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0581 - Der Blutstein

0581 - Der Blutstein

Titel: 0581 - Der Blutstein
Autoren: Jason Dark
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Mario lieber. Ich habe dich damals geboren, und die Menschen hatten schon recht, als sie mich als eine Hexe bezeichneten, denn das bin ich wirklich gewesen.«
    »Mutter, du bist…«
    »Ja, Mario. Ich nenne dich lieber bei deinem richtigen Namen. Ich war eine Hexe. Ich habe mich dem Satan verschrieben, war eine Freundin des Höllenfürsten und noch mehr.«
    »Was heißt das – dieses noch mehr?«
    »O Dennis. Kannst du dir das nicht denken? Ich war die Geliebte des Teufels. Nur eine von vielen, aber ich habe mich ihm voll und ganz hingegeben.«
    »Du hast nie über meinen Vater gesprochen?«
    »Nein, Mario. Ich zog dich allein groß. Doch ich kann dir versichern, daß du einen Vater hast. Du hast den besten Vater, den man sich überhaupt vorstellen kann. Er ist mächtig, er ist einmalig. Er ist ein Herr und ein Herrscher.«
    Dennis schluckte. Als er ausatmete, klang sein Atem leicht pfeifend. »Ich glaube, ich weiß, wen du meinst, Mutter.«
    »Dann sprich es aus.«
    Der Junge zögerte noch. Das Wort wollte ihm nicht so recht über die Lippen dringen. »Der… der Teufel?« Es war mehr eine Frage als eine Antwort.
    Der Kopf unter der Decke gab ein leises Lachen von sich. »Junge, du hast es erfaßt. Es war tatsächlich der Teufel. Er ist dein Vater. Du kannst, nein, du mußt stolz auf ihn sein. Das ist nicht jedem widerfahren. Du bist der Sohn einer Hexe und des Teufels. So etwas muß dich einfach stolz machen. Macht es dich stolz?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Doch, du mußt stolz darauf sein, Junge! Wer hat schon einen Teufel zum Vater?«
    »Ich… ich hasse ihn. Meine Eltern haben mir beigebracht, daß man den Teufel hassen muß.«
    »Aber nicht du, Kind. Wer sind schon deine Eltern? Zwei Leute, die dich fanden…«
    »Sie haben mich großgezogen. Ich bin ihnen dankbar. Ich muß ihnen dankbar sein. Ohne sie wäre ich in einem Waisenhaus gelandet, glaube ich.« Dennis brachte die Worte nur mühsam und stockend hervor. »Ich liebe meine Eltern.«
    Der Kopf gab ein krächzendes Lachen von sich. »Du liebst deine Eltern also. Das verstehe ich. Nur darfst du niemals vergessen, daß eine andere Bande stärker ist, mein Junge. Vergiß es bitte nie. Es gibt da eine Bande, die du einfach nicht zerreißen kannst. Die hat der Teufel geschaffen, als ich mit ihm buhlte. Das ist die wahre Bande, die ewig dauert, mein Sohn. Du kannst sie nicht zerreißen. Sie haben dich nie losgelassen, sind mal lockerer geworden, doch im Prinzip bist du von ihnen geführt worden. Alles war voraussehbar. Der Satan und ich wußten, daß wir einen Nachfolger haben müssen, denn dein Vater hat etwas an sich gerissen, das unsere Existenz garantiert.«
    »Was ist es?«
    »Der Blutstein!« flüsterte der Kopf unter der Decke. »Es ist der mächtige Blutstein.«
    Dennis war versucht, seine Hand aus der seiner Mutter zu ziehen.
    Er ließ es jedoch bleiben und dachte über die Antwort nach, die er geben wollte. »Ich… ich habe schon von ihm gehört. Er ist sehr mächtig, nicht wahr?«
    »Ja, das stimmt. Ich weiß, wo er sich befindet. Damals wollten ihn meine Henker schon finden. Sie haben es nicht geschafft, denn er befindet sich in einem Versteck, das nur ich kenne. Er ist magisch bewacht. Wer ihn an sich reißen will, ist dem Tod geweiht. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Auch nicht das Versteck?«
    »Nein, mein Junge, noch nicht, denn ich weiß auch, daß du nicht allein zu mir gekommen bist. Du hast einen Mann mitgebracht, der eine weite Reise hinter sich hat. Dieser Mann ist sehr gefährlich. Ich spüre seine Ausstrahlung. Er ist zum Greifen nah. Er will den Blutstein in seinen Besitz bringen.«
    »Ja, er braucht ihn.«
    »Nein, wir brauchen ihn. Jeder, der den Blutstein stehlen will, ist verloren, Junge.«
    »Du… du willst ihn töten?«
    »Richtig.«
    »Aber ich verdanke ihm viel. Sehr viel sogar, Mutter. Er hat mich befreit.«
    »Das weiß ich, denn Orth, der Hausmeister, ist ein Diener von mir. Durch ihn wußte ich immer, wie es um dich steht. Ich habe ihn vor Jahren schon eingefangen. Mach dir keine Sorgen. Es ist alles so gelaufen, wie ich es wollte.«
    Dennis war durcheinander. Mit einem Nicken gab er zu, daß Gina recht behalten hatte. »Ja, den Mann habe ich mitgebracht. Er ist auch stark. Es wird für dich nicht einfach sein.«
    Sie lachte leise, bevor sie ihre Stimme zu einem Flüstern senkte, als hätte sie Angst, jemand würde mithören. »Was soll für mich nicht einfach sein? Du mußt sagen: für uns!«
    Dennis erschrak. Diesmal
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