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0632 - Syndikat der toten Augen

0632 - Syndikat der toten Augen

Titel: 0632 - Syndikat der toten Augen
Autoren: Jason Dark
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Manege erreicht hatte und auf ihn gestiegen war.
    Dort drehte er sich um.
    Dabei schaute er über das Rund der Manege hinweg in eine bestimmte Richtung. Und nicht nur er blickte dahin, auch die anderen drei taten es. Der Vorhang bewegte sich. Wo die Halle als Lager und Trainingsort diente und Container-Garderoben standen, erschien eine Person, die auch Lady Sarah und Jane kannte.
    Es war der Zauberer.
    Und sein heimtückisches Lächeln gefiel allen nicht…
    ***
    Aus der dumpfen Wärme traten wir hinaus in die Kälte des Abends. Die Dunkelheit tat ihr Übriges, sodass wir uns erst an sie gewöhnen mussten und dementsprechend schlecht sahen.
    Der massige Körper des Griechen allerdings verschwand nicht vor unseren Augen.
    Leonidas bewegte sich schnell, nahezu hektisch, und wir hörten gleichzeitig die Schreie aus dem Zelt.
    Da war etwas passiert!
    Natürlich brachten wir es sofort mit Bill Conolly in Zusammenhang, denn er war die Geisel in diesem verdammten Spiel gewesen. Sein Tod war für den Griechen beschlossene Sache. Ich sah, wie Suko ruckartig den Kopf drehte.
    Er schaute mich für einen Moment an. »Zu spät…?«
    »Weiter!«
    Ich rannte - und hinein ins Verderben.
    Wir hatten einen Fehler gemacht, einen verfluchten Fehler. Denn wir hatten nur mit Ari Leonidas als Gegner gerechnet und nicht mit einem anderen.
    Der war aber da!
    Er hatte irgendwo in der Dunkelheit gehockt und war in die Höhe geschnellt, so dicht vor mir, dass ich beinahe gegen ihn gelaufen wäre. Ich wollte zurückzucken, als ich das Messer in seiner Hand sah. Eine lange Klinge, die auf mich zielte und sich fast in Höhe seines Gesichts befand, das mir irgendwie bekannt vorkam, wobei ich mich im Bruchteil einer Sekunde erinnerte und mir alles wieder einfiel.
    Hank Baker hatte mir den Mann beschrieben. Es musste derjenige sein, den er zusammen mit Bill Conolly im Waschraum gesehen hatte.
    Er stieß zu.
    Ich stand zu nahe bei ihm, um den Stich entgehen zu können, war auch wie gelähmt, aber dicht hinter meinem Kopf detonierte etwas mit peitschendem Klang.
    Sukos Beretta!
    Und er hatte genau gezielt. Ein geweihtes Geschoss war in den Schädel des Mannes gedrungen. Die Silberkugel hatte ihn dort getroffen, wo das rote dritte Auge schimmerte.
    Was danach geschah, bekam ich nur am Rande mit. Innerhalb des Auges erfolgte eine Explosion.
    Flammen schlugen hervor, die mich nicht erwischten, weil ich mich zur Seite geworfen hatte.
    Der Mann schrie, dann fiel er.
    Die Stirn war nicht mehr vorhanden. Ich konnte es deshalb so deutlich sehen, weil er dicht neben mir aufgeschlagen war und sich sein Kopf gedreht hatte.
    Aus - vorbei!
    Ich kam wieder hoch, sah Suko neben mir stehen, die Beretta noch immer festhaltend.
    »Danke, Alter.« Das Sprechen bereitete mir Mühe. Der Schock saß noch zu tief.
    »Keine Ursache.«
    Leonidas war natürlich verschwunden. Untergetaucht in der Masse Menschen, die aus der Halle stürmten, als säße ihnen der Teufel im Nacken. Nichts hielt sie mehr auf ihren Plätzen. Das schreckliche Ereignis musste sie aus ihrer Ruhe gerissen haben.
    Wie eine Woge strömten sie hervor, ein gewaltiger, breiter Wurm, der sich weiterbewegte und für uns natürlich genau entgegengesetzt lief.
    Die kamen raus, wir wollten hinein!
    Es ging einfach nicht. Wir mussten warten, bis der Strom etwas abebbte, und hatten Zeit, in die Gesichter zu schauen, die oftmals nichts anderes waren als blasse Flecken und über den dunklen Körpern tanzten, mit aufgerissenen Augen und Mündern.
    Ich fischte mir einen Mann heraus, wollte wissen, was in der Halle geschehen war.
    »Ein Unfall. Ein Mann stürzte ab.«
    »Wer?«
    »Ein Artist.«
    »Und was noch?«
    Er glotzte mich regelrecht an, dann deutete er auf seine Stirn. »Das Auge, er hatte hier oben ein Auge.« Nun begann er zu schreien. »Verstehen Sie das?«
    »Nein!«
    Er rannte weiter, und ich warf Suko einen fragenden Blick zu.
    »Es ist bestimmt nicht Bill.« Mein Freund versuchte, mich zu beruhigen.
    Es war mir egal, wer und was noch alles aus den Eingängen strömte. Wir mussten in die Halle hinein und drängten uns durch, wobei wir uns ziemlich an den Rändern hielten, denn hier war der Druck der Fliehenden nicht so stark.
    Die ersten Blicke nach innen gelangen uns sehr bald. Immer durch die Lücken zwischen den tanzenden, sich heftig bewegenden Köpfen und Leibern.
    Man hatte die Scheinwerfer nicht ausgeschaltet. Nach wie vor schleuderten sie ihre langen, breiten Lichtbahnen dem Boden und damit auch
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