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0580 - Der Fluch der Totengeister

0580 - Der Fluch der Totengeister

Titel: 0580 - Der Fluch der Totengeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in das Wolkenschloß hinein, nicht aber einen, der hinausführt. Außerdem wären die Sturmrösser dann endgültig frei, wenn ich sie zurückholte!«
    Und was, wenn diese verdammten Biester sie ebenfalls umbrachten?
    »Auch dann sind die Sturmrösser endgültig frei«, sagte Merlin.
    Er löste Zamorras Hand von seinem Arm - und war im nächsten Moment verschwunden.
    Er mußte wahnsinnig geworden sein. Davon war Zamorra nun überzeugt.
    Der Dämonenjäger konnte jetzt nur noch eins tun: selbst in die Straße der Götter vordiingen, auf dem gleichen Weg, über den Merlin Nicole geschickt hatte, um ihr an ihrem Ziel zu helfen.
    Helfen, zu überleben.
    Falls sie nicht bereits tot war!
    Deshalb rannte er jetzt wie ein Weltrekordler. Er mußte Caermardhin verlassen und zur Mardhin-Grotte gelangen!
    Es ging vielleicht um Minuten!
    ***
    Damon fühlte sich wie gerädert. Die beiden Schläge des Feuergottes hatten ihm Kraft entzogen. Nur mühsam kam er wieder zur Besinnung.
    Die Stellen, wo die Faust des Gottes ihn getroffen hatte, brannten wie Feuer. Damon tastete danach und stöhnte auf. Da waren Brandblasen!
    Mühsam richtete er sich in der Dunkelheit wieder auf. Er ahnte, daß er sich erneut in einem Kerker befand. Ja, dieser kalte, feuchte Raum hier unterschied sich in nichts zu dem anderen Verlies, nur war hier das Holz der Tür nicht verbrannt und zersplittert.
    Damon wußte auch, daß er letztlich gegen Fulcor keine Chance hatte. Wer gegen Götter kämpft, der braucht schon einen starken Trumpf. Sicher, Damon hatte schon mehr als einmal einem Gott im Kampf gegenübergestanden. Einen hatte er sogar getötet -Wokat, den Gott des Verrats. [1]
    Aber da hatte er das Dhyarra-Schwert bei sich gehabt. Das verlieh ihm Macht. Diesmal besaß er es nicht. Sein Schwert mußte sich offensichtlich im Besitz des Feuerdämons befinden, jedenfalls hatte Damon dies aus dessen Worten geschlossen. Fulcor wollte es mit Damons Verstand koppeln, daß es ihn vernichtete, wenn er es gebrauchte.
    Doch Damon zwang sich, nicht weiter darüber nachzudenken. Er wußte, daß Fulcor die Macht besaß, es zu tun.
    Fulcor verlangte, daß Damon Byanca tötete oder sie wenigstens den Dämonengöttern des ORTHOS auslieferte. Tat er es nicht, würde sein eigenes Dhyarra-Schwert ihn beim nächsten Benutzen verbrennen.
    Aber Damon konnte das Mädchen, das er liebte, einfach nicht verraten oder gar töten. Also würde zwangsläufig das Dhyarra-Schwert sein Ende sein. Denn irgendwann würde er auf jeden Fall den Kristall darin benutzen müssen.
    Eine teuflische Falle…
    Heimtückische Pläne dieser Art hätte Damon eher von Wokat erwartet. Aber Fulcor schien dem erschlagenen Gott des Verrats durchaus ebenbürtig zu sein.
    Plötzlich wurde der Riegel seines neuen Kerkers knarrend und krachend zurückgeschoben.
    Damon sprang auf, aber sofort verlangsamte er seine Bewegungen wieder, denn vor Anstrengung brach ihm der Schweiß aus, und er hätte fast das Gleichgewicht verloren. Fulcors Schlag machte ihm sogar mehr zu schaffen, als er gedacht hatte.
    Verschwommen sah er Fackelschein, der von draußen eindrang, als die Tür spaltweit geöffnet wurde. Die Welt tanzte um Damon herum. Er war nicht in der Lage, anzugreifen und erneut um seine Freiheit zu kämpfen. Nicht in diesem Moment…
    »Damon? Ist er wach?« krächzte eine Stimme, die sicher einem der Drachensklaven gehörte.
    Damon bemühte sich zwanghaft, klarer zu sehen, und nun erkannte er, daß er es tatsächlich mit einem Drachensklaven zu tun hatte.
    Das nur bedingt menschliche Wesen in seiner schwarzen Rüstung stand halb hinter der Tür, um sie im Pralle eines Angriffs blitzschnell wieder zuschlagen zu können. Das Schwert in der Faust des Drachensklaven war abwehrbereit vorgestreckt.
    Er war vorsichtig.
    »Ja, ich bin wach«, stöhnte Damon. »Was willst du?«
    »Höre«, krächzte der Drachensklave rauh. »Mein Herr läßt dir sagen: Deine Gefährtin Byanca denkt nicht mehr an dich. Sie liebt dich nicht länger.«
    »Das ist nicht wahr!« keuchte Damon bestürzt.
    »Ich sage dir nur, was mein Herr dir ausrichten läßt. Vielleicht hilft es dir bei deiner Entscheidung. Du hoffst wahrscheinlich darauf, daß sie dich befreit, aber sie denkt nicht daran. Du schmachtest hier, und Sie weiß davon, doch es ist ihr wichtiger, Khe-She zu erobern. Hoffe nicht länger auf ihre Hilfe.«
    »Der Schatten soll dich holen«, stöhnte Damon und taumelte auf die Tür zu. »Du lügst, verdammte Echse!«
    Der Drachensklave
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