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052 - Die Schlangengrube

052 - Die Schlangengrube

Titel: 052 - Die Schlangengrube
Autoren: Dämonenkiller
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erhob sich.
    »Jetzt weiß ich Bescheid«, sagte er. »Eines fügt sich ans andere. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe, Zarina.«
    »Du hast herausgefunden, wer das Monster ist und wo es sich verbirgt?«
    »Ja. Nach dem Gastmahl werde ich es zur Strecke bringen.«
    Dorian ging hinaus. Er blieb eine Weile in der frischen, kalten Luft, um sich von den geistigen Strapazen zu erholen. Ein Plan formte sich in seinem Gehirn.
    Die Amalfis erwarteten ihn bereits, als Dorian zur Tafel kam. In dem großen Wohnwagen waren einige Trennwände abgebaut worden. Eine große, reich gedeckte Festtafel stand dort. Alle Mitglieder der Sippe nahmen an dem Mahl teil. Die Zigeuner feierten gern und nahmen jede Gelegenheit dazu wahr.
    Raffael hatte den Ehrenplatz an der Stirnseite der Tafel, zu seiner Rechten saß Coco, zu seiner linken Dorian. Der Dämonenkiller hatte die fette Louretta als Tischdame.
    Bevor das Essen begann, erhob sich Raffael und sagte ein paar Worte. Er wirkte bleich und mitgenommen, aber er stand fest auf den Beinen, und seine Stimme klang kräftig. »Wir haben leider nicht den festlichen Grund für unser Mahl, den wir zu haben glaubten«, sagte er, »aber trotzdem soll die Festlichkeit stattfinden. Es gilt nämlich, drei neue Mitglieder in unsere Sippe aufzunehmen, drei Männer, die uns geholfen und die sich sehr um uns verdient gemacht haben. Dorian Hunter, Don Chapman und Phillip sollen von heute an Ehrenmitglieder der Amalfi-Sippe sein. Sie dürfen sich Zigeuner nennen, und die Freundschaft der mit uns verschwisterten und verbündeten Sippen ist ihnen gewiss. Nach dem Mahl werden wir ihre Arme ritzen und ihr Blut in den Sippenkelch tropfen lassen.«
    Einige Augenblicke herrschte überraschtes Schweigen, dann brachen die Sippenangehörigen in Hochrufe aus und applaudierten.
    Die fette Louretta umarmte Dorian Hunter und gab ihm auf jede Wange eine schmatzenden Kuss. »Mein Junge!«, rief sie. »Mein Söhnchen!«
    Ihre Söhne umarmten Dorian und küssten ihn gleichfalls auf die Wangen. Eine große Verbrüderung begann. Dorian, Don Chapman und Phillip, der mit Lucia am anderen Ende der Tafel saß, Raffael gegenüber, gingen durch die Hände der Zigeuner. Sie wurden umarmt und abgeschleckt. Natalie warf sich auf Dorian, als wollte sie gleich mit ihm ins Bett gehen, Ramona desgleichen.
    Es dauerte eine Zeit lang, bis endlich wieder alle an der Tafel saßen. Der bärtige Muskelmensch Herkules begann zu weinen – wie immer bei festlichen Gelegenheiten.
    Dorian aß nicht sehr viel. Die fette Louretta nötigte ihn immer wieder. Als nach fünf Gängen eine Pause gemacht wurde, ging Dorian mit Coco und Don Chapman nach draußen. Er sprach lange mit ihnen, und als sie zurückkamen, waren alle drei ungewöhnlich ernst.
    Nach dem Essen sollte die feierliche Zeremonie mit dem Sippenbecher stattfinden, aber Dorian Hunter bat um einen Aufschub.
    »Vorher ist noch etwas zu tun«, sagte er. »Ich weiß jetzt, wer das Monster ist und wo es sich aufhält. Ich will ihm den Garaus machen.«
    Er beobachtete Ramona Masto. Sie kniff die Lippen zusammen und musterte ihn feindselig. Dorian deutete auf sie. »Packt sie und bindet sie fest! Sie darf sich nicht rühren können.«
    »Was, Ramona soll es sein?«, schrien alle durcheinander.
    »Nein. Aber sie steht in einer engen Beziehung zu dem Dämon. Raffael und seine drei Söhne, Lucia mit ihren Giftschlangen, Don Chapman, Phillip und Coco Zamis sollen mit mir ins Schauzelt kommen. Auf der Bühne werden wir den Dämon austreiben und vernichten. Ich brauche ein paar Fackeln, einen Kanister Petroleum, Feuerlöscher, ein Beil und einen Knüppel.«
    »Weißt du genau, was du tust, Dorian?«, fragte Raffael, der den Sippenbruder von nun an duzte.
    Der Dämonenkiller nickte.
    »Tut, was er sagt!«, befahl Raffael. »Niemand außer den Personen, die er genannt hat, soll das Zelt betreten.«
    Die festliche Stimmung war gewichen. Alle starrten Dorian an.
    Die Fackeln waren in eiserne Halter gesteckt, die Utensilien lagen bereit. Dorian stand Raffael gegenüber, neben Dorian wartete der Zwergmann Don Chapman, die Amalfi-Söhne harrten im Hintergrund. Lucia stand seitlich auf der Bühne, Hand in Hand mit Phillip. Um Lucias Hals und auf ihren Schultern wanden sich sechs giftige Schlangen. Sie hatte Ähnlichkeit mit einer bildschönen Medusa. Coco Zamis befand sich auf der anderen Seite der Bühne.
    »Was nun?«, fragte Raffael.
    »Glaubst du, du kannst ein dreißig Zentimeter großes Männchen schlucken und
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