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0632 - Syndikat der toten Augen

0632 - Syndikat der toten Augen

Titel: 0632 - Syndikat der toten Augen
Autoren: Jason Dark
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deines Kollegen wies mir den Weg.«
    »Dann ist es gut.« Er hielt seine Hand hoch. »Sie ist wieder okay, Freunde, sie ist wieder in Ordnung.«
    Auch Suko trat zu uns. Er war ziemlich sprachlos wie wir alle. Dabei gab es einiges zu bereden, denn so klar der Fall auch aussehen mochte, mir gefiel trotzdem nicht, dass die Hauptperson fehlte.
    »Wo steckt Leonidas?«, fragte ich und schaute in die Runde, ohne allerdings eine Antwort zu erhalten.
    Bill fing sich als Erster. »Habt ihr ihn denn nicht gesehen, verdammt noch mal?«
    »Doch«, sagte Suko. »Er verschwand, nachdem wir sein Wohnmobil verlassen hatten.«
    »Lasst uns dort nachsehen.«
    Ich deutete auf Bills Trikot. »So wie du aussiehst? Nein, wenn, dann ist es eine Sache für Suko und mich.«
    Ich hatte mich umgeschaut, sah aber nur die leeren Sitzreihen und Bänke.
    Natürlich hätte sich Leonidas dort verstecken können, was ich ihm aber nicht zutraute.
    Seine falschen Psychonauten lebten nicht mehr. Er hatte sie in die Auseinandersetzung geschickt und ebenso gnadenlos geopfert wie vor einigen Wochen die Einhörner.
    Auch hatte sich die Atmosphäre in der Halle gewandelt. Nichts mehr war zurückgeblieben von der Spannung, der Magie eines Zirkus. Eine nahezu bleierne Ruhe lag über dem Schauplatz des Geschehens, der mit fünf Toten bedeckt war.
    »Ich möchte trotzdem gehen«, sagte Lady Sarah. »Du kannst ja mit uns fahren, Bill.«
    »Wo steht euer Wagen?«, fragte ich.
    »Am Parkplatz.« Sarah ging auf mich zu. »Tote Augen, John, wir haben sie schon vorher gesehen. Vor Beginn der Vorstellung, als wir einen kleinen Spaziergang in der Nähe machten. Wir sahen sie hinter dem Fenster eines Wohnwagens.«
    »Ich hoffe, dass Leonidas keine Diener mehr hat.«
    »Hat er sein Ziel denn erreicht?«, fragte Jane.
    »Noch nicht. Er sucht weiter. Er will aber nach wie vor Führer der Psychonauten werden.« Ich hob die Schultern. »Wollen wir hoffen, dass es ihm niemals gelingt. Die echten werden sich vor ihm verborgen halten, nur die falschen, die Verräter, die gelangen unter seine Kontrolle. So und nicht anders sieht es aus. Er hat eben immer das Pech, oder wir haben das Glück, dass er nur an diese gerät.«
    »Ihr geht noch zu seinem Wagen?«
    »Ja.«
    »Dann werden wir auch in der Nähe sein. Wir fahren hin.«
    Ich hatte nichts dagegen.
    Beobachtet von zahlreichen Augenpaaren, verließen wir die Manege. Ein kleiner Mann im dunklen Anzug trat uns entgegen. Er hatte sich bis jetzt zurückgehalten. Nun stellte er sich uns als Direktor des Unternehmens vor.
    »Was soll ich denn machen, Mister? Was…?«
    Sein flehender Blick rührte mich irgendwie.
    »Die Polizei, Mister. Rufen Sie die Polizei an.«
    »Und dann?«
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis. »Alles andere werden wir wohl erledigen, Mister.«
    Da nickte er, drehte sich um und ging wie ein Greis davon.
    ***
    Scheinwerferlanzen zahlreicher Fahrzeuge zuckten durch die Nacht.
    Noch immer hatte sich die Aufregung nicht gelegt. Die Stimmen derjenigen Personen, die noch nicht in ihren Fahrzeugen saßen, hallten bis zu uns herüber. Und in ihnen schwang eine gewisse Panik mit. Natürlich wussten auch die Künstler und Artisten, was geschehen war. Sie hatten sich zurückgezogen, standen bei ihren Wagen oder schauten aus ihnen heraus.
    Man kannte uns wohl, aber es traute sich niemand, uns anzusprechen. Schweigend starrten uns die Menschen an.
    Ich blieb neben einer Frau stehen, in deren schwarzen Haaren goldene Kämme schimmerten.
    Sie fragte ich nach Leonidas und beschrieb die Gestalt des Griechen genau.
    »Nein, den habe ich nicht gesehen.«
    »Sie sind sicher?«
    »Ja.«
    »Danke sehr.«
    Der Wagen des Griechen sah aus wie eine große Insel, die unberührt in den Wagen der anderen Fahrzeuge ihren Platz gefunden hatte. Das Licht brannte noch immer, die Tür war zu, aber nicht verschlossen, wie Suko feststellte.
    »Soll ich?«
    »Moment noch.« Ich wollte auf Nummer Sicher gehen und warf einen Blick durch das Fenster.
    Das Wohnmobil war menschenleer. Es hätte mich auch gewundert, wenn Aristoteles Leonidas hier seinen Unterschlupf gefunden hätte.
    »Alles klar, John?«
    »Es sieht so aus.«
    Als ich Suko erreichte, hatte er die Tür bereits aufgezogen. Obwohl ich in dem Wagen keine Personen gesehen hatte, bestieg ich ihn doch mit einem bedrückenden Gefühl im Magen. Ich wurde einfach den Eindruck nicht los, in eine Falle zu laufen, die mir der Grieche heimtückisch gestellt hatte.
    Hinter mir schloss ich die Tür. Der
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