zu sein schienen, griffen nach mir. Über meine Haut glitten kalte und warme Krallen, Finger, die kratzen wollten, es aber nicht schafften, die Haut aufzureißen, es auch nicht wollten. Alles lief blitzschnell ab und dauerte nur so lange wie der plötzliche Looping.
    In Schussfahrt jagte ich hinaus und drehte mich im Geiste noch immer. So schlimm war es.
    Allmählich beruhigte ich mich. Auch der Herzschlag normalisierte sich wieder, sodass ich tief durchatmen konnte.
    Dann rollte der Wagen normal weiter. Vielleicht etwas abwärts. Die Erbauer gingen mit dem Fahrgast in den folgenden Sekunden gnädig um. Sie gaben ihm die Chance, sich zu erholen.
    Nach einer schwachen Kurve fuhr ich wieder hoch. Nicht normal, sondern in Spiralenform.
    Mal links herum, mal rechts herum, es war Wahnsinn. Hatte ich mich einmal auf eine Drehung eingestellt, erfolgte schon die Nächste, Entgegengesetzte.
    Und auch die Dunkelheit blieb nicht mehr. Sie erhellte sich in Intervallen.
    Eine andere Welt hatte mich aufgenommen. Welche es sein sollte, wusste ich auch nicht. Im ersten Moment erinnerte sie mich an Schnee, der gefallen war und sich auf dünnen Zweigen, Drähten und Bespannungen gelegt hatte, die ein gewaltiges Netz bildeten, das sich von einer Seite zur anderen des Zeltes spannte.
    Mitten durch das Netz führte die Spirale. Hier wurde der Wagen ziemlich langsam geschoben.
    Etwas streifte über mein Gesicht wie Spinnenbeine. Wahrscheinlich war es so etwas Ähnliches, bis ich aufmerksam wurde, denn links von mir nahm ich einen helleren Schein wahr, der von einer normalen Lampe stammen musste.
    Ich drehte den Kopf.
    Durch das langsame Fahren bekam ich mit, was dort geschehen war. Eine Tür war schräg über mir an der Seitenwand der Geisterbahn geöffnet worden.
    Zwei Gestalten erschienen dort. Männer - wobei einer einen anderen umfasst hielt und ihn in das Türrechteck stellte, ihn aber nicht losließ, denn sonst wäre der andere gefallen.
    Ich fuhr langsam genug, um alles genau erkennen zu können. Wie ein brutaler Schlag erwischte es mich, als ich erkannte, wer der Erste der beiden Männer war.
    Suko!
    Das Wissen nutzte mir nichts, denn Suko erhielt einen Stoß in den Rücken und wirbelte in die Tiefe…
    ***
    Ich schrie auf!
    Es war nicht einmal ein bewusst gesteuerter Schrei, dieser hier wurde im Unterbewusstsein geboren, eine Reaktion auf den Schock und auch auf die Angst um meinen Freund.
    Er fiel wie eine Puppe oder wie ein Toter!
    Wie tief die Geisterbahn von der Tür aus war, wusste ich nicht, zumindest würde mein Freund mit schweren Verletzungen liegen bleiben.
    Dann verschwand er aus meinem Blickfeld. Ich hörte auch keinen Aufschlag, aber hinter meiner Stirn rasten die Gedanken. Die Tür wurde von dem anderen Kerl wieder zugezogen.
    Ob er mich gesehen hatte, wusste ich nicht. Das interessierte mich auch nicht, denn ich wollte einfach nur zu meinem Freund. Koste es, was es wolle.
    Glücklicherweise drehte sich das schmale Fahrzeug im Schritttempo durch die Spirale. Zwar hinderte mich die Haltestange am Aussteigen, aber
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