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052 - Die Schlangengrube

052 - Die Schlangengrube

Titel: 052 - Die Schlangengrube
Autoren: Dämonenkiller
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vertuschen, betrat er die Arena nicht mehr und ließ das Gerücht ausstreuen, er habe unter den Folgen seiner Verletzung ein Leben lang zu leiden.
    Er nahm Verbindung zur Schwarzen Familie auf, von der sich seine Familie immer fern gehalten hatte, und erregte die Aufmerksamkeit einiger mächtiger Dämonen. Sein Weg schien geebnet. Doch dann stieß er auf Carrera Negra, eine junge Werwölfin, ein Bild von einem Dämonenweib.
    Dämonen konnten keine Liebe empfinden, aber heftiges Begehren. In Pancho Seguila und Carrera Negra flammte die ganze dämonische Leidenschaft der Hölle auf. Die Werwölfin war aber für den Fürsten der Finsternis bestimmt, für Asmodi, der sich auf einem schwarzen Sabbat mit ihr vereinen wollte.
    »Ich will dich und nicht Asmodi«, sagte Carrera Negra. »Wir flüchten aus Spanien. Es mag daraus werden, was will.«
    Mit einem Schiff stachen sie nach Südamerika in See. Doch auch dort konnten sie der Rache Asmodis nicht entkommen. Furchtbar war sein Strafgericht. Er rottete Carrera Negras ganze Sippe aus und tötete Pancho Seguilas Eltern.
    Pancho Seguila und Carrera Negra wurden auf eine Felsenfestung Asmodis gebracht. In der Nacht hörte Pancho, der in einem luxuriösen Raum eingesperrt war, nebenan fürchterliche Schreie – die Todesschreie der von ihm begehrten Dämonin. Am Morgen wurde er zu ihr geführt.
    Asmodi hatte ihren schönen Körper mit einer Silberlösung bestreichen lassen. Ein silberner Leichnam lag vor Pancho Seguila. Die magische Kraft des Silbers hatte die Werwölfin getötet.
    Die Wächter schleppten Seguila in Asmodis Prunksaal. Der Fürst der Finsternis erschien in der Gestalt eines einäugigen Zyklopen.
    »Du wirst auch mich töten«, sagte Pancho Seguila furchtlos. »Nur zu! Um Gnade sollst du mich nicht winseln hören.«
    Asmodis Gelächter ließ die Festung erbeben. »So, glaubst du? Ich könnte dich zum Plärren und Jammern bekommen, wenn ich es wollte. Aber du sollst nicht sterben, nein. Mit dir habe ich etwas anderes vor. Du wirst als Freak weiterleben. Du sollst immer deiner dämonischen Abstammung eingedenk sein und deine dämonische Gier behalten, aber sie nicht stillen können. Das ist meine Strafe – Asmodis Fluch!«
    Gewaltige Kräfte wirkten auf Pancho Seguila ein. Es war ihm, als wären sein Kopf, seine Hände und seine Füße in eine riesige Presse geraten. Er wurde ohnmächtig.
    Als er wieder zu sich kam, lag er irgendwo am Wegesrand. Entsetzt betrachtete er seine Hände und Füße; sie waren winzig. Dann griff er an seinen Kopf und erschrak noch mehr. Sein Kopf war nicht größer als ein kleiner grüner Apfel.
    Pancho Seguila war zu einem Freak geworden.
    Bauern fanden ihn – er befand sich in Spanien – und nahmen ihn mit in ihr Dorf. Es ging ihm sehr schlecht. Kinder verhöhnten ihn, Hunde bissen ihn. Von dem, was er an Abfällen und Resten zu essen bekam, hätte er nicht leben können, doch er hatte immer noch zu viel Dämonisches an sich, um zu verhungern. Am schlimmsten aber war die Gier nach Blut.
    Doch wie hätte er sie stillen sollen? Dämonische Kräfte hatte er keine mehr, und mit seinen kleinen Händchen konnte er nicht einmal ein Kind überwältigen; und seine winzigen Zähnchen konnten kein Blut saugen.
    So kroch Pancho Seguila, der früher erlesene Schönheiten der Gesellschaft gesaugt hatte, auf allen vieren unter der glühenden Sonne Andalusiens wie ein Hund durch den Staub. Immer noch wurde ihm übel, wenn er ein Kreuz sah, und Weihwasser fügte ihm Brandwunden zu. Er fraß Käfer und Fliegen, die er mit seinen kleinen, klebrig gemachten Händen fing. Doch das war natürlich kein Ersatz für das, was er früher genossen hatte.
    Eines Tages kam die Amalfi-Monstrositätenschau durch das Dorf. Die Zigeuner kauften den Bauern den Nadelkopf für ein Spottgeld ab und nahmen ihn mit. Sie zeigten ihn in der Schau.
    Pancho Seguila litt fürchterlich als Freak. Er wusste bald, dass sich ein dämonisches Monster in der Amalfi-Schau verbarg, wollte jedoch nichts davon wissen. Er verschloss seine kleinen Augen und seine winzigen Ohren, denn er hasste alle Dämonen und legte keinen Wert darauf, Näheres über das Monster zu erfahren.
    In Hampstead ereilte ihn dann sein Schicksal durch die Hand des Dämonenkillers und des Hermaphroditen.

    Dorian fand sich im Wohnwagen wieder, verwirrt und von wiederstrebenden Empfindungen heimgesucht. Das Dämonische in dem Freak war immer noch stark genug gewesen, um ihm den Tod zu bringen. Der Dämonenkiller
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