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0632 - Syndikat der toten Augen

0632 - Syndikat der toten Augen

Titel: 0632 - Syndikat der toten Augen
Autoren: Jason Dark
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der grauen Decke fest, unter der die Lampe ihr Licht als eine hellweiße Insel abgab. Er spürte die Schmerzen am gesamten Körper. Besonders intensiv waren sie in seinem Gesicht. Dort brannten sie wie Feuer oder auch wie Säure, die über seine Haut gegossen worden war.
    Seine Glieder zitterten und brannten. Es war das innere Feuer des Hasses, das ebenfalls abströmte.
    Manchmal so schlimm, dass es sein Denken überschwemmte.
    Die Basis hier in England war ihm genommen worden. Für die meisten Menschen wäre es das Ende gewesen, nicht für einen Mann wie Aristoteles Leonidas, den sie den Titan nannten und der einen besonderen Einfluss und eine große Macht besaß.
    Nicht nur sein schlohweißes Haar wuchs wie eine Löwenmähne, er selbst bezeichnete sich als einen Löwen, der kämpfte und mit den Pranken um sich schlug, wenn andere ihn reizten.
    Der Löwe lebte, er war noch nicht geschlagen Als Leonidas daran dachte, glitt ein hartes Grinsen über seinen breiten Mund. So einfach würden sie ihn nicht fassen, er würde sich noch einiges einfallen lassen, das stand fest. Irgendwann in nicht allzu ferner Zeit würden sie merken, dass er noch da war, dann schlug er zu, dann begann das große Zittern.
    Mühsam wälzte er sich von der Couch. In diesen Augenblicken wirkte er wie ein angeschlagener Löwe. Er blieb auf dem Rand hocken und schaute zu, wie sich die anderen Einrichtungsgegenstände in dem Raum bewegten.
    Nicht sie schwankten, es war sein eigener Zustand, der die Dinge so aussehen ließ.
    Ari Leonidas atmete durch den offenen Mund. Sein Blick hatte jetzt etwas Starres. Tief in den Pupillen leuchteten gelbe Punkte. Lichter des Zorns, die besagten, dass der Titan noch längst nicht geschlagen war und sich wieder erholen würde.
    Vorsichtig stand er auf und betrat mit Zitterschritten das kleine Bad. Im Spiegel sah er das makabre Gesicht eines Fremden. Durch das Blut war es gezeichnet. Er konnte kaum glauben, dass es sich dabei um seine eigenen Züge handelte.
    Unsicher tastete er nach einem hellblauen Handtuch und tupfte damit das Blut aus seinem Gesicht.
    Schließlich stellte er fest, dass es besser war, die Haut zu waschen.
    Er ließ warmes Wasser in seine Handhöhlen laufen und schleuderte es gegen die Wangen. Die Haut brannte, die Wunden schmerzten, auch der Rücken tat ihm weh, die Schultern ebenfalls. All das bemerkte er wie am Rande.
    Nach dem Abtrocknen holte er kleine Pflasterstreifen aus der Schachtel und verklebte die Wunden.
    Anschließend zog er sich aus und stellte sich unter die Dusche.
    Der Grieche tat so, als wäre nichts gewesen. Er war davon überzeugt, dass die anderen ihn nicht finden würden. Zwar wusste er noch nicht, wie lange er sich in seinem Bunker verstecken würde, doch einige Tage sollten es schon werden. Danach wollte er sich auf den Weg der Abrechnung und Rache begeben. Da war noch einiges aus der Welt zu schaffen.
    Leonidas zog frische Kleidung an und ging wieder zurück. Wein war ebenfalls vorhanden.
    Er entkorkte einen tiefroten Griechischen. Für ihn genau der Richtige. Leonidas trank ihn langsam und genoss jeden Schluck. Wein war für ihn etwas Köstliches.
    Manchmal zeigte sein Gesicht einen entrückten Ausdruck, dann war er dabei, seine Gedanken fliegen zu lassen. Irgendwohin, weit weg, um schließlich an seine Heimat zu denken.
    An Griechenland, an die zahlreichen Inseln, die Felsen, das Meer und die Sonne.
    Dazwischen aber schoben sich die langen, düsteren Schatten. Schlimme Gedanken, Vorstellungen von Grauen, Tod und Rache. Und er würde das mit einbringen, über das viele Menschen lachten, das trotzdem vorhanden war und nur nicht mehr zur Kenntnis genommen wurde.
    Das dritte Auge!
    Verkümmert, vergessen, belacht. Das Auge der Weisheit, das Auge des Wissens.
    Wer finanziell so mächtig war wie er, brauchte einfach eine Aufgabe, die aus dem Rahmen fiel. Und er würde sie lösen, das stand für ihn fest. Die Psychonauten, das dritte Auge, die Reinkarnation, die Weisheiten der Welt, all diese Begriffe fielen ihm ein und vereinigten sich zu einem gewaltigen Kreisel, der durch seinen Kopf glitt, als wäre dieser mit einem Bienenschwarm gefüllt.
    Wieder schenkte er das Glas voll. Er trank es auch leer. Da aber hatte ihn der schwere Wein bereits schläfrig gemacht. Wie von selbst fielen ihm die Augen zu, und die reale Welt wurde von der des Schlafes übernommen.
    Aristoteles Leonidas hatte mit seiner Prognose Recht behalten. Die Polizisten und Feuerwehrleute, die das Grundstück
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