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0575 - Stadt im Lavameer

Titel: 0575 - Stadt im Lavameer
Autoren: Unbekannt
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sich überraschend schnell über dem Horizont.
    Irgendwo in diesem Bereich befand sich Atlan mit seinem sechsköpfigen Einsatzkommando. Seit mehr als vierundzwanzig Stunden war die Verbindung zu ihm abgebrochen. Rhodan fragte sich, ob der Arkonide und Roi Danton, der Haluter Icho Tolot, Ras Tschubai, Ribald Corello, der Pferdekopfmutant Takvorian und der Mausbiber Gucky überhaupt noch lebten. Er fürchtete, daß sie im Sturm der hypnosuggestiven Beeinflussungswellen untergegangen waren.
    Der Emotionaut verzögerte die TIMOR ebenso stark, wie er sie vorher beschleunigt hatte. Jetzt kamen doch Erschütterungen durch. Die gewaltigen Aggregate liefen auf Vollast, um die Masse des zweihundertfünfzig Meter durchmessenden Kugelkolosses abfangen zu können.
    Diese Phase nutzten die Asporcos für den Angriff. Ganz offensichtlich hatten sie sich längst entschlossen. Ein Hagel von Atomraketen schlug dem Schweren Kreuzer entgegen, doch selbst eine derartig konzentrierte Vernichtungswelle konnte den grünen HÜ-Schirm nicht durchschlagen. Asporc schien in einer gleißend hellen Feuerwelle unterzugehen.
    „Sie sind wahnsinnig", rief Tatcher a Hainu stöhnend. „Damit schaden sie sich selbst am meisten."
    Die Stimme Alaska Saedelaeres übertönte alle Kampfgeräusche.
    Der Maskenträger befahl, die Entsatzgeräte für Atlan auszuschleusen. Von den Robothangars kam die Bestätigung.
    Mentro Kosum beschleunigte abermals. Die TIMOR schoß aus dem Feuerhagel der Asporcos hinaus. Für einen kurzen Moment schien es, als ob sie mit dem Felsdom des Meteors zusammenprallen würde. In dem HÜ-Schirm entstand eine Strukturlücke, durch die die Roboter und die Fluggleiter in die Tiefe stürzten.
    Irmina Kotschistowa brach zusammen. Sie fiel auf die Knie und bemühte sich erfolglos, wieder aufzustehen, Tatcher a Hainu krümmte sich wie unter großen Schmerzen. Und auch alle anderen Besatzungsmitglieder verloren die Kontrolle über sich selbst.
    Lediglich Mentro Kosum spürte nichts. Ihn schützte die SERT-Haube.
    In der Funkzentrale bemühten sich die Offiziere, Verbindung mit Atlan zu bekommen. Ihre Stimmen klangen bis zum Piloten hinüber.
    „Mentro - wir müssen uns zurückziehen", sagte Rhodan keuchend.
    Der Emotionaut schien ihn nicht zu hören. Er kämpfte mit unsichtbaren Kräften, die blind an den Instrumenten schalteten.
    „Dalaimoc! Irmina! Was tut ihr denn?" schrie er.
    Er sah, wie sich Tasten, Knöpfe, Justierschrauben und Kontrollschieber vor ihm bewegten. Er wußte, daß nur die beiden Mutanten für diese Vorgänge verantwortlich sein konnten. Die geheimnisvolle Kraft von Asporc erweiterte ihre parapsychischen Fähigkeiten. Zumindest einer der beiden war zum Telekineten geworden, und er griff blind in die Führung des Schiffes ein.
    Dem rothaarigen Oberstleutnant brach der Schweiß aus. Seine Gedanken überschlugen sich. Viel schneller, als es jeder andere per Hand hätte tun können, revidierte er die Schaltungen der Mutanten. Dennoch drohte die TIMOR ihm zu entgleiten.
    Sie beschleunigte ruckartig und flog auf die 70 Kilometer hohe Felswand des Riesenmeteors zu. Die Entfernung schmolz bedrohlich schnell zusammen. Was Kosum auch versuchte, um den Schweren Kreuzer aus dieser tödlichen Bahn zu reißen, die beiden Mutanten machten es zunichte.
    „Rhodan - helfen Sie mir", rief der Emotionaut.
    Er blickte sich flüchtig um und mußte erkennen, daß er von keiner Seite Unterstützung bekommen konnte. Perry war hinter dem Pilotensitz zusammengebrochen. Die anderen Offiziere krümmten sich auf ihren Sesseln wie unter unerträglicher, körperlicher Pein.
    Irmina Kotschistowa stand zwei Meter neben Kosum. Sie starrte ihn mit leeren Blicken an.
    Dalaimoc Rorvic hockte noch immer auf dem Boden. Er pendelte mit seinem Oberkörper langsam vor und zurück. Dabei murmelte er leise vor sich hin.
    Mentro Kosum fühlte sich hilflos. Für einen kurzen Moment wußte er nicht, was er tun sollte. Dann griff er nach seinem Energiestrahler und schleuderte ihn nach dem scheinbar meditierenden Tibeter. Rorvic drehte sich ein wenig zur Seite, und die Waffe traf ihn wuchtig am Hinterkopf.
    „Hainu, du Laus", sagte er stöhnend und kippte langsam zu Boden. Dalaimoc Rorvic streckte sich und blieb regungslos liegen.
    Kosum atmete auf.
    Er hatte die TIMOR wieder ganz im Griff.
     
    *
     
    Alombo Troyd-Samare blickte auf die zwölf Finger seiner Hände hinab und verfolgte ihr wildes Spiel. Sie glitten über die Tastatur der Steuergeräte und lösten in
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