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0581 - Der Blutstein

0581 - Der Blutstein

Titel: 0581 - Der Blutstein
Autoren: Jason Dark
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ergreifen sollen, man kann nur raten.«
    »Mit Verlaub, Sir«, sagte Suko, »ich meine, daß ein Anwalts-Job für John auch nicht das Optimale gewesen wäre. Immer das Pendeln zwischen dem Schreibtisch und dem Gericht, nein, das ist nichts für ihn, wenn Sie mich fragen.«
    »Da haben Sie recht. Er fühlt sich in seinem jetzigen Beruf glücklicher, trotz der Gefahren.«
    »Das gehört dazu.«
    Horace F. Sinclair nickte. »Sagen Sie das mal meiner Frau, Suko. Die wird Ihnen etwas anderes erzählen. Mein Gott, was hat sich Mary Sorgen um ihren Sohn gemacht. Jetzt ist es umgekehrt. Da müssen wir uns Sorgen um sie machen.«
    »Wir schaffen es!«
    »Woher nehmen Sie diesen Optimismus, Suko?«
    »Sind Sie nicht auch Optimist?«
    »Nein, nicht mehr.« Sinclair schüttelte den Kopf. »Ich war es – früher. Aber heute ist alles anders geworden. Meine Frau befindet sich in den Händen eines teuflischen Blutsaugers. Wir wissen nicht einmal, ob sie noch normal lebt oder als Untote umhergeistert. Dieser Zustand macht mich verrückt. Ich habe das Gefühl, bald durchzudrehen. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll und wie ich gegen meinen Zustand angehen kann. Die letzten Nächte, Suko, die sind für mich zu wahren Alpträumen geworden. An den Fingern einer Hand kann ich abzählen, wie viele Stunden ich schlafend verbracht habe.«
    Der Inspektor nickte und rollte langsam auf eine Ampel zu. Zum Glück war der Wagen mit einem Schiebedach ausgerüstet. Suko hatte es geöffnet, etwas Wind blies ihnen um die Ohren.
    »Glauben Sie denn, das wir es jetzt schaffen werden, Sir?«
    Sinclair nickte. Er ballte dabei die rechte Hand zur Faust. »Ja, Suko, das werden wir. Es muß einfach geschafft werden. Ich glaube nicht, daß Mallmann uns eine zweite Chance gibt. Er will den Blutstein haben, er muß ihn besitzen.«
    »Weshalb?«
    »Um weiter existieren zu können, das ist es doch. Ich weiß, daß der Blutstein für seine Existenz ungemein wichtig ist. Ohne ihn wird bei ihm nichts mehr gehen.«
    »Möglich. Allerdings frage ich mich, Sir, warum er ihn haben muß! Wie kann er seine Existenz verlängern?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Er ist damals in Rumänien gefunden worden.«
    »Stimmt.«
    »Wie kam er nach Deutschland?«
    Sinclair hob die Schultern. »Fragen Sie mich bitte etwas Leichteres. Ich kann es Ihnen nicht sagen. Jedenfalls muß er auf geheimnisvollen Wegen in den Schwarzwald gelangt sein. Was allerdings dieser Junge damit zu tun hat, kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    Suko runzelte die Stirn. »Ich muß nachdenken, Sir, obwohl ich ehrlich gestehen will, daß es wohl kaum zu einem Resultat langen wird. Der Junge ist der springende Punkt. Mittlerweile gehe ich davon aus, daß er möglicherweise keine Ahnung davon hat, was sich in seinem Besitz befindet.«
    »Damit rechne ich auch.«
    Sie fuhren längst wieder weiter durch die wunderschöne Schwarzwald-Landschaft. »Allerdings habe ich bei der Sache ein ungutes Gefühl, Sir.«
    »Ich ebenfalls, Suko.«
    »Nur meine ich das speziell. Wenn der Junge den Stein besitzt, hätte es für eine Gestalt wie Mallmann doch ein Leichtes sein müssen, an ihn heranzukommen.«
    »Stimmt.«
    »Dann frage ich Sie, Mr. Sinclair, weshalb hat er das nicht getan? Warum spannt er uns vor seinen Karren? Das will mir einfach nicht in den Kopf. Ich glaube nicht, daß es so einfach ist und wir nur hinzugehen brauchen, den Jungen fragen und die Antwort bekommen. Das alles müssen Sie bitte überdenken.«
    »Daß es Schwierigkeiten gibt, ist mir klar, Suko. Aber davon möchte ich jetzt nicht reden. Ich kümmere mich um andere Dinge. Ich habe stets und ständig das Bild meiner Frau vor Augen. Mary in der Gewalt dieses Monsters, so etwas kann einfach nicht gutgehen. Der Vampir ist bestrebt, Blut zu bekommen und…« Die Stimme versagte dem alten Herrn. Er wischte sich über die Augen.
    Suko besaß Takt genug, um jetzt nicht weiter zu fragen und tiefer bohren zu wollen.
    Er hatte zuvor Erkundigungen eingezogen und wußte ungefähr, wo sich das Internat befand.
    Zwischen Freiburg und Triberg lag es ziemlich einsam. Auf der Karte war die Gegend als waldreich eingezeichnet worden. Er achtete auf die Schilder am Straßenrand und war froh, daß sie sich noch immer auf der Bundesstraße 500 befanden.
    Hinter Triberg begannen die Serpentinen, zwangsläufig mußte Suko mit dem Tempo herunter und warf auch manch besorgten Blick gegen den Himmel, wo die Sonne dabei war, sich allmählich zurückzuziehen.
    Auch Horace F.
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