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055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra
Autoren: A.F.Morland
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hinter dem ich stand.
    Und dann zischten die ersten Stacheln ab.
    Wie Pfeile sausten sie uns entgegen. Einige verfehlten ihr Ziel, einige prallten von Mr. Silvers Metallkörper ab, wenn sie schräg auftrafen, aber einige durchschlugen die magische Silberstarre, und ich hörte meinen Freund schwer ächzen.
    »Ihre Magie hebt meine Silbermagie teilweise auf!« sagte der Ex-Dämon nervös.
    »Heißt das, sie können dich verletzen?«
    »Leider ja.«
    »Dann müssen wir umkehren.«
    »Den Teufel werden wir!«
    »Willst du dich von den Drims töten lassen?«
    »Du brauchst Moorghas Zahn.«
    »Nicht um diesen Preis, Silver! Der ist mir zu hoch! Da verzichte ich lieber!«
    »Hör zu, Tony!« sagte der Hüne hastig. »Wir werden uns trennen. Ich werde die Drims zwingen, mich anzugreifen, und während sie mich attackieren, versuchst du den Wald zu erreichen.«
    »Ich bleibe lieber ein Feuerwesen, als daß ich dich opfere, Silver!«
    »Ich komme mit diesen Biestern schon irgendwie klar, Tony! Mach dir um mich keine Sorgen! Hol dir Moorghas Zahn! Hast du den Dämonendiskus bei dir?«
    »Ja.«
    »Setz ihn gegen Moorgha ein! Töte die Satans-Hydra! Ich habe es Yarrambool versprochen!«
    Der Ex-Dämon brüllte Angriffsformeln in der Dämonensprache. Er hatte das schon einmal getan, als wir gegen Tansul, die Lavabestie, kämpften. Nichts ist verletzender als das Wort - oder so ähnlich - hatte er mir damals erklärt, und er lieferte mir den Beweis für diese Behauptung.
    Und nun sah ich wieder, wie gewaltig das Wort sein konnte.
    Die riesigen Dämonen-Monster zuckten zusammen, als hätte sie eine unsichtbare Faust geschlagen.
    Mit immer neuen Wortattacken setzte der Ex-Dämon den Drims zu, und Feuerlanzen rasten aus seinen Augen. Sie hieben gegen die Echsenschädel. Ein greller Funkenregen ging nieder, aber vernichten konnte der Ex-Dämon die Ungeheuer mit seinem Feuerblick nicht.
    Gutturale, dröhnende Laute schleuderte er den Drims ohne Unterlaß entgegen. Es gab Klangbilder, die die Scheusale besonders hart trafen. Diese verwendete Mr. Silver öfter, und er kombinierte sie mit Worten, die die Wirkung noch verstärkten.
    »Jetzt, Tony!« zischte der Ex-Dämon zwischendurch. »Lauf los! Ich habe die Drims auf mich fixiert! Wenn wir Glück haben, werden sie dich nicht beachten!«
    Die Drims rückten näher zusammen.
    Sie konzentrierten sich tatsächlich nur noch auf Mr. Silver, der ihnen mit weiteren Spruchattacken gehörig zusetzte. Sie wollten dem ein Ende bereiten. Ihre langen Zungen peitschten auf den Ex-Dämon zu, aber sie waren noch zu weit von ihm entfernt, um ihn zu treffen.
    »Lauf, Tony!« rief Mr. Silver, und ich startete.
    Den Schmerz in der linken Hüfte ignorierte ich.
    Ich flitzte hinter Mr. Silver hervor, zog den Kopf ein und rannte in weitem Bogen um die Drims herum. Ich schaute nicht zurück, hoffte, daß Mr. Silver diese schreckliche Begegnung überleben würde und rannte auf den Feuerwald zu.
    Als ich ihn fast erreicht hatte, riß sich eines der Monster von Mr. Silver los. Es raste hinter mir her, und ich vernahm ein pfeifendes Geräusch. Ich wirbelte herum und sah die schwarze Zunge auf mich zufliegen.
    Ein Sprung zur Seite brachte mich aus dem Gefahrenbereich. Das Scheusal zog die Zunge zurück, stieß sie aber gleich wieder vor, und diesmal kam ich nicht schnell genug weg.
    Das ekelige Ding schlang sich um mein rechtes Bein.
    Ein jäher Ruck folgte, und ich landete auf dem Rücken, aber ich blieb nicht liegen, denn das Höllenwesen riß mich auf sich zu. Ich schleifte mit den Schulterblättern einige Meter über den Boden, und dann wurde ich hochgezogen, direkt auf das Echsenmaul zu, das weit aufklaffte!
    ***
    Mr. Silver beschränkte sich nicht auf die Spruchattacken, die die Drims schwächten und konfus machten. Er rechnete damit, daß sie irgendwo eine verletzbare Stelle hatten, und die versuchte er zu finden.
    Er schoß Feuerlanzen auf die grünen Monsteraugen ab und schleuderte unsichtbare Magieblöcke gegen die Beine der Höllenkreaturen, um sie zu Fall zu bringen.
    Vielleicht wäre er mit einem Scheusal fertiggeworden, doch wenn er sich auf eines konzentrierte, versuchte ihn das andere in die Knie zu zwingen. Wieder flogen schwarze Stacheln durch die Luft, doch diesmal gelang es dem Ex-Dämon, sie rechtzeitig abzulenken.
    Die Drims verringerten die Distanz.
    Ihre großen Scheren schnappten nach dem Ex-Dämon, und er zertrümmerte eine der Klauen mit einem einzigen wilden Handkantenhieb.
    Die klebrigen
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