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0524 - Die Gelben Eroberer

Titel: 0524 - Die Gelben Eroberer
Autoren: Unbekannt
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Panoramafläche war angefüllt mit Tausenden von dahinrasenden Sternen, die vertikal zur Fahrtrichtung des Schiffes flogen. Die näheren waren nur als Leuchtstreifen zu erkennen, denn immerhin besaßen sie eine Eigengeschwindigkeit von fünfzig Prozent Licht. Die weiter entfernten blieben Sterne, aber ihre Bewegung war mit bloßem Auge erkennbar.
    Der Schwarm!
    Transparent umspannte der Gesamtenergieschirm diesen Schwarm. Er symbolisierte die Einheit der etwa achthunderttausend Sonnen und Planeten, die von ihm eingefangen worden waren, in der Milchstraße und in den anderen Galaxien, die er früher bereits heimgesucht hatte.
    Niemand wußte, woher er kam, und niemand konnte ahnen, wohin er noch wollte. Sein Weg aber, so schien es, führte ihn quer durch die Milchstraße, und er ließ eine Spur zurück, die noch in einer Million Jahren zu sehen sein würde.
    Joak Cascal, der Chef der Funkzentrale, betrat den Kommandoraum. Fasziniert sah er auf den Panoramaschirm und nahm das einmalige Schauspiel von wahrhaft kosmischer Größe in sich auf, dann ging er zu Rhodan.
    „Permanenter Empfang, aber bisher ohne Erfolg. Kein Piepser."
    Bully nahm Rhodan die Entgegnung vorweg: „War auch nicht anders zu erwarten, Joak.
    Aber lassen Sie sich nicht entmutigen. Wenn irgendwie möglich, wird Gucky schon ein Lebenszeichen von sich geben.
    Fellmer Lloyd ist ebenfalls auf dem Posten, so daß uns auch telepathische Signale nicht entgehen können." Er deutete in Richtung des Panoramaschirms. „Na, was sagen Sie dazu?"
    „Ich habe so etwas noch nie gesehen."
    „So etwas haben wir alle noch nicht gesehen. Aber es ist da!"
    „Ja, leider", erwiderte Cascal und kehrte in seine Funkzentrale zurück, ohne das Ereignis weiter zu kommentieren.
    Rhodan wandte sich um.
    „Wie steht es mit der zweiten Linearetappe, Bully?"
    „ „Läuft in einer halben Stunde an, Perry."
    „Gut. Dann würde ich dich bitten, hier zu bleiben. Ich lege mich ein paar Stunden hin. Du weckst mich, wenn du müde bist."
    „Oder vorher - wenn etwas passiert, das dich interessieren könnte."
    „Natürlich, alter Junge." Er nickte ihm zu und ging zur Tür.
    „Aber ich hoffe, du kannst mich schlafen lassen."
    Bully sah ihm nach. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen, wenn es auch keine direkten Einsätze gegeben hatte.
    Aber gerade das Warten hatte an den Nerven gezehrt. Es war anstrengender als jede Aufregung gewesen.
    „Also in einer halben Stunde", sagte er zu Kosum, der hinter den Hauptkontrollen saß. „Bis dahin ist Gelegenheit zu einer kleinen Pause."
    Der Emotionaut zeigte auf den Bildschirm.
    „Pause ist gut, Mr. Bull. Da gibt es so viel zu sehen, daß ich kaum dazu komme, mit den Augen zu blinzeln. Cascal hat recht: so etwas haben wir noch niemals beobachten können. Und dabei geht Rhodan schlafen!"
    „Ihm haben fünf Minuten genügt, alles in sich aufzunehmen.
    Trotzdem gebe ich Ihnen recht: Ich könnte stundenlang zusehen, wie der Schwarm an uns vorbeizieht. Und nun überlegen Sie mal: wenn wir bewegungslos an dieser Stelle des Raumes stehenbleiben, würde es noch immer mehr als zehntausend Jahre dauern, bis der Schwarm vorbeigezogen wäre - natürlich vorausgesetzt, er ginge nicht in eine Transition."
    „Guckys Schicksal bereitet mir mehr Sorge", erklärte Kosum.
    Bully gab ihm recht: „Mir auch. Aber er hat bisher immer Glück gehabt, und wenn er in noch so einer ausweglosen Lage steckte. Er hat Ras Tschubai bei sich, auch einen Glückspilz. Dann Alaska und Toronar.
    Die werden es gemeinsam schon schaffen."
    Bully setzte sich in einen der freien Sessel und sah auf den Panoramaschirm.
    Langsam nur verging die Zeit.
     
    *
     
    Im anderen Schiff, in der INTERSOLAR, sah es nicht viel anders aus, wenn sich auch auf dem riesigen Panoramaschirm ein ganz anderes Bild bot als auf dem der GOOD HOPE.
    Als das andere Schiff mit Rhodan an Bord verschwunden war, blieben Atlan und Julian Tifflor noch eine Weile sitzen. Sie sahen auf den Schirm, wo der Schwarm nur von vorn zu erkennen war, eine dichte Masse von Sonnen, zehn Lichtjahre entfernt. Wie ein Kugelsternhaufen, der natürlich nur deshalb von dieser Stelle aus zu beobachten war, weil die überlichtschnellen Tasterreflektionen ihn auf den Bildschirm zauberten. Das Licht hätte vom Schwarm bis zur INTERSOLAR ohne dieses technische Hilfsmittel zehn Jahre benötigt.
    Atlan, der immerhin seit mehr als elftausend Jahren lebte und das kosmische Geschehen besser kannte als jeder Terraner, schüttelte den
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