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Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Titel: Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter
Autoren: Henry Robert
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Prolog
    Wir sind die Lebenswächter. Alles Leben im Kosmos steht unter unserem Schutz. Wir behüten und bewahren das Leben und gewährleisten seinen natürlichen Lauf. Allein wir stehen zwischen dem Leben und der Mörderzellen-Logik. Wir sind die Lebenswächter.
    Primäres Engramm der Ersten Lebenswächter
     
    Im Universum hatte der Weiße Stern zu strahlen begonnen. Sein Licht leuchtete dem gesamten All und bewirkte Veränderungen von immensem Umfang und enormer Tragweite. Es wandelte im ganzen Weltraum die Situation.
    Doch sein Licht besaß keine herkömmliche elektromagnetische Natur. Keine Meßinstrumente, die bloß physikalische Vorgänge erfaßten, verzeichneten seine Wellen. Keine Radioteleskope bemerkten das Licht des Weißen Sterns. Er schuf keine neuen stellaren Konstellationen, gab keinen Anlaß zur Ergänzung von Sternenkarten. Der Weiße Stern und sein Licht waren paranormaler, superphysikalischer Beschaffenheit; die Schwingungen, die von ihm ausgingen, hatten eine grenzenlose Reichweite und verloren während ihrer Ausbreitung nicht an Intensität.
    Die Strahlung des Weißen Sterns rekonstruierte die Lange Reihe, die kontraentropische Waffe der Uralten des Präuniversums, indem sie geschädigte und sogar fossilierte Weltenbäume des Raum-Zeit-Stroboskops heilte und wiedererweckte, zahlreiche Komponenten zu selbsttätiger Reparatur anregte, sie zum Neueinspielen auf das gemeinsame, integrierte Funktionieren stimulierte. Tote Lenker erwachten, wo die DNS-Informationen ihrer Körperzellen nicht zerstört waren, zu neuem Leben. Der Weiße Stern merzte die provisorisch abgekapselten Kaiserkraft- und ähnlichen entropischen Konglomerate aus und eliminierte alle proentropischen Phänomene schon in ihren Anfängen. Ein großer, wohltätiger Genesungsprozeß, der das menschliche Vorstellungsvermögen sprengte, griff rasch im gesamten Kosmos um sich, beseitigte die Gefahr seines Untergangs.
    Aber die Schwingungen des Weißen Sterns lösten noch etwas anderes aus. Sie erreichten Eier, die in den Krusten zahlreicher Planeten ruhten und seit langer, langer Zeit einen Schlummer des Wartens schliefen. Viele dieser Eier waren infolge ungünstiger Umstände vernichtet worden oder zu Staub zerfallen, ununterscheidbar von den geomorphischen Schichten, in denen man sie einst abgelagert hatte; die anderen jedoch reagierten auf die Impulse.
    Aus den Eiern bildeten sich Kokons, in denen sich anfangs träge, schläfrige Wesen regten. Sie wuchsen an Größe und Kraft, zuerst primitive Sinne verfeinerten sich langsam, zunächst keimhafte Fähigkeiten entwickelten sich allmählich zur Anwendbarkeit. Genetisch programmierte Aufgaben und Zwecke gewannen in den Zentralnervensystemen der alten Junggeschöpfe an Klarheit.
    Wir sind die Lebenswächter. Alles Leben im Kosmos steht unter unserem Schutz. Wir behüten und bewahren das Leben und gewährleisten seinen natürlichen Lauf. Allein wir stehen zwischen dem Leben und der Mörderzellen-Logik. Wir sind die Lebenswächter.
    Sobald die Wesen die erste Phase ihres Reifens abgeschlossen hatten, drängten sie ans Licht. Das unsichtbare, nichtphysikalische Licht des Weißen Sterns befahl sie aus den Tiefen ihrer Geburtsstätten an die Oberfläche der Planeten. Das Licht der Sonnen, ihre künftige Nahrungsquelle, lockte sie aus Sand, Lehm und Stein, aus Erzadern, Flözen und erkalteter Lava ins Freie. Die aggressiven Emanationen der Mörderzellen riefen sie gebieterisch aus der Enge und Beschränktheit planetarer Geoformationen in die Weite der Welten, verlangten ihre Anwesenheit, ihr Eingreifen. Die Mörderzellen-Logik mußte getilgt werden.
    Wir sind die Lebenswächter. Alles Leben im Kosmos steht unter unserem Schutz. Wir behüten und bewahren das Leben und gewährleisten seinen natürlichen Lauf. Allein wir stehen zwischen dem Leben und der Mörderzellen-Logik. Wir sind die Lebenswächter.
    Als die Wesen die Planetenkrusten verlassen hatten, häuteten sie sich mit außerordentlicher Schnelligkeit, warfen die Zwangsjacken ihrer Kokons ab. Und entfalteten ihre herrlichen Schwingen.
    Wir sind die Lebenswächter, dachten sie. Alles Leben im Kosmos steht unter unserem Schutz, wußten sie. Die Mörderzellen-Logik muß getilgt werden.
    Sie kannten mehr als ein Mittel, um diese Notwendigkeit durchzusetzen.

1
    Was nun?
    Elementarste Reflexion des Verschollenen
     
    Technologos war eine ungefähr erdähnliche Welt am Rande des früheren Sternenreichs und hatte seit seiner Besiedlung durch
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