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0555 - Verrat der Götter

0555 - Verrat der Götter

Titel: 0555 - Verrat der Götter
Autoren: Werner Kurt Giesa
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teilweise schon kleine Paläste waren.
    Einer Hauptstadt durchaus würdig…
    In den Schatten dieser Häuser, in den dunklen schmalen Seitengassen, mußte er verschwinden. So schnell, daß die Sklavenjäger seine Spur verloren.
    Aber der Abstand zur Mauer war beträchtlich. Konnte er den Sprung überhaupt schaffen? Immerhin waren seine Hände noch aneinandergefesselt. Er konnte sich daher kaum ausbalancieren!
    Aber ihm blieb keine Wahl. Er mußte es riskieren, wenn er nicht in ein paar Minuten wieder ein Gefangener sein wollte. Und diesmal würden sie ihm sicher nicht nur die Hände fesseln…
    Er atmete tief durch, spannte die Muskeln an.
    Dann nahm er Anlauf, schnellte sich über den Abgrund hinweg auf die Mauerkrone zu.
    Kur die Dauer eines Herzschlages sah es so aus, als könnte er es nicht schaffen, als sei die Distanz zu groß. Er würde die Mauerkrone verfehlen, an der Innenseite der Wand nach unten schrammen und benommen liegenbleiben. Ein wehrloses Opfer für seine Gegner.
    Aber dann krallten sich seine Hände auf der Mauer fest. Das Schwert mußte er jetzt doch loslassen. Es fiel zur anderen Seite und schlug mit eigenartigem Klirren auf hartem Boden auf.
    Mit einem schnellen Klimmzug arbeitete Zamorra sich empor. Für einen Augenblick befand er sich auf der Mauerkrone. Dann sah er seine Verfolger, die ihn im gleichen Moment bemerkten. Einer riß den Arm hoch.
    »Da ist er!«
    Ein schriller, fauchender Laut erklang.
    Ein Laserblitz zischte knisternd an Zamorras Kopf vorbei.
    Blaser hatten diese Lumpen also auch!
    Zamorra riskierte einen Blick zur anderen Mauerseite. Dort unten wartete die Freiheit.
    Kurzentschlossen sprang er.
    Und kam federnd auf.
    Den Aufprall spürte er als brennenden Schmerz in den Fußsohlen, die solche Belastungen nicht gewöhnt waren. Er ließ sich halb fallen, tastete nach dem Schwertgriff - und wußte jetzt, warum das Klirren ihm so eigenartig im Ohr geklungen hatte.
    Das Schwert war beim Aufprall zerbrochen!
    Er hielt jetzt einen gut unterarmlangen Dolch mit gewaltigem Grill und mächtiger Parierstange in der Iland. Mit dem vorderen, abgebrochenen Teil des Schwertes konnte er nichts mehr anfangen.
    Genau an der Stelle, wo es sich beim Schlag gegen die Eisenkel te schartig gehackt hatte, war es auch abgebrochen.
    Nur gut, daß sich Zamorra mit dieser brüchigen Walle nicht auf einen Kampf eingelassen hatte! Um ein paar Sklaven zu zähmen, mochte der schlechte Stahl gerade noch gut genug sein. Nicht aber für einen richtigen Kampf Mann gegen Mann.
    Er sah sich nach einem weiteren Fluchtweg um. Hierbleiben konnte er nicht. In wenigen Augenblicken hatte er seine Verfolger wieder auf dem Hals.
    Er begann zu laufen.
    Und fragte sich einmal mehr, wo sich Nicole jetzt befinden mochte…
    ***
    Angefangen hatte es damit, daß Merlins dunkler Bruder Sid Amos alias Asmodis, einstiger Fürst der Finsternis, Zamorra und Nicole gebeten hatte, sich dringend in Merlins Burg Caermardhin einzufinden. Und dort hatten Merlin und Amos ihnen dann eröffnet, daß die Welt vor einer Katastrophe ungeahnten Ausmaßes stand.
    Nicht nur diese Welt. Nicht nur das Universum. Alle Welten des Multiversums konnten betroffen sein, soweit ihre Geschicke miteinander verflochten waren. Und es gab nur zwei Personen, die in der Lage waren, diese Katastrophe zu verhindern.
    Eigentlich hatte sie sogar schon stattgefunden - viele Jahre in der Vergangenheit. Es existierten bereits zwei unterschiedliche Wahrscheinlichkeitsebenen, von denen die eine ins absolute Chaos führte.
    Ausgangspunkt war ein Ereignis in der Straße der Götter, jener recht kleinen Welt, die sich durch fünf Himmelsrichtungen und archaisch-kriegerische Bewohner ebenso auszeichnete wie durch ihre stete Wandlungsfähigkeit im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte. Götter und Dämonen wohnten dort leibhaftig. Der OLYMPOS war der Sitz der positiven Götter, der ORTHOS das Zentrum der negativen, der dämonischen Gottheiten. Beide hatten sie überall in der St raße der Götter ihre Tempel und ihre Priester, und sowohl die dunklen Götter des ORTHOS wie auch die des OLYMPOS versuchten ständig, die alleinige Macht zu erringen. Nicht selten stachelten sie dabei die Herrscher der verschiedenen Reiche dazu auf, im Namen der Götter Kriege gegeneinander zu führen.
    Vor einiger Zeit nun hatten beide Seiten zugleich beschlossen, sich die Sache zu vereinfachen. Zwei Wesen waren geschaffen worden, Damon und Byanca. Sie waren Halbgötter mit mächtigen Fähigkeiten,
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