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057 - Sanatorium der Cyborgs

057 - Sanatorium der Cyborgs

Titel: 057 - Sanatorium der Cyborgs
Autoren: Michael Schönenbröcher
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erreicht und nahmen die nächste Rolltreppe in Angriff.
    »Komm!« Aruula zog den Cyborg mit sich. »Maddrax weiß, was er tut… meistens jedenfalls.«
    »Oh, vielen Dank auch!« Matt deutete eine Verbeugung an. Dann kümmerte er sich um Teil zwei seines Plans: Er suchte leicht brennbare Materialien zusammen und verteilte sie im Halbkreis von dem Geländer der Galerie.
    An einer Kasse entdeckte er einen ganzen Stapel Streichholzbriefchen. Glück gehabt, so musste er nicht das Pulver einer Driller-Patrone opfern wie ursprünglich geplant. Er stopfte sich gleich auf Vorrat die Taschen damit voll.
    Dann kümmerte er sich um den Aufzugschacht.
    Als er die Tür ganz aufschob und nach unten blickte, fuhr ihm ein eisiger Wind ins Gesicht.
    Der Schacht wirkte wie ein Kamin. Fröstelnd untersuchte Matt ihn auf Halterungen oder Stiegen. Es gab einige Vorsprünge, an denen man nach unten klettern konnte, aber ungefährlich war die Aktion keinesfalls. Wenn das Aufzugskabel okay war, würde man sich zur Not daran festhalten können. Matt prüfte es kurz mit seinem Gewicht - es hielt.
    Als er zur Galerie zurückkehrte, waren Aruula und der Cyborg gerade dabei, drei Puppen aufzustellen. Mit viel gutem Willen sahen sie ihnen sogar ähnlich. Nun, nicht wirklich.
    Aber ihnen blieb keine große Auswahl. Und vor allem keine Zeit. Die Robots hatten den dritten Stock erreicht und kamen weiter herauf. Noch knapp drei Minuten und sie würden über die Rolltreppe auf die Etage strömen!
    »Wir stellen die Puppen ans Geländer«, wies Matt seine Begleiter an. »Möglichst so, dass man ihre Gesichter nicht sieht.« Er fasste mit an.
    Als sie fertig waren, sah es aus, als würden sich die drei Plastikmodelle ängstlich an die Brüstung der Galerie pressen und über die Schultern nach unten sehen. Matt war zufrieden.
    »Okay. In den Aufzugschacht mit euch! Dort ist es ziemlich kühl. Wenn alles gut geht, entdecken sie uns nicht sofort.«
    »Was hast du vor?«, wiederholte Aruula, diesmal mit Nachdruck.
    »Dreißig auf einen Streich«, antwortete Matt. »Und jetzt schnell!« Er wartete, bis die beiden beim Aufzug waren, dann riss er ein Streichholz an und setzte den Ring aus Kleidern, Holz und Pappe um die drei Puppen in Brand.
    »Eine gute Idee«, lobte Heihachi, als Matt mit schnellen Schritten zu ihnen aufschloss.
    »Das wird ihre Sensoren täuschen. Aber nicht für lange!«
    »Ich brauche nur eine Minute.«
    Sie quetschten sich in den Schacht und zogen die Türen bis auf einen Spalt hinter sich zu. Gerade noch rechtzeitig; nur wenige Sekunden später kamen die ersten Garde-Robots über den Rand der Rolltreppe. Irritiert vom Feuer blieben sie stehen und warteten, bis die anderen nachkamen.
    »Wartet hier!«, sagte Matt. »Und tretet kräftig gegen die Tür, wenn die Blechheinis bei den Puppen sind.« Damit ließ er sich am Aufzugskabel nach unten gleiten. Aruula und Heihachi sahen ihm verblüfft hinterher.
    Matthew stoppte auf Höhe des dritten Stocks. Er hatte schon von oben erkannt, dass auch diese Tür offen stand. Nun hangelte er sich nach draußen. Am oberen Ende der Roll52 treppe konnte er gerade noch die letzten Roboter verschwinden sehen. Nun befanden sich alle auf der vierten Etage.
    Matt zog den Driller und richtete ihn auf die Säule, die unter den drei drapierten Puppen die Galerie stützte.
    Von oben erklang ein Scheppern. Das Signal!
    Matt zog durch.
    Das kleine Explosivgeschoss bohrte sich in die Decke dicht neben dem Pfeiler. Die Sprengladung zerriss den altersschwachen Beton wie Sandstein.
    Ein urgewaltiges Knirschen ertönte, als die Galerie, zusätzlich noch beschwert durch dreißig Robots, ihrer Stütze beraubt wurde. Risse rasten durch die Decke. Staubschwaden wallten herab.
    Und dann brach die Galerie fast zur Hälfte ein!
    Matt zuckte zurück und rettete sich in den Schacht, als die Steinbrocken gefährlich dicht neben ihm zu Boden krachten. Trotzdem sah er noch das Metall inmitten des Infernos, sah stählerne Arme vergeblich nach Halt suchen und massige Körper in der Tiefe verschwinden.
    Es gab kein Entkommen für die Garde. Das Gebäude erbebte in seinen Grundfesten. Ein Teil des Dachs stürzte ein und bedeckte den Schrottberg, der sich im Erdgeschoss türmte, mit Trümmern. Eine dichte weiße Wolke breitete sich aus.
    Dann, allmählich, stellte sich Ruhe ein, unterbrochen nur von gelegentlichem Klackern und Poltern, wenn kleinere Betonbruchstücke nachrutschten.
    Aruula und der Cyborg kamen durch den Schacht
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