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055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra
Autoren: A.F.Morland
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einer silbernen Kampfmaschine gleich an mich heranarbeitete.
    Die Verdammten gerieten in Panik.
    Selbst Contax, der sonst stets Herr der Lage war, brüllte Befehle, die niemand befolgte.
    Es war eine Art Freistilkrieg, der zwischen den Hütten tobte, nach dem Motto: Rette sich, wer kann.
    Jeder versuchte auf seine Weise durchzukommen; da war nichts mehr organisiert. Ein geradezu perfektes Chaos herrschte, von Mr. Silver eingeleitet.
    Noch nie hatte ich den Hünen so gern wiedergesehen wie in diesem Augenblick. Obwohl er von den Dämonen abstammte, war mir, als hätte ihn mir der Himmel geschickt.
    Da mir die Hände noch auf den Rücken gebunden waren, konnte ich mich an dem Kampfgeschehen nicht beteiligen.
    Einer der Verdammten hatte plötzlich eine Idee, die mir ganz und gar nicht gefiel. Während sich die anderen Mr. Silver entgegenwarfen, ging er mit seinem Schwert auf mich los.
    Mit einem zornigen Kampfschrei drang er auf mich ein. Ich ließ mich nach hinten auf den Richtblock fallen und rammte dem Kerl beide Füße in den Bauch.
    Er stürzte und riß zwei Feuerkrieger, die vor Mr. Silver zurückwichen, mit sich.
    Mit wilden Kampfrufen drangen nun Yarrambools Krieger in die Siedlung ein. Meine Hüfte war soweit in Ordnung, daß sie mich kaum mehr behinderte. Der Heiltee schien noch nachzuwirken.
    Danke, Sheesa…
    Ich sah, wie Cannitta und Gruv aus dem Käfig geholt wurden. Wohin ich auch blickte, überall wurde gekämpft.
    Yarrambools tapfere, starke Krieger gewannen die Oberhand.
    Und endlich erreichte mich Mr. Silver. Mit einem Schwert, das er erbeutet hatte, schnitt er meine Fesseln durch. Ich riß ihm die Waffe aus der Silberfaust.
    Ich hatte sie dringend nötig, denn in diesem Moment war der Kerl wieder auf den Beinen, der mich schon vorhin erschlagen wollte. Diese fixe Idee kostete ihn nun das Leben.
    Die Hütten fingen an zu brennen, aber es war ein anderes Feuer, das aus ihnen schlug. Dieses Feuer fraß die Hütten der Verdammten auf.
    Ich wandte mich um und wollte mir Faccendal greifen, doch der Henker lag nicht mehr auf dem Boden. Er hatte das Bewußtsein wiedererlangt und das Weite gesucht. Und er war wieder im Besitz seines Henkersbeils, das er jetzt gegen Yarrambools Truppen einsetzte. Er schlug sich zu Contax durch.
    Contax hatte Cruvs Stock verloren. Es war ihm unmöglich, ihn sich wiederzuholen.
    Ich sah Cruv, der sich durch das Kampfgetümmel wühlte, um an seinen wertvollen Stock zu kommen, und als er ihn wieder hatte, setzte er ihn augenblicklich gegen die Feinde ein: Mr. Silver und mir blieb keine Zeit, auch nur ein Wort zu wechseln. Die Verdammten beschäftigten uns zu sehr. Ich hieb mit dem Schwert auf sie ein, und in mir brüllte bei jedem Schlag eine Stimme: »Für Sheesa! Für Sheesa! Für Sheesa!…« Es war ein erbitterter Kampf, der auf beiden Seiten viele Opfer forderte. Aber der Sieg Yarrambools über die Verdammten war nicht aufzuhalten.
    Der König der Feuerwesen suchte Contax, denn dessen Leben wollte er fordern, aber der Fürst der Verdammten rückte aus. Contax hatte rechtzeitig erkannt, daß sich auch eine Niederlage abzeichnete, und er suchte zusammen mit seinem Henker das Heil in der Flucht.
    »Contax, du feige Kreatur!« brüllte Yarrambool. »Stell dich zum Kampf!«
    Aber der Fürst der Verdammten dachte nicht daran. Er hatte die Absicht, sich über den Todeswall zu retten. Dorthin würde ihm niemand zu folgen wagen.
    »Holt ihn zurück!« befahl Yarrambool seinen Männern. »Bringt mir dieses feige Schwein!«
    Der Kampf tobte in der Siedlung weiter, aber Mr. Silver und ich bestritten ihn nicht mehr allein. Cruv war bei uns, und zusammen mit einigen Yarrambool-Kriegern bildeten wir einen harten Kern, in dessen Mitte Cannitta, die Orakel-Priesterin, gut aufgehoben war.
    Cruv machte seine geringe Größe mit sehr viel Mut wett, und jene, die ihn unterschätzten, bezahlten diesen Leichtsinn mit dem Leben. Mal stach Cruv mit dem Dreizack zu, dann hieb er wieder mit dem Silberknauf auf einen brennenden Schädel ein und brachte den Feind auf diese Weise zu Fall.
    Es war verblüffend, was für ein Energiebündel dieser Knirps aus der Prä-Welt Coor war.
    Er hatte den Verdammten viel heimzuzahlen, und er schenkte ihnen nichts.
    ***
    »Zurück, Faccendal!« schrie Contax, als er merkte, daß es für sie brenzlig wurde. »Zum Todeswall! Laß die anderen kämpfen! Wir bringen uns in Sicherheit! Moorgha wird uns beschützen!«
    »Aber die Drims!« keuchte Faccendal.
    »Sie wissen, wer
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