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0575 - Stadt im Lavameer

Titel: 0575 - Stadt im Lavameer
Autoren: Unbekannt
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trübten sich seine Blicke.
    Die Kampfpriester regten sich wieder. Einige eilten zu den Waffenständen. Samare hätte sie gern daran gehindert, erneut auf das Schiff zu feuern, aber er konnte sich kaum noch bewegen.
    Da raste der Kugelraumer plötzlich davon. Die Priester beobachteten es, ohne recht zu begreifen, was geschah. Das Schiff beschleunigte so schnell, daß die Atmosphäre aufleuchtete.
    Die Wolken rissen auf und gaben den Blick in den Himmel frei.
    Samare verlor das Bewußtsein.
     
    *
     
    „Da ist es wieder", sagte Dalaimoc Rorvic, der bei klarem Verstand zu sein schien. Er massierte sich seinen Schädel und tastete die Beule an seinem Hinterkopf ab. Dabei blickte er Tatcher a Hainu drohend an.
    Mentro Kosum zögerte keine Sekunde.
    Er beschleunigte die TIMOR und ließ sie in den Raum hinausjagen. Da er beobachtet hatte, welche Folgen der Anflug auf Asporc gehabt hatte, hätte er in diesem Fall gern einen Alarmstart vermieden. Die Reaktion der Männer und Frauen auf der Kommandobrücke zeigte ihm jedoch, daß sie es sich nicht leisten konnten, sich vorsichtig zurückzuziehen.
    Tatcher a Hainu hielt sich den Bauch. Sein faltenreiches Gesicht sah fahl aus.
    „Für diese Beule bin ich nicht verantwortlich", erklärte er stöhnend, „aber ich wünschte, ich wäre es."
    Mühsam nahm er den Energiestrahler vom Boden auf und brachte ihn zu Mentro Kosum, der sie wortlos entgegennahm und in den Holster zurücksteckte.
    Der Marsgeborene wollte sich umdrehen, verharrte jedoch halb in der Bewegung und schrie auf. Langsam schwebte er in die Höhe und trieb schwerelos zu Dalaimoc Rorvic hinüber. Selbst der Emotionaut ließ sich verblüffen und ablenken.
    Perry Rhodan setzte sich neben dem Piloten in einen Sessel.
    Er beobachtete die Kontrollinstrumente.
    „Kosum", sagte er scharf.
    Die TIMOR raste aus dem Sonnensystem hinaus und beschleunigte mit Höchstwerten. An den Gesichtern der Männer und Frauen in der Zentrale konnte Mentro Kosum sehen, daß die Beeinflussungswelle mit zunehmender Entfernung von Asporc an Intensität verlor.
    Tatcher a Hainu schien davon jedoch nichts zu spüren. Er strampelte mit Armen und Beinen und suchte vergeblich nach einem Halt in der Luft.
    „Das vergesse ich Ihnen nie, Rorvic", schrie er. „Lassen Sie mich sofort herunter. Sofort, habe ich gesagt!"
    Der Albino hob den Kopf ein wenig und blickte zu dem Kosmogeologen hinauf.
    „Das ist mal wieder typisch für Sie, Hainu", stellte er fest. „Sie haben wohl immer nur Unsinn im Kopf?"
    „Ich vergesse mich, wenn ich wieder unten bin", kündigte Tatcher a Hainu mit schriller Stimme an. Wütend schlug er mit den Beinen um sich, erreichte damit jedoch nur, daß er das Gleichgewicht verlor und sich zu drehen begann. Langsam stiegen die Beine nach oben.
    „Bitte, Sir", flehte er Rhodan mit sich überschlagender Stimme an. „Retten Sie mich vor diesem verfetteten Ungeheuer."
    Dalaimoc Rorvic schüttelte den Kopf.
    „Er ist von Sinnen, Sir. Natürlich weiß er, daß ich lediglich Psi-Reflektor und Etappenspürer bin. Also ist ihm auch klar, daß ich es nicht sein kann, der ihn mit telekinetischen Kräften in der Luft hält", sagte er. „Es ist seine abgrundtiefe Bosheit, die seinen Verdacht auf mich lenkt."
    Tatcher a Hainu drehte sich immer schneller um sich selbst. Je mehr er um sich schlug, desto mehr beschleunigte er sich selbst.
    Rhodan wandte sich zu dem Ultrafrequenz-Ingenieur um.
    „Genug jetzt."
    Tatcher a Hainu sank langsam herab. Er blieb mit den Füßen nach oben in der Luft hängen. Sein Gesicht befand sich dicht vor dem Kopf des Tibeters.
    Da begann das erste Linearmanöver. Auf den Bildschirmen wurde das rote Wallen des Zwischenraumes sichtbar und verschwand nach wenigen Sekunden schon wieder. Die TIMOR kehrte in den Einsteinraum zurück.
    Tatcher a Hainu fiel krachend auf den Boden.
    Rhodan fühlte keine Beeinflussung mehr.
    Aus der Funkzentrale eilte einer der Offiziere zu Rhodan. Er überreichte ihm einige Kontrollfolien, auf denen alle Versuche verzeichnet waren, mit Atlan Verbindung zu bekommen. Rhodan erkannte auf einen Blick, daß die Funk- und Ortungszentrale alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft hatte, das Einsatzkommando zu erreichen, aber keinen Erfolg gehabt hatte.
    Die wütenden Schreie des Marsgeborenen schreckten Rhodan auf. Tatcher a Hainu würgte den Tibeter, der mit geschlossenen Augen auf dem Boden hockte und zu meditieren schien. Mit seinen kleinen Händen konnte er den gewaltigen Nacken des
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