Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0555 - Verrat der Götter

0555 - Verrat der Götter

Titel: 0555 - Verrat der Götter
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ging…
    ***
    Zamorra rannte los. Die Häuser rings um ihn herum waren keine hochherrschaftlichen Paläste. Hier war wesentlich billiger gebaut worden - im wahrsten Sinne des Wortes.
    Hier lebte der weniger gut betuchte Teil der Bevölkerung.
    Wo sollte er sich hier verstecken? Für eine karge Belohnung würde jeder hier einen entlaufenen Sklaven ausliefern.
    Die Verfolger mußten ihm inzwischen dicht auf den Fersen sein.
    »Zamorra!«
    Hatte da nicht jemand seinen Namen gerufen?
    »Zamorra!«
    Eine glockenhelle Stimme, und als er herumwirbelte, glaubte er zunächst, seine Sinne täuschten ihn.
    Da stand ein junges Mädchen, keine hundert Schritte die Straße hinunter von ihm entfernt. Sie mochte kaum älter als zwanzig Jahre zählen. Und ihr verführerischer Körper war völlig nackt.
    Sie winkte ihm zu, das war eindeutig. Er sollte ihr folgen.
    Er überlegte kurz. Er kannte das Mädchen nicht. Es konnte eine Falle sein.
    Aber was hatte er für eine Wahl? Er hatte jetzt keine Zeit, alle Risiken abzuwägen.
    Er lief ihr nach, sah gerade noch, wie sie in einem finsteren Spalt zwischen zwei der Gebäude verschwand.
    Es war direkt unheimlich. Sein Instinkt sagte ihm, daß das eine Falle sein mußte.
    Trotzdem folgte er ihr weiter.
    Zamorra hatte den Spalt noch nicht erreicht, als es hinter ihm schon laut wurde. Seine Häscher brauchten nicht über die Mauer zu klettern. Sie hatten es bequemer und nahmen die Tür.
    Zamorra hörte das schrille Fauchen und ließ sich fallen. Er machte dabei eine Rolle vorwärts, um so wenig Tempo wie möglich einzubüßen.
    Über ihm flammten zwei, drei Blasterstrahlen hinweg. Die Laserimpulse schlugen in eine Hauswand ein. Stein glühte rötlich auf, zersprang knackend, und Mörtel bröckelte weg.
    Die Sklavenjäger waren nicht nur mit Schwertern, sondern auch mit dem Modernsten ausgerüstet, was die Straße der Götter an Waffentechnik aufzubieten hatte. Und sie waren Männer, die kurzen Prozeß machten und keine Rücksicht auf fremdes Eigentum nahmen.
    Auch nicht auf fremdes Leben!
    Der nächste Schuß aus einer Strahlwaffe fauchte haarscharf an Zamorra vorbei und zerglühte die Zuckerglasscheibe eines der Fenster. Wenn jemand gerade dahinter gestanden hätte, wäre er unweigerlich verbrannt worden.
    Das alles nur, um einen entlaufenen Sklaven einzufangen? Einen Sklaven, der ihnen förmlich in den Schoß gefallen war wie eine reife Frucht vom Baum? Einen, von dem sie weder wußten, wer er war, woher er kam, noch was er wollte?
    Oder wußten sie es doch und wollten ihn jetzt, da er sich ihrer Kontrolle entzog, gnadenlos ausschalten?
    Kurz drehte er den Kopf und sah, daß sich vor dem Sternenhimmel etwas über den Dächern bewegte!
    Das gibt's doch nicht! durchfuhr es ihn.
    Sie jagten ihn mit fliegenden Teppichen!
    Die waren ihm von seinen früheren Aufenthalten her nicht fremd. Auch Sklavenjäger verfügten über diese Teppiche, die mit Dhyarra-Magie in der Luft gehalten und gelenkt wurden. Nicht normal war es aber, daß diese Sklavenjäger jetzt in tiefster Nacht mit einem solchen Aufwand Jagd auf einen einzelnen Mann machten!
    Da flammte es in der Luft auf.
    Laserstrahlen zuckten übergrell durch die Dunkelheit.
    Doch sie galten nicht Zamorra.
    Sie galten den Sklavenjägern! Drei brachen zusammen und schrien dabei gellend. Das Laserfeuer hatte ihnen schwerste Verletzungen beigebracht.
    Ein vierter setzte seinerseits mit einem Blasterschuß einen der Teppiche in Brand. Der taumelte und sank als Fackel abwärts. Die Männer, die sich darauf befanden, retteten sich in geringer Höhe durch beherzte Sprünge auf die Hausdächer.
    Zwei Parteien lieferten sich hier einen blutigen Krieg?
    Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte!
    In diesem Pall paßte das Sprichwort nur zum Teil, weil Zamorra sich noch nie darüber hatte freuen können, wenn Menschen starben oder Verletzungen erlitten. Aber er konnte dieses nächtliche Chaos nutzen und endlich in den dunklen Spalt tauchen, in dem die nackte Schönheit verschwunden war.
    Aber das Mädchen war fort, wie vom Erdboden verschluckt!
    Hinter ihm erklangen immer noch Schreie, Verwünschungen und Befehle. Und immer wieder hörte er das schrille Pfeifen und Fauchen der Blasterschüsse. Der Kampf dauerte an.
    Dann flog etwas Großes in einer gewaltigen Explosion auseinander und machte für wenige Sekunden auch in dem schmalen Durchgang die Nacht zum Tag. Der folgende Donnerschlag und die Druckwelle ließen Fensterscheiben klirren.
    Das plötzlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher