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0632 - Syndikat der toten Augen

0632 - Syndikat der toten Augen

Titel: 0632 - Syndikat der toten Augen
Autoren: Jason Dark
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Stimmenwirrwarr draußen war nicht mehr zu hören. Eine etwas beklemmende Stille hüllte uns ein, in der nur unsere Schritte zu hören waren.
    »Was suchen wir eigentlich?«, fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Das weiß ich selbst nicht genau. Einen Hinweis, wo wir ihn suchen müssen.«
    »John, du bist ein Fantast«, erwiderte mein Freund und hob den Deckel einer Truhe an. Er fand nichts und ließ ihn wieder fallen.
    »Wieso?«
    »Leonidas ist schlau, raffiniert, durchtrieben und noch einiges mehr. Denkst du, der ist grundlos so groß geworden und hat Geld wie Heu gemacht? Dieser Mann ist mit allen Wassern gewaschen, und der weiß auch, wann er verloren hat.«
    »Weiter.«
    »Ich will dir eines sagen, mein Freund. Aristoteles Leonidas ist verschwunden. Der hat sich längst abgesetzt und…« Suko verstummte, hatte aber eine gespannte Haltung eingenommen.
    »Was ist? Warum sprichst du nicht weiter?«
    »John, ich höre was!«
    »Was denn?«
    »Ein Summen«, presste er hervor. »So ein verdammt komisches Geräusch, das nicht herpasst.«
    Meine Nackenhaare stellten sich quer. Ich brauchte nur Sukos Blick einzufangen, um zu wissen, dass er das Gleiche dachte wie ich.
    Bombe!
    Plötzlich wurden wir schnell. Egal, woher das Summen kam, wo die mögliche Bombe versteckt war, wir durften keine Sekunde mehr verlieren und handelten dementsprechend.
    Suko flog als erster ins Freie.
    Ich folgte ihm mit einem Sprung, kam neben ihm auf und lief weiter.
    In den nächsten Sekunden geschah nichts. Es war nicht wie im Film, wo sich der Held im letzten Augenblick retten konnte.
    Und doch war es so.
    Allerdings noch später.
    Da blähte sich das Wohnmobil plötzlich auf, während es von innen von einem rotgelben Schein erleuchtet wurde. Erst dann vernahmen wir den Knall der mächtigen Detonation.
    Es war gewaltig, es war unbeschreiblich.
    Der Wagen flog in die Luft. Das Dach schleuderte himmelan. Feuer, Rauch und die Innenteile folgten, und der zuckende Schein malte ein makabres Muster in die Finsternis. Ein gespenstisches Flackern aus Feuer, Licht und Schatten spielte sich als horrorhafte Szene vor unseren Augen ab.
    Menschen schrieen, auch andere Wagen wurden in Mitleidenschaft gezogen, während wir in Deckung lagen und darauf warteten, dass die Nachfolge-Detonationen verpufften.
    »Wir hätten es uns denken können!«, keuchte Suko. »Leonidas hat schon einmal etwas in die Luft gejagt.«
    Diesmal allerdings hatte es keine Toten gegeben. Ein paar Leichtverletzte nur, denn die Bombe war einzig und allein auf den Wohnwagen des Griechen konzentriert geblieben.
    »Sein Abschiedsgeschenk«, murmelte Suko und strich sich über die Stirn, während wir beide in die Reste starrten, die aus Flammen, Qualm und verbogenem Blech bestanden.
    Ich nickte und sagte gerade so laut, dass Suko mich verstehen konnte: »Bis zum nächsten Mal, denn hören werden wir von ihm bestimmt etwas. Darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Lieber nicht, Alter, ich möchte noch etwas leben…«
    Da hatte er genau in meinem Sinne gesprochen.
    ENDE
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