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0555 - Verrat der Götter

0555 - Verrat der Götter

Titel: 0555 - Verrat der Götter
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Händen gefesselt, in jenem Bretterverschlag wieder. Von Nicole keine Spur.
    Und mit dem auffälligen Sklavenring um den Hals hatte er auch kaum eine Chance, die Mission noch erfolgreich zu beenden.
    Nicole und er würden die gewaltige Explosion, wenn sie stattfand, ebensowenig überleben wie alle anderen. Daß sie deshalb von ihrer veränderten Gegenwart nichts mehr mitbekommen würden, war ihm kein Trost…
    ***
    Damon hielt sich in feindlichen Gefilden auf.
    Er war in den Tempel des OLYMPOS eingedrungen. Es war ihm gelungen, vier der OLYMPOS-Priester in seinen Bann zu zwingen. Mit ihnen hatte er ein großes Turmzimmer des Tempels aufgesucht und sie dort so postiert, daß sie mit ihm die Eckpunkte eines magischen Fünfecks darstellten.
    Und in diesem Fünfeck flirrte jetzt die Luft wie unter großer Hitze.
    Doch das täuschte. Kälte ging von jenem Bereich aus, in dem nun dunkle Schatten erschienen. Sie verfestigten sich, nahmen menschliche Formen an. Priester in dunklen Kutten tauchten auf, einer nach dem anderen. Sobald sie sich gänzlich verstofflicht hatten, traten sie aus dem flirrenden Fünfeck, um den Nachfolgenden Platz zu schaffen.
    Irgend etwas stimmte nicht. Damon fühlte, daß das Feld schwächer war als sonst. Aber dann verließ der sechste Priester das Fünfeck und gab Damon das Zeichen, daß der Übergang beendet war.
    Damon ahnte nicht, daß zur gleichen Zeit in einem anderen Raum des Tempels fünf weitere ORTHOS-Priester förmlich aus dem Nichts erschienen, herbeigeholt von der mächtigen Magie der Dhyarra-Kristalle. Für kurze Zeit hatten die Kristalle die Entfernungen schrumpfen lassen und ermöglichten den Priestern so das Eindringen in den Tempel des OLYMPOS…
    Die fünf, die ohne Damons Wissen gekommen waren, waren für die Schwächung des magischen Fünfecks verantwortlich. Denn auch ihr Kommen erforderte Kraft.
    Der dunkle Hohepriester sah sich um, sah die vier Beeinflußten, die sich nicht bewegten.
    »Was ist mit ihnen?« fragte er scharf, und seine Hand glitt unter die Kutte, wo der Dolch steckte.
    Damon starrte den dunklen Hohenpriester an. »Berühre niemanden von ihnen. Wir brauchen sie noch. Man kennt sie, sie werden morgen bei der Zermonie benötigt. Und ihr könnt ihr Verhalten, ihr Aussehen mit keinem Trugbild so perfekt nachahmen, daß niemand es durchschaut…«
    Der Hohepriester nickte. »Ich verstehe, Göttlicher. Wie ist die Lage?«
    »Ihr könnt alle anderen kaltstellen. Schließt sie in ihren Kammern ein, daß sie sie nicht mehr verlassen und uns stören können. Dann bereitet euch vor, mit diesen vieren zusammen in den Morgenstunden die Göttin Vitana zu rufen.«
    »Dürfte sehr… merkwürdig werden, eine OLYMPOS-Göttin anzurufen«, murmelte der Hohepriester. Sein Kopf flog herum, er sah Damon von der Seite an. »Herr, da wäre noch etwas. Eure Gefährtin Byanca…«
    »Was ist mit ihr?«
    »Sie ist auf dem Weg hierher. Einer meiner Priester lockte sie mit einem Köder zum Tempel. Vielleicht sollten wir die für sie geplante Falle jetzt vorbereiten…«
    Damon berührte die Schulter des Hohenpriesters. »Wieviel Zeit bleibt noch?«
    »Ich weiß es nicht. Sie verfolgt einen Troll, der hierher eilt.«
    »Dann seht zu, daß sie nichts von dem bemerkt, was hier geschieht. Alle Vorbereitungen müssen abgeschlossen sein, ehe sie eindringt… Sonst…«
    Der Hohepriester nickte. Er grinste diabolisch und beeilte sich, den Turmraum zu verlassen.
    Die anderen fünf waren ihm bereits vorausgeeilt. Wenn Damon sich bemühte, konnte er die Schwingungen ihrer Dhyarras spüren und durch sie feststellen, wie die Männer sich von ihm entfernten.
    »Geht in eure Räume«, befahl er seinen vier Beeinflußten. »Wartet dort, bis man euch ruft.«
    Nachdenklich sah er ihnen nach.
    Er hatte es sich nicht so einfach vorgestellt, den Tempel zu übernehmen. Sicher, fast hätten sie ihn erwischt. Und doch…
    Eigentlich hätte es viel mehr Fallen geben müssen. Rechneten sie etwa nicht damit, daß jemand auf die Idee kam, einen Tempel zu überfallen?
    Natürlich waren die Tempel Heiligtümer, an denen man sich nicht einmal in Kriegszeiten vergriff, soweit es Damon wußte. Das war so etwas wie ein Naturgesetz. Und irgendwo war immer Krieg in der Straße der Götter…
    Aber ob diese Übereinkunft auch für die Priester galt, war eine andere Frage…
    Doch Damon verdrängte diesen Gedanken. Er freute sich schon auf Byancas dummes Gesicht, wenn sie merkte, daß sie ihm in die Falle
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