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0575 - Stadt im Lavameer

Titel: 0575 - Stadt im Lavameer
Autoren: Unbekannt
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blickte an den Hängen in die Höhe. Sein Mund verzog sich leicht Der Alve, der sich in den letzten Minuten beruhigt hatte, konnte Alombo Troyd-Samare förmlich ansehen, was er dachte. Den Priester zog es in die Höhe.
    Nichts wünschte er sich mehr, als einmal den Gipfel des Gebirges zu erreichen, obwohl er in dieser Höhe nur mit einem Raumanzug überleben konnte.
    Samare eilte weiter. Über die breite Treppe der Vergangenheit gelangten sie in den Konferenzsaal der Kampfpriester.
    Diese Männer saßen in bequemen Sesseln, die hufeisenförmig um eine mächtige Computeranlage mit wandhohem Bildschirm aufgestellt worden waren. Auf einigen kleineren Bild- und Ortungsschirmen flackerten die Lichtkurven, die nur dem geschulten Auge verwertbare Informationen lieferten. Der Alve konnte mit ihnen noch nichts anfangen. Gerade deshalb war es ihm auch erlaubt, Samare in den Saal zu folgen.
    Einige Kampfpriester drehten sich um, als Samare eintrat. Er ging bis zu Anva-Halva, der, in gelbrote Tücher gehüllt, vor dem Rechenzentrum stand und bisher auf die anderen Asporcos eingeredet hatte.
    Anva-Halva wartete, bis Alombo Troyd-Samare neben ihm stand.
    Dann fuhr er fort: „Wir sind uns darüber einig, daß die Fremden in dem Kugelraumschiff eine eindeutige Gefahr für das Heiligtum darstellen."
    Keiner der Kampfpriester widersprach.
    „Einige der Fremden sind in die heiligen Bereiche eingedrungen.
    Bisher haben sie sich nicht bereit gezeigt, mit uns zu verhandeln."
    „Dafür ist eine Kette von Mißverständnissen und Irrtümern verantwortlich", erklärte Samare erregt „Ich sehe überhaupt keinen Grund, diese Eindringlinge zu bekämpfen. Wir haben bisher niemals gegen Besucher aus dem All Krieg geführt. Warum sollten wir es jetzt tun?"
    „Weil wir verhindern müssen, daß sie uns alle vernichten."
    „Davon kann keine Rede sein. Gewiß - diese Wesen verstoßen gegen die Gebote. Aber dürfen wir erwarten, daß sie ähnlich denken und empfinden wie wir? Ihre Mentalität ist vermutlich ganz anders als unsere, aber deshalb brauchen wir uns nicht vor ihnen zu fürchten."
    „Das sagst du, Samare. Wir aber sind anderer Ansicht. Wir wissen nicht, wie die anderen denken und fühlen. Ihr Kugelraumschiff, das hier gelandet ist, liegt jetzt unter einem grünen Energieschirm. Er ist nicht zu durchdringen. Unsere Wissenschaftler sind aus dem Schiff vertrieben worden."
    „Wir hätten uns vermutlich ähnlich verhalten."
    Anva-Halva schüttelte den Kopf und die Arme.
    „Nein, Samare. Wir hätten versucht, mit den Bewohnern des Planeten zu sprechen, auf dem wir gelandet sind. Sie aber haben Roboter gegen uns eingesetzt."
    „Ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß sie nur ein wenig Spektakel gemacht haben - ebenso wie wir es machen, wenn wir das Volk von unserer Macht überzeugen wollen."
    Jetzt wurde es laut in der Runde. Samare erntete wütende Proteste für seine offenen Worte.
    „Und wer sagt uns denn, daß die Nicht-Asporcos die Stimmen der Qual nicht hören? Vielleicht leiden sie ebenso unter ihnen wie wir. Und wäre es nicht möglich, daß sie in den Stimmen der Qual eine Waffe sehen, die wir gegen sie richten?"
    „Auch das haben wir uns überlegt. Manches spricht für diese Theorie", gab Anva-Halva zu, „aber das Volk glaubt nicht daran. Im Gegenteil. Seitdem einige Journalisten behauptet haben, die Stimmen der Qual könnten von den Galaktischen erzeugt und gelenkt worden sein, zeigen sich die Massen aggressiv. Noch nie zuvor in der Geschichte der vereinigten Völker und Heiligtümer von Asporc haben sich die Massen so verhalten. Sie verlangen von uns, daß wir angreifen."
    „Habt ihr daran gedacht, was mit unserem Planeten geschehen wird, wenn innerhalb der Lufthülle atomare Sprengsätze gezündet werden?"
    Anva-Halva schlug die Hände krachend vor der Brust zusammen.
    Zornig blickte er den Priester an.
    „Rede nicht soviel, Samare. Du kommst zu spät. Bei aller Achtung vor dir und deinem Amt - in diesem Fall haben wir abgestimmt und gemeinsam beschlossen, anzugreifen."
    Die beiden Kämme auf dem Kopf Samares verfärbten sich. Er schien unfähig zu sein, auf diese Worte noch etwas zu entgegnen.
    Stöhnend preßte er die Hände gegen den Kopf. Auch die anderen Priester verhielten sich ähnlich.
    Der Alve brach schreiend zusammen. Er wälzte sich mit zuckenden Gliedern auf dem Boden.
    Samare hörte die „Stimmen der Qual".
    Er spürte, wie er nach und nach die Gewalt über sich selbst verlor. Ihm war, als erwache eine
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