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0580 - Der Fluch der Totengeister

0580 - Der Fluch der Totengeister

Titel: 0580 - Der Fluch der Totengeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Drachensklaven kamen jedoch nicht weit. Noch ehe sie die Gestalt in der goldenen Rüstung erreichten, prallten sie gegen eine unsichtbare Wand.
    Grünes Feuer sprang aus dem Boden empor und umloderte die ersten drei Gerüsteten, und sie wichen erschrocken zurück und rissen ihre Kameraden dabei mit sich. Die grünen Flammen setzten sich an den Rüstungen jedoch fest, und sie suchten nach Spalten und Ritzen, um dort einzudringen.
    Mit ein paar raschen Sprüngen war der Zauberer am Ort des Geschehens, er griff in die Taschenfalte seiner Kutte und riß seinen Dhyarra-Kristall zweiter Ordnung hervor.
    Er schrie Zauberworte, der Kristall glomm schwach auf, und das grüne Feuer züngelte plötzlich in seine Richtung. Es schwebte in Form sprühender Funken auf ihn zu, es verschwand aber im Kristall und erlosch darin.
    Stöhnend erhoben sich die Drachensklaven. Ihr nicht allzu großer Verstand sagte ihnen, daß sie um Haares- oder besser noch: um Schuppenbreite dem Tod entronnen waren. Unterwürfig verneigten sie sich vor dem Zauberer.
    »Verdammt, ich hätte daran denken sollen«, knurrte der und wog seinen Kristall in der Hand. »Seit ich diesem Ort den Rücken kehrte, besteht dieser Schirm. Er soll die Sturmrösser daran hindern, das Wolkenschloß zu verlassen. Aber daß er auch nach außen wirkt, das wußte ich nicht…«
    Er snh wieder hinüber zu der goldenen Rüstung. Die hatte schon ein Loch beträchtlicher Größe in das Portal geschlagen. Bald würde es groß genug sein, daß sie hindurchsteigen konnte.
    Der Zauberer benetzte mit der Zunge seine Lippen, weil diese trocken geworden waren. Wie war Byanca nur durch den Sperrschirm gelangt? Warum war nicht auch sie von der Barriere zurückgeworfen worden?
    War das ihre Magie?
    »Natürlich«, brummte der Zauberer. »Sie hat sich mit ihrem Kristallschwert eine Öffnung geschaffen. Nun, was sie kann, dazu bin auch ich imstande!«
    Er setzte seinen Kristall ein, murmelte die erforderlichen Formeln und stellte sich eine Öffnung in der magischen Barriere vor. Eine Öffnung, die der Kristall schaffen sollte, indem er dieses Gedankenbild realisierte.
    Der Dhyarra-Kristall glühte hell auf.
    Das aber war alles, was geschah!
    Enttäuscht mußte der Zauberer erkennen, daß er nicht durchkam. Der Kristall zweiter Ordnung war zu schwach, um eine Bresche in die magische Barriere zu schlagen.
    »Dann eben anders«, brummte er.
    Er wollte seine-Kraft hier nicht unnütz vergeuden. Er deutete auf einen der Drachensklaven, einen von jenen, die bereits Bekanntschaft mit dem grünen Feuer geschlossen hatten.
    »Du«, befahl der Zauberer. »Geh, wenn der Kristall leuchtet.«
    Wortlos gehorchte der Gerüstete und schritt auf die Barriere zu. Manchmal, dachte der Zauberer zynisch, war es doch von Nutzen, diese stupiden Wesen als Diener zu haben. Einem Menschen hätte er diesen Befehl nicht geben können. Der hätte sich geweigert, weil er weniger blöde war und daher wußte, was nun auf ihn zukommen würde.
    Der Kristall flammte in grellem Licht, und der Drachensklave warf sich gegen die Barriere. Im gleichen Moment war der Zauberer hinter ihm und preßte den flammenden Kristall gegen seine Rüstung.
    Der Drachensklave schrie auf, aber das grüne Feuer griff ihn diesmal nicht an. Statt dessen bildete sich ein flirrender Lichtkreis in dem ansonsten unsichtbaren magischen Schirm.
    Der Dhyarra-Zauber verhinderte, daß sich das Sperrfeuer entfaltete. Aber die Barriere wirkte dennoch, wenn auch auf eine andere Weise…
    »Hindurch! Schnell!« schrie der Zauberer.
    Nacheinander stürzten sich die anderen elf Drachensklaven durch den Lichtkreis.
    Währenddessen begann es im Inneren der Rüstung, deren Träger nun inmitten der Barriere stand, dumpf zu poltern und zu rumoren. Das Schreien wurde zum schrillen Kreischen…
    Und erstarb jäh.
    Das war der Moment, in dem sich auch der Zauberer durch den Lichtkreis warf. Der schrumpfte im nächsten Moment, wurde zu einem winzigen Punkt und verschwand. Der Zauberer spürte noch den Griff der Abwehrmagie, die nach ihm fassen wollte, dann aber war er hindurch. Mitsamt der schwarzen Rüstung, die sich dabei in ihre Bestandteile zerlegte.
    Der Zauberer bückte sich und griff in den Brustharnisch hinein. Er holte etwas daraus hervor, das grün, winzig und stumm war und zwischen seinen Fingern zu Staub zerfiel. Die Überreste des bis auf Fingerlänge geschrumpften Drachensklaven.
    Schaudernd schleuderte der Zauberer den Staub hinfort.
    Aber er bedauerte den Tod
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