Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
gegen die Felsen, die Haut riß auf, Dämonenfleisch löste sich auf, als wäre es mit Säure übergossen worden, und die Hydraschädel skelettierten.
    Ich rannte um den Silbersee herum, nachdem ich mein Schwert aufgehoben hatte. Es schnürte mir die Kehle zu, als ich bemerkte, daß sich die Riesenschlange aufzulösen begann.
    Nicht so schnell! schrie es in mir. Ich brauche noch einen Zahn!
    Ich erreichte die Schädel und schlug jenen ab, in dem mein Diskus steckte. Die anderen vier skelettierten Schlangenköpfe vergingen. Ich setzte das Feuerschwert an und brach einen Zahn aus dem Kiefer.
    Er war kalt wie ein Eiszapfen. Ich zitterte vor Spannung. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich auf meine Faust, die den Schlangenzahn umschloß.
    Verdammt, wo blieb die Wirkung?
    Nach wie vor brannte meine Hand. Sollte ich ein Feuerwesen bleiben? Himmel noch mal, wieso erloschen die Flammen nicht? Moorghas Zahn konnte doch ungeschehen machen, was mit mir geschehen war.
    Auch der abgeschlagene Kopf löste sich auf, und aus meiner Faust floß… Wasser, als hätte ich wirklich einen Eiszapfen gehalten, der durch meine Körperwärme geschmolzen war.
    Ich öffnete die Faust enttäuscht. Der Zahn war verschwunden - und ich war immer noch ein Feuerwesen.
    Was hatte ich falsch gemacht?
    Ich nahm den Diskus an mich und kehrte um. Ich beeilte mich, denn vielleicht brauchte Mr. Silver Hilfe.
    Als ich aus dem Wald trat, sah ich, daß er mit den Drims allein fertiggeworden war. Wenigstens das hatten wir geschafft: Die Feuerwelt war von Moorgha und ihren Dämonen-Monstern befreit.
    Man kann nicht alles haben, dachte ich bitter, aber es tröstete mich nicht.
    Mr. Silver wandte sich um. Auf dem Todeswall jubelten Cruv, Cannitta, Yarrambool, und auch der Ex-Dämon strahlte. Mir war es unmöglich, an ihrer Freude teilzuhaben, denn ich würde in der Feuerwelt bleiben müssen.
    Der Hüne kam lachend auf mich zu und umarmte mich. »Es ist überstanden, Tony. Es ist überstanden.«
    »Ja«, sagte ich und konnte meine Enttäuschung nicht verbergen. »Wir haben das Böse wieder einmal besiegt. Zum letztenmal gemeinsam.«
    Der Ex-Dämon schaute mich verdattert an. »Was redest du denn da, Tony?«
    »Es hat nicht geklappt, wie du siehst. Moorghas Zahn blieb ohne Wirkung.«
    »Was soll das, Tony? Willst du mich auf den Arm nehmen? Denkst du, ich bin blind? Natürlich hat es geklappt. Du brennst nicht mehr. Du bist kein Feuerwesen mehr.«
    Ich schaute an mir hinunter und mußte feststellen, daß der Ex-Dämon recht hatte. Das Feuer war erloschen. - Ich war wieder ein Mensch!
    ENDE
    [1] Siehe Tony Ballard Nr. 44 »Peckinpahs Höllenflug«, Tony Ballard Nr. 45 »Der brennende Tod«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher