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0555 - Verrat der Götter

0555 - Verrat der Götter

Titel: 0555 - Verrat der Götter
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die stellvertretend für ihre Erschaffer gegeneinander kämpfen und die schon ewig währende Schlacht endgültig entscheiden sollten.
    Womit die jeweiligen Parteien nicht gerechnet hatten, war, daß besagte Halbgötter sich ineinander verliebten. Sie weigerten sich fortan, ihren Auftrag zu erfüllen. Sie dienten zwar nach wie vor ihren Erzeugern und Befehlsgebern, aber in diesem einen Punkt versagten sie den Gehorsam.
    Der ständige Konflikt, in den sie sich mit dieser Haltung begaben, wurde schließlich zu stark, und sie flohen in die Welt der Menschen, zu Merlin in seine Felsengrotte. Und hier verfielen sie in einen langen Tiefschlaf.
    Merlin hingegen war es, der für ihr Wiedererwachen und ihre Rückkehr in die Straße der Götter sorgte, indem er eine Ereigniskette initiierte, die auch Zamorra und seine Lebensgefährtin Nicole Duval erstmals in jene seltsame kleine Welt voller innerer Widersprüche führte. [1]
    Nun begab es sich, daß zu einem Zeitpunkt, der noch vor dem Tiefschlaf der Halbgötter in Merlins Festung lag, in der Stadt Sestempe eine Hochzeit von großer politischer Bedeutung stattfinden sollte. Tiana, die schöne Tochter eines reichen und mächtigen Kaufmannes der freien Handelsstadt Salassar, sollte mit Cantho verehelicht werden, dem Sohn eines Moguls des Landes Khysal. Die Moguln versprachen sich davon erhebliche Vorteile. Und die schöne Tiana ahnte nicht mal, daß sie auf diese Weise mißbraucht wurde - sie liebte Cantho tatsächlich.
    Was die Angelegenheit wesentlich vereinfachte.
    Nun sollte die Hochzeit im OLYMPOS-Tempel der khysalischen Hauptstadt Sestempe stattfinden. Eine Göttin gar sollte erscheinen, um dem liebenden Brautpaar ihren Segen zu geben. Offenbar wollten die ORTHOS-Mächte diesen Augenblick, in dem die Göttin Menschengestalt annahm und dadurch teilweise verwundbar wurde, nutzen, um ihr zu schaden.
    Soweit wäre dies noch ein für die Straße der Götter recht normales, alltägliches Intrigenspiel gewesen. Doch zwei weitere Dinge waren geschehen.
    In der Welt der Menschen hatten vor kurzem der Erzdämon Lucifuge Rofocale eine gewaltige magische Explosion erzeugt. Deren Energie hatte sich nicht nur im Raum, sondern auch in der Zeit verteilt. Sie raste auch rückwärts in die Vergangenheit und durchbrach dabei die Schranke zwischen den Welten.
    Zur Regierungszeit des Sonnenkönigs besaß ein Vorfahre Zamorras, der aus Spanien stammende Don Cristofero Fuego del Zamorra y Montego, einen Diener ganz besonderer Art: einen zauberkundigen, verwachsenen Gnom mit tiefschwarzer Haut. Der war bestrebt, mittels Magie Gold für seinen Herrn zu machen. Indessen war er ein rechter Pechvogel, dem drei von zwei Zaubern mißlangen - in seltenen Fällen auch mal umgekehrt. Dieser dennoch recht liebenswerte Gnom hatte mit einem Zeit-Zauber experimentiert - just in dem Augenblick, in welchem Lucifuge Rofocales Energie aus der Zukunft strömte und seine Magie überflutete. Sie hatte seinen Zeit-Zauber gestört, den Gnom magisch aufgeladen und in die Straße der Götter versetzt.
    Ausgerechnet nach Sestempe. Ausgerechnet zum Zeitpunkt jener Hochzeit.
    Der zweite Faktor, der die Katastrophe auslöste, war, daß die magische Energie des Erzdämons ebenfalls zu genau jenem Zeitpunkt jenen Ort erreichte.
    Der Angriff auf die Göttin, Lucifuge Rofocales Energiewelle und die magische Aufladung des Gnoms würden an einem einzigen Punkt aufeinandertreffen. Das, so hatte sich herausgestellt, führte schließlich zu einer Explosion, so verheerend wie die einer größeren Atombombe. Die gesamte Hauptstadt würde vernichtet werden, zu Staub zerblasen, mit allem und jedem, was sich darin befand.
    Mit dem Gnom.
    Und mit Damon und Byanca.
    Das war es, was das eigentliche Zeitparadoxon auslöste. Denn in der richtigen Entwicklung würden die beiden Halbgötter Jahre später die Straße der Götter verlassen, um in Merlins Felsengrotte in Schlaf zu sinken und später Zamorra kennenzulernen, und so weiter.
    Und in der richtigen Entwicklung war der Gnom nur wenige Augenblicke nach seinem Verschwinden wieder am Hofe seines Herrn erschienen; rechtzeitig genug, daß dieser seinen unfreiwilligen Ausflug in eine andere Welt nicht mal mitbekam.
    Beides war jedoch unmöglich, wenn sie alle in der Vergangenheit starben.
    Also mußte die Hochzeit verhindert werden.
    In der richtigen Entwicklung war sie auch verhindert worden; sie hatte erst geraume Zeit später dann doch noch stattgefunden. Aber aus irgendwelchen
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