Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0632 - Syndikat der toten Augen

0632 - Syndikat der toten Augen

Titel: 0632 - Syndikat der toten Augen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kleinen Bau, wo die Energieversorgung untergebracht war, stand er dann. Wir vernahmen das Summen eines Strom erzeugenden Generators und sahen auch armdicke Kabel, die über den Boden liefen und innerhalb des kleinen Hauses verschwanden.
    Aus der Halle vernahmen wir ein dünnes Rauschen, als dort der Beifall der Zuschauer aufklang.
    Suko schaute mich an. »Scheint noch alles normal zu sein«, meinte er.
    »Hoffentlich.«
    »Gehen wir hinein?«
    Ich überlegte. »Wird es Sinn haben? Wer wollte denn etwas von uns? Dieser Leonidas. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er sich bei den Zuschauern aufhält und wartet, dass wir erscheinen.«
    »Wie siehst du es?«
    »Ich rechne damit, dass er uns schon längst gesehen hat und uns ansprechen wird.«
    Suko ballte die rechte Hand zur Faust. »Darauf warte ich nur, verdammt.«
    Ich suchte den dunklen Himmel nach den Lichtern eines Hubschraubers ab, sah aber keinen. Als wir Leonidas kennen lernten, da hatte er nämlich seinen großen Auftritt mit einem Hubschrauber gehabt.
    Wir gingen auf die Wagen zu. Plötzlich stellten sich uns zwei Männer in den Weg. Woher sie gekommen waren, hatten wir nicht gesehen, jedenfalls standen sie da und starrten uns böse an.
    »Wo wollen Sie hin?«
    Ich zeigte ihnen meinen Ausweis. »Polizei. Wir sehen uns hier nur etwas um.«
    »Wenn Sie Stoff suchen…«
    »Nein, das suchen wir nicht. Oder haben Sie tatsächlich etwas zu verbergen?«
    »Nie.«
    »Leonidas. Sagt Ihnen der Name etwas?«
    Die beiden jungen Männer lachten. »Wer soll das denn sein?«
    »Ein Grieche.«
    »Wir kennen alle Kollegen, ein Leonidas ist nicht darunter.«
    »Okay.«
    Sie gingen weiter, drehten sich noch einmal um, dann hatte die Dunkelheit sie verschluckt.
    »Ich hoffe nur«, flüsterte Suko, »dass Leonidas uns keine falsche Spur gelegt hat und wir auf ihn reingefallen sind.«
    »Keine Sorge, der wird…«
    »Sinclair!«
    Die Stimme erreichte uns, und sie hörte sich an wie ein gedämpfter Trompetenstoß. Trotz der Veränderung hatte ich sie sofort erkannt, denn gesprochen hatte der Grieche.
    Auch Suko sagte leise: »Verdammt, das ist er.«
    »Wo stecken Sie, Leonidas?«
    »Kommen Sie her, Sinclair, und Sie auch, Suko. Drehen Sie sich um. Vor Ihnen liegt eine Gasse.«
    Er hatte nicht gelogen, was die Beschreibung anging. Flankiert wurde die Gasse von Wohnmobilen, wobei eine Tür geöffnet wurde und heller Lichtschein auf den Boden fiel.
    In der Tür stand er wie ein König, wie ein Titan, und er hatte sich nicht verändert. Das Licht umspielte ihn, er kam uns vor wie ein rächender Engel, und auf seinem Kopf wuchs das schlohweiße Haar noch genauso wie vor einigen Wochen. Auch das Gesicht hatte sich nicht verändert. Nach wie vor zeigte es einen sehr harten, unbeugsamen Ausdruck.
    »Wir sind da, Leonidas«, erklärte ich. »Sagen Sie uns, was Sie wollen.«
    »Nicht hier draußen. Kommen Sie in den Wagen.«
    »Eine Falle?«
    »Bestimmt nicht. Ich hätte Sie ja abschießen können.«
    »Das wäre nicht ohne Lärm über die Bühne gegangen. Übrigens hat das schon jemand versucht, und der ist gescheitert. Sie wissen, wen ich meine, Leonidas.«
    »Ja, ich hatte ihm mehr zugetraut. Aber für mich wird es besser laufen, keine Sorge.«
    Er zog sich zurück. Für die mächtige Gestalt schien das Wohnmobil nicht breit genug zu sein.
    Da wir zögerten, sprach er uns noch einmal an. »Sie wollen doch bestimmt, dass Ihr Freund Conolly überlebt.«
    »Sicher.«
    »Dann sollten wir miteinander reden, Sinclair.«
    Wir taten ihm den Gefallen und betraten den Wagen, der von der Höhe ausreichte, sodass wir uns nicht die Köpfe stießen. Er war modern eingerichtet, hatte sicherlich einiges gekostet, was uns nicht weiter interessierte, denn allein Leonidas war wichtig.
    Er trug Schwarz! Der schneeweiße Rollkragen-Pullover bildete einen entsprechenden Kontrast.
    Sogar den langen schwarzen Mantel sah ich wieder. Er hatte ihn über einen Stuhl gehängt.
    »Setzen Sie sich.«
    Wir nahmen Platz, waren beide äußerst wachsam und warteten auf seine Erklärungen.
    Aristoteles Leonidas gehörte zu den eitlen Menschen, die mit ihren Plänen und Erfolgen nicht gern hinter dem Berg hielten. So würde es auch jetzt sein.
    Als er uns anschaute, hatten wir den Eindruck, von Eisstücken fixiert zu werden. So blickte jemand, der hasste. Suko und ich aber blieben gelassen.
    Mir lag natürlich die Frage nach Bill auf der Zunge, doch ich verbiss sie mir und wartete, was er tun würde. »Lange Zeit hat es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher