Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0641 - Geisterbahn

0641 - Geisterbahn

Titel: 0641 - Geisterbahn
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
auf dem Rücken, als meine Füße halb hoch vorschnellten und direkt das breite Gesicht des Mannes erwischten. Ich hörte noch das Klatschen des Aufpralls, dann kippte der Kerl zurück und prallte auf den Rücken.
    Blut rann aus seiner Nase, ich hörte ihn stöhnen, er drehte sich um und wollte aufstehen.
    Kniend blieb er, denn an seinem Nacken spürte er den Druck der Berettamündung.
    »Reicht das?«
    »Ja, verdammt. Du - du hast mir die Nase gebrochen, du verfluchter Hund!«
    »Damit kannst du noch laufen.«
    »Was willst du?«
    »Wir beide werden diese ungastliche Stätte verlassen und uns zu einem anderen Ziel begeben.«
    »Und wohin?«
    »Ich möchte zu deinem Boss, Mr. Wilde. Ich bin schon ganz scharf auf ihn, mein Freund.«
    »Das kann ich nicht!«
    Ich verstärkte den Druck der Mündung. »Kannst du es wirklich nicht? Oder willst du mich hier auf den Arm nehmen?«
    »Der macht mich fertig.«
    »Das bleibt abzuwarten. Steh erst mal auf!« Ich gab ihm Gelegenheit, sich auf die Beine zu stemmen. Die Lampe hatte ich inzwischen wieder an mich genommen. Damit leuchtete ich ihn an. Äußerlich trug er keine Waffen, zudem hatte er sich bei seinem Angriff auf seine mächtigen Fäuste verlassen.
    Das linke Gelenk brannte noch immer. Alle Sehnen schienen um das Doppelte angeschwollen zu sein. Zum Glück war meine rechte Hand intakt, denn mit ihr musste ich die Beretta halten.
    »Beeil dich!«, flüsterte ich ihm zu. »Ich habe um Mitternacht noch eine Verabredung.«
    Er gab mir keine Antwort, drehte mir seinen mächtigen, rundlichen Rücken zu und schritt voran.
    Der Weg bis zu einer der Seiten war nicht sehr weit. Bereits nach wenigen Schritten hatten wir sie erreicht. An ihr entlang liefen die Kabel, die dann irgendwo in der Dunkelheit verschwanden.
    Rote Pfeile leuchteten auf. Sie wiesen den Weg zu einem der Notausgänge. Na bitte…
    Wir folgten einem Pfeil. Der Glatzkopf rieb mehr als einmal seine malträtierte Nase. Sein Gesicht sah aus wie das eines Boxers nach zwölf Runden, aber Widerstand leistete er nicht. An der Tür des Notausgangs drehte er den Kopf.
    Ich strahlte gegen sein Gesicht. Das Blut klebte unter der schief sitzenden Nase.
    »Öffnen.«
    »Okay, mach ich.«
    »Dann loslassen. Sofort vorgehen.« Ich kannte die Tricks. Wahrscheinlich hatte er mit dem Gedanken gespielt, mir die Tür entgegenzuschleudern.
    Der Weg führte uns nach draußen in die Nacht, die von zahlreichen Geräuschen erfüllt war, aber keine Ähnlichkeit mit der dumpfen Finsternis innerhalb der Geisterbahn aufwies.
    Hier konnte ich nach langer Zeit mal wieder tief durchatmen. Hat man einmal seinen Glücksstern gefunden, so bleibt er einem auch für eine Weile treu. Das merkte ich, als ich sah, wo wir die Geisterbahn verlassen hatten.
    Nicht weit von dem Anbau entfernt, der so wichtig war, denn dort würde ich Glenn Wilde finden.
    Wie ein Bär trottete der Glatzkopf vor mir her, den Kopf dabei gesenkt. Manchmal spie er aus oder wischte Blut und Schleim von seiner Nase.
    Ich wollte wissen, weshalb er so plötzlich erschienen war.
    »Es gab einen Alarm.«
    »Wo?«
    »Bei mir in der Bude.«
    »Nicht überall?«
    »Nein, für kleine Defekte bin ich zuständig. Konnte mir schon denken, was das war.«
    »Man soll eben seinen Hass zügeln, Meister. Hass zu haben, ist wirklich nicht gut.«
    Wieder spie er aus. Ein Zeichen für mich, was er von meinen Worten hielt.
    Metalltreppen waren am besten geeignet. Auch zur Zentrale führte eine von außen her auf den Anbau zu. Sie endete vor einer kleinen Plattform, an die sich die Tür anschloss.
    Davor blieben wir stehen. Ich sah den viereckigen Klotz, wo sonst die Klinke sitzt, und auch den schmalen Schlitz darin, in den der Eintretende die Karte einführen musste.
    »Du hast sie doch - oder?«
    Der Glatzkopf hatte schon gegrinst, aber der Klang meiner Stimme ließ das Grinsen auf seinem Gesicht verschwinden. Er hob die Schultern und griff in die Außentasche seines Overalls. Mit spitzen Fingern zog er die Karte hervor.
    Das reichte mir.
    Den plötzlichen Hieb sah er wohl kommen, ausweichen aber konnte er nicht mehr.
    Vor meinen Füßen sackte er zusammen. Ich schnappte mir die Karte und schob den Körper des Glatzkopfs ein wenig zur Seite, weil ich Platz haben wollte.
    Die Codekarte verschwand im Schlitz. Für einen winzigen Moment glühte ein grünes Lämpchen auf. Der Kontakt war hergestellt, ich konnte die Tür aufdrücken.
    Niemand sah mich, als ich sie einen Spaltbreit öffnete, doch die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher