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0632 - Syndikat der toten Augen

0632 - Syndikat der toten Augen

Titel: 0632 - Syndikat der toten Augen
Autoren: Jason Dark
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Auch ein Feind!
    Aristoteles Leonidas taumelte durch sein Haus. Der Reporter hatte es schon verlassen, weil er genau wusste, dass sich die Explosionen vermehren würden. Das Labyrinth würde zusammenbrechen, die Menschen darin gefangen sein.
    Aber Leonidas kannte noch ein Schlupfloch. Nicht grundlos hatte der Architekt das Haus genau nach seinen Wünschen angefertigt, und dabei hatte der Grieche an sehr viele Dinge gedacht.
    Wie ein Vorhang rann ihm das Blut über die Augen. Er wischte es hastig weg, sodass ein hellroter Schmierfilm zurückblieb. Im Garten wellte sich der Boden. Ungezähmte Kräfte schoben ihn hoch.
    Die Druckwelle fegte alles zur Seite, was sich ihr in den Weg stellte, da hatten Menschen erst recht keine Chance.
    Sie riss Skulpturen um, sie entwurzelte Sträucher, auch Bäume fielen, dann schleuderte die Kraft gewaltige Dreckfontänen hoch, und auch unterhalb des Hauses bewegte sich die Erde, und die Fenster barsten von der mörderischen Wucht.
    Leonidas rannte durch eine Hölle!
    Wenn er es bis zum Ziel schaffte, hatte er gewonnen. Sein Versteck würden sie kaum finden, es war zudem auf keinem Plan eingezeichnet, er hätte auch nie gedacht, dass er es einmal benötigen würde, nun war es so weit. Es musste ihn aufnehmen.
    Der Boden zitterte und schwankte. Das Krachen war hinter ihm geblieben. Noch immer vernahm er das Bersten der Scheiben und glaubte auch, von einem hohl klingenden Pfeifen begleitet zu werden, eine Melodie, die den Anfang vom Ende ankündigte.
    Sein Refugium würde in die Luft fliegen. Seine Helfer, die Einhörner, konnten nicht überleben, seine eigene Existenz hatte jetzt Vorrang. Sie musste gerettet werden.
    Hinter ihm erklang ein gewaltiges Krachen. Leonidas wusste nicht, was dort zusammengefallen war, es interessierte ihn auch nicht mehr, aber eine weitere Druckwelle erwischte seinen Rücken und fegte ihn nach vorn, als hätte ihm eine Riesenfaust in den Nacken geschlagen. Sich auf den Beinen zu halten war für Leonidas unmöglich. Der mächtige Druck hob seine Beine an. Leonidas lernte es zu fliegen, mit beiden Händen schützte er seinen Kopf, während das weiße, löwenmähnenartig gewachsene Haar wie ein Vorhang in die Höhe geschleudert wurde.
    Dann fiel er.
    Der Aufprall war hart. Trotz des Schutzes schrammte er mit der Stirn über den Boden, riss sich weiter die Haut auf, überschlug sich und schrammte an der Wand entlang.
    Der Staub holte ihn ein. Als zitternde Wolke hüllt er den Körper des Griechen ein, setzte sich auf dessen Kleidung und klebte auch auf der Haut fest.
    Halbblind tastete sich der Grieche weiter. Er wusste genau, dass in der Nähe die Tür lag, die zu seinem Sicherheitsbunker führte. Sogar atombombensicher sollte er sein.
    Die Tür musste aufgehebelt werden. Mehr kniend als stehend belastete der Grieche den Hebel und drückte ihn nieder, sodass die Tür nach außen schwang.
    Leonidas kroch hindurch. Hinter ihm fiel die Tür wieder zu. Er kam auf die Beine. Seine Hand klatschte gegen einen Lichtschalter. Unter der Decke erhellten sich die langen Röhren.
    Die Stromversorgung war unabhängig von der im Haus, dafür sorgte ein entsprechendes Aggregat.
    Er taumelte weiter. Seine Sohlen schleiften über den Boden, der Gang kam ihm plötzlich sehr eng vor, sodass er mit den Schultern an den Wänden entlangschleifte.
    Ari Leonidas atmete durch den Mund. Sein Ziel war die graue Stahltür. Dahinter lag ein kleiner Raum, in dem er für einige Wochen überleben konnte. Sogar eine Toilette und eine Dusche hatte er einbauen lassen.
    Er taumelte hin. Als die Tür hinter ihm zuschwang, lag er bereits auf der weichen Couch und starrte gegen die graue Decke. Von der Hölle draußen hörte er nichts mehr. Dieser Bunker schloss absolut dicht. Nichts war von der Außenwelt zu vernehmen.
    Geschafft?
    Ari Leonidas überlegte. Es konnte sein, aber er kannte auch die Bullen. Sie würden das Grundstück untersuchen, sie würden nach ihm forschen.
    Dieser Conolly, dieser Sinclair und dessen chinesischer Kollege, die nicht eingegriffen hatten, als seine Tochter Sigrid von den Kugeln des Antiterror-Kommandos durchlöchert worden war. Diese Männer hasste er.
    Einen anderen hatte er erwischen können: Captain Baker. Auch dessen Stellvertreter konnte nicht überlebt haben, aber die drei hatten es wahrscheinlich geschafft.
    Kam Zeit, kam Rache!
    Für Leonidas zählte, dass er überlebte, um sich den anderen Aufgaben widmen zu können.
    Starr blieb er liegen. Sein Blick klebte an
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