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0581 - Der Blutstein

0581 - Der Blutstein

Titel: 0581 - Der Blutstein
Autoren: Jason Dark
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Sinclair hatte die Blicke bemerkt. »Ob wir es noch im Hellen schaffen?« fragte er.
    »Ich glaube schon.«
    »Auf der Karte sieht die Strecke kurvig aus.«
    Suko seufzte. »Wenn ich ja jetzt meine Rakete hätte, dann würde ich…«
    »Ebenfalls nicht schneller fahren«, sagte Sinclair trocken, »weil es der Verkehr gar nicht zuläßt.«
    Das stimmte. Die Straße war um den berühmten Ort Triberg herum sehr stark befahren.
    Später wurde es dann besser. Da rollten sie in Richtung Furtwangen. Von dort aus war es nicht mehr weit bis zu ihrem eigentlichen Ziel.
    Nur noch die oberen Kuppen der Berge lagen im Licht der dunkler gewordenen Sonne. Ansonsten zogen bereits erste Schatten in die tiefen Täler des Schwarzwalds.
    Furtwangen durchfuhren sie. Anschließend rollte der Golf wieder in die Kurven hinein.
    Der ehemalige Anwalt bewegte sich unruhig auf seinem Sitz. Er wurde immer nervöser so dicht vor dem Ziel. Des öfteren schaute er auf die Karte, rückte die Brille zurecht und sprach manchmal mit sich selbst, ohne daß Suko ein Wort davon verstanden hätte.
    Der Verkehr war schmal geworden. Nur selten kamen ihnen Fahrzeuge entgegen. Sie wurden auch nicht überholt. Wer immer die Strecke fuhr, hielt sich an die Regeln.
    »Vordertal ist so etwas wie ein Begriff«, sagte Sinclair. »Ich meine, daß wir die Straße nicht verpassen sollten.«
    »Ich gebe schon acht, Sir.« Suko paßte tatsächlich scharf auf.
    Längst war auch er nicht mehr so ruhig, wie noch vor einigen Stunden. Er konnte den Grund direkt nicht nennen, es war mehr das Gefühl, das ihn warnte.
    »Gleich müssen wir ab, Suko.«
    Der Inspektor hatte die Einmündung bereits gesehen. Auf einer schmalen Landstraße, der Nebenstrecke, rollten sie weiter. Beide Männer rechneten damit, daß ihnen auf diesem Weg kaum noch ein Fahrzeug entgegenkommen würde. Ein Bus fuhr bestimmt auch nicht mehr, die Haltestellen sahen sehr verlassen aus.
    Sie irrten sich.
    Suko – er wollte eine Kurve schneiden, hörte plötzlich das Motorengeräusch.
    Es drang von vorn an ihre Ohren, und Sekunden später sahen sie die beiden Fahrzeuge.
    Polizeiautos!
    Mit einer blitzschnellen Bewegung des Lenkrads huschte Suko an den rechten Straßenrand, um die Wagen vorbeizulassen. Die Beamten bedachten den Golf mit keinem Blick, dafür schauten Suko und Sinclair ihnen nach. Der Inspektor hatte gestoppt.
    »Denken Sie das gleiche wie ich, Suko?«
    »Wahrscheinlich, Sir. Da ist etwas passiert. In dieser einsamen Gegend könnte es mit unserem Fall zusammenhängen.«
    »Das meine ich auch.«
    Suko wollte wieder anfahren, als er einen dritten Wagen sah. Diesmal war es kein Polizeifahrzeug, sondern ein Krankenwagen, der aus der Kurve herausfuhr.
    Sehr zügig rollte er, hatte sie erreicht, passiert – und…
    Sie wollten es kaum glauben. Plötzlich sprangen die beiden hinteren Türen auf.
    Die Männer sahen zwei Gestalten. Eine davon in einem hellen Kittel, die unter dem Schlag einer mächtigen Faust zusammenbrach.
    Derjenige, der geschlagen hatte, katapultierte sich aus dem fahrenden Krankenwagen, fiel auf die Straße, rollte sich dabei zusammen, überschlug sich einige Male und bekam noch einen Drall, der ihn auf den rechten Straßengraben zuschleuderte, in den er auch eintauchte.
    Die Männer hatten erkennen können, daß der Mann verletzt sein mußte. An seinem linken Oberschenkel leuchtete ein Verband, was ihn jedoch nicht daran gehindert hatte, das Fahrzeug auf diese ungewöhnliche Art und Weise zu verlassen.
    »Verflucht!« knurrte Suko und rammte den Wagenschlag auf. Er war schneller als Sinclair, der wohl auch – ebenso wie Suko – annahm, daß die Flucht des Unbekannten aus dem Wagen etwas mit ihrem Besuch zu tun hatte.
    Suko hatte sich genau gemerkt, an welcher Stelle der Mann in den Graben gefallen war. Den Krankenwagen sah er nicht mehr. Der war weitergefahren und hatte sicherlich hinter der nächsten Kurve erst angehalten.
    Am Straßengraben hetzte Suko entlang. Er hatte die Stelle noch nicht erreicht, als der Verletzte bereits aus dem Graben kletterte. Allerdings nicht auf der Straßenseite, entgegengesetzt, wo er eine Böschung hocheilte und sich an dem dort wachsenden Gesträuch festklammern konnte.
    »Bleiben Sie stehen!« brüllte Suko.
    Der andere wollte ihn nicht hören. Er floh weiter, obwohl er sein linkes Bein nicht gebrauchen konnte und es nachzog.
    Mit einem Satz übersprang Suko den Graben. Nach Horace F. Sinclair schaute er sich nicht um, der würde allein
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