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055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra
Autoren: A.F.Morland
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zurück.
    »Moorgha überläßt uns ihren Ungeheuern!« ächzte der Henker.
    Da überkam den Fürsten der Verdammten die kalte Wut. Er kreiselte herum und schlug mit dem Schwert zu.
    Faccendal brüllte verletzt auf und fiel zu Boden, und im nächsten Moment griffen die Drims an.
    Mit einer unbeschreiblichen Schnelligkeit schossen sie auf Contax und Faccendal zu. Ihre langen, klobigen Scheren schnappten nach Contax und den Henker.
    ***
    Von Cruv erfuhr ich, was mir helfen würde.
    Ich brauchte einen Zahn der Satans-Hydra, aber man sagte mir, daß es so gut wie unmöglich wäre, an Moorgha heranzukommen, wenn sie es nicht wolle. Die Drims wären übermächtige Gegner.
    Ich hatte Cannitta von Sheesas tragischem Ende erzählt, und die Orakelpriesterin versicherte mir, sie würde in dem neuen Tempel, den Yarrambool für sie bauen würde, für die Seele ihrer Dienerin beten.
    »Ich werde dir diesen Zahn besorgen, Tony«, sagte Mr. Silver entschlossen.
    »Die Drims können auch dir gefährlich werden«, behauptete Yarrambool, aber das glaubte Mr. Silver nicht. Er vertraute auf seine schützende Silberstarre.
    Manchen Dämonen gelang es, diesen Schutz zu durchbrechen.
    Lathor, der Mann mit dem Wolfsschwert, zum Beispiel hatte das geschafft.
    »Wir werden zusammen gehen«, entschied ich.
    »Du bist verletzt.«
    »Sheesas Heiltee hält den Schmerz in Grenzen.«
    »Auch ich komme mit«, sagte Cruv.
    »Also das geht auf gar keinen Fall!« wehrte der Ex-Dämon ab. »Tony«
    »Na schön, das akzeptiere ich zur Not noch… Aber du kommst bestimmt nicht mit!«
    »Bin ich schlechter als Tony?« fragte Cruv beleidigt.
    »Hinter diesem Todeswall lauern schreckliche Gefahren. Ich werde alle Hände voll damit zu tun haben, Tony vor Schaden zu bewahren. Ich kann nicht auch noch dich beschützen, Cruv, das mußt du einsehen.« Der Ex-Dämon wandte sich an Yarrambool. »Wie viele Drims gibt es eigentlich?«
    »Drei.«
    Mr. Silver staunte. »Nur drei? Ich dachte, es wären mindestens zehnmal soviel.«
    »Sie sind eine dreifach gebündelte Höllenkraft. Zusammen sind sie stark und tödlich! Moorgha selbst ist nicht schrecklicher als ihre Ungeheuer.«
    »Wir werden ihr nicht nur einen Zahn ausschlagen, sondern sie vernichten«, sagte Mr. Silver.
    »Mögen die Götter euch beschützen«, sagte Cannitta.
    Der Ex-Dämon grinste. »Ich bin sicher, das werden sie.«
    ***
    Wir standen auf dem Todeswall und blickten auf ein Meer von brennenden Knochen. Die Todesschreie von Contax und Faccendal waren im Kampflärm untergegangen.
    Ich schaute zurück.
    In der Siedlung der Verdammten wurde nicht mehr gekämpft. Yarrambools Strafexpedition war ein voller Erfolg geworden, und nun lag es an Mr. Silver und mir, die Feuerwelt von Moorghas Würgegriff zu befreien.
    Der Körper meines Freundes glänzte im Feuerschein. Wir stiegen nebeneinander den Todeswall hinunter. Die Spannung zerrte an meinen Nerven.
    Der Hüne wies auf die vielen Knochen. »Die Drims scheinen sehr gefräßig zu sein. Vielleicht sind sie schwer und behäbig.«
    »Wir werden bald wissen, wie sie aussehen«, sagte ich mit belegter Stimme. Ich traute dem Frieden nicht, der uns umgab. Es war mir zu still.
    War es die Ruhe vor dem Sturm?
    Ich stieg über einen brennenden Totenschädel, und plötzlich stoppte Mr. Silver. Meine Augen folgten seinem starren Blick, und dann sah auch ich die Höllenmonster.
    Drei Riesen waren es, die sich auf langen schwarzen Spinnenbeinen bewegten. Sie verließen den Feuerwald und bildeten eine schier unüberwindliche Front.
    »Was sagst du nun?« raunte ich dem Ex-Dämon zu. »Bist du immer noch so zuversichtlich, mit diesen Biestern im Handumdrehen fertigzuwerden?«
    »Nein, Tony«, quetschte der Ex-Dämon ehrlich zwischen den zusammengepreßten Zähnen hervor. »Jetzt nicht mehr. Verdammt, die sehen schlimmer aus, als ich es mir vorgestellt habe. Halte dich hinter mir. Es wird nicht leicht sein, diese Hürde zu nehmen, aber wir müssen es schaffen. Es gibt für uns nur den Weg nach vorn!«
    Yarrambool hatte nicht übertrieben. Diese Dämonen-Monster sahen tatsächlich so aus, als könnten sie auch meinem Freund gefährlich werden.
    Die Höllenkreaturen rückten vor.
    Wir blieben stehen. Es war unmöglich, entweder rechts oder links an ihnen vorbeizukommen. Erst wenn sie vernichtet waren, war der Weg zu Moorgha frei.
    Die Drims sträubten ihre zitternden Rückenstacheln. Sie stellten sie zuerst senkrecht auf, und dann richteten sie ihre Spitzen auf Mr. Silver,
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