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055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra
Autoren: A.F.Morland
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Kräfte frei, die alles, was dämonischen Ursprungs war, vernichtete.
    »Moorgha!« schrie ich, so laut ich konnte, in das Brausen des silbernen Wasserfalls hinein. »Wo hast du dich verkrochen, Moorgha? Fürchtest du ein Feuerwesen, das es geschafft hat, an deinen Drims vorbeizukommen? Ich bin hier, um dich zu töten! Ich werde dir mit meinem Schwert alle fünf Köpfe abschlagen! Deine Zeit auf dieser Welt ist vorbei! Ich schicke dich für immer zur Hölle! Hörst du mich, Moorgha?«
    Sie reagierte nicht.
    Aber ich spürte ihre Nähe sehr deutlich, und ich merkte, daß die Kälte zunahm. Meine Worte mußten sie gereizt haben.
    Sie war stark, das fühlte ich, und sie sah in mir einen verrückten Schwächling, den sie nicht ernst zu nehmen brauchte.
    »Komm hervor aus deinem Versteck, Moorgha! Es kann nicht sein, daß dir der Mut dazu fehlt! Die ganze Feuerwelt hat Angst vor dir! Das muß doch einen Grund haben! Zeig mir, wie stark du bist! Gib mir eine Kostprobe deiner Stärke, sonst kehre ich um und verbreite überall, daß du eine feige Memme bist!«
    Ein Zischen, Brausen und Tosen begann, der Boden bebte unter meinen Füßen, und dann schoß die Satans-Hydra hinter dem silbernen Wasserfall hervor.
    Mir verschlug es den Atem, als ich sie erblickte, denn sie sah fast ebenso grauenerregend aus wie ihre Drims.
    Ihre fünf Schädel zuckten hin und her, und in ihren Augen befand sich eine kalte Glut, die mich lähmte.
    Ich hatte die Hölle herausgefordert - und nun schlug die Hölle zurück!
    Mit pendelnden Bewegungen streckte sich mir die fünfköpfige Riesenschlange entgegen. Sie ragte schon über den halben Silbersee, an dessen Ufer ich stand.
    Nie und nimmer hatte ich wirklich die Absicht gehabt, sie mit dem Schwert zu bekämpfen. Ich hatte sie bewußt belogen, um sie hervorzulocken, und es war mir gelungen.
    Mit dem Schwert war dieses gefährliche Ungeheuer nicht zu bezwingen, aber mit dem Dämonendiskus mußte es möglich sein.
    Ich nahm das Schwert in die Linke und griff mit der Rechten nach der Scheibe, doch ehe ich sie loshaken konnte, wurde ich zum Spielball von Moorghas gewaltiger Magie.
    Sie blieb wo sie war, kam nicht näher, ragte über die Hälfte des Silbersees und pendelte mit ihren fünf verdammten Schädeln hin und her, während sie mich für meine Frechheit bestrafte.
    Mir war plötzlich, als würde mir ein Unsichtbarer seine Faust in den Magen schlagen.
    Ich schrie auf, konnte nicht anders, krümmte mich unter irren Schmerzen und wurde kraftvoll zurückgeschleudert.
    Moorghas Magie warf mich gegen einen Baum. Mir verging fast Hören und Sehen. Ich hatte das Gefühl, mein Rückgrat wäre gebrochen.
    Und Moorgha attackierte mich schon wieder.
    Diesmal hob mich ihre Höllenkraft hoch, und etwas Unsichtbares schlang sich um meinen Hals. Ich bekam keine Luft und glaubte, an einem unsichtbaren Galgen zu hängen.
    Bestimmt hätte mich Moorgha jetzt schon töten können, aber das wäre ihr zu schnell gegangen. Sie wollte zuerst sämtliche Register ziehen, bevor sie mir endgültig den Garaus machte.
    Jäh verschwand der Druck um meinen Hals. Ich schnappte gierig nach Luft - und fiel zu Boden.
    Mein Schwert hatte ich verloren, als mich Moorgha gegen den Baum schleuderte. Jetzt sah ich die brennende Waffe, und mein Herz übersprang einen Schlag, denn Moorghas satanischer Wille führte das Schwert gegen mich.
    Niemand hielt die Waffe, die unbarmherzig auf mich einhieb. Ich hatte große Mühe, mich vor den gewaltigen Schwertstreichen in Sicherheit zu bringen.
    Hatte ich mir diesmal zuviel zugemutet?
    Keine Sekunde war die Satans-Hydra in Gefahr. Sie hatte mich souverän unter Kontrolle, machte mit mir, was sie wollte.
    Ich wich dem nächsten Schwertstreich aus, sprang hinter die Waffe und packte mit beiden Händen den Griff.
    Zuerst glaubte ich, Moorgha würde mir das Schwert mit einem starken Ruck entreißen und mich damit gleich wieder schlagen, aber dann überließ sie mir die Waffe.
    Dafür traf mich ein Magiestoß, der mich ächzend in die Knie zwang, und bevor ich mich davon erholte, schleuderte mich die Dämonen-Hydra in den Silbersee.
    Eiskalt war er, und ich sauste wie ein Torpedo in die Tiefe. Als mein Rücken den Grund berührte, wollte ich mich schwimmend wieder an die Oberfläche kämpfen.
    Aber Moorgha verwirrte meine Sinne, und das Silberwasser hatte keinen Auftrieb, der mich von selbst nach oben befördert hätte. Ich schwamm mit kräftigen Bewegungen, aber in welche Richtung? Schwamm ich
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