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0513 - Sandra und die Mördermaske

0513 - Sandra und die Mördermaske

Titel: 0513 - Sandra und die Mördermaske
Autoren: Jason Dark
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mich zu einem Halt.
    Sie sprang im gleichen Moment auf Rot um, als ich an den hellen Haltebalken fuhr. Aus der Gegenrichtung huschte noch ein Motorradfahrer wie ein Phantom über die Fahrbahn hinweg und verschwand im Regen.
    Ich überbrückte die Wartezeit mit einem Telefonanruf bei unserer Fahndung, die Tag und Nacht besetzt ist.
    »Ah, Sinclair!« Jeder Kollege stöhnte, wenn er am späten Abend oder in der Nacht meinen Namen hörte. Wenn ich anrief, bedeutete das zumeist Arbeit..
    So auch jetzt. »Es ist etwas Leichtes«, erklärte ich. »Eure Apparate sind ja warmgelaufen. Speichert mal einen Namen ein. Basil Wieran.« Ich buchstabierte.
    »Okay, geht klar. Wie kann ich Sie erreichen?«
    »Wenn es schnell geht, über mein Autotelefon.« Ich gab noch die Nummer durch.
    »Machen wir.«
    Es war Zeit. Die Ampel sprang um. Durch das Telefonat war eine winzige Flamme der Hoffnung in mir entfacht worden. Ich konnte uns nur die Daumen drücken, daß sie mehr Kraft gewann und größer wurde.
    Die Themse war kaum zu sehen, als ich sie überquerte. Nur das nasse Gestänge der Brücke huschte vorbei. Wasser und Regen aber bildeten einen grauen Brei, zusammen mit der Dunkelheit.
    Die City kam mir vor wie eine belebte Insel. Hier war noch etwas los. Taxen fuhren, zahlreiche Menschen waren mit ihren Fahrzeugen unterwegs, das bunte Licht der Reklameleuchten an den Häusern und Gebäuden bildete ein farbiges Mosaik inmitten der dichten, wellenden Regenschleier.
    Ich bedauerte die Menschen, die sich jetzt im Freien aufhalten mußten. Wie die Zeitungsjungen, die trotz des bescheidenen Wetters versuchten, ihre Ware an den Mann oder die Frau zu bringen.
    Ich hatte mir eine Zigarette angezündet und die Seitenscheibe etwas nach unten gedreht, so daß der Qualm abziehen konnte.
    Zwei Streifenwagen huschten an mir vorbei. Mit flackerndem Licht und heulenden Sirenen fanden sie ihren Weg zum Ziel. Ich fuhr langsamer und konnte mich so auf das Telefon konzentrieren, das sich plötzlich meldete.
    Es war der Kollege aus der Fahndung. »Was glauben Sie, Sinclair? Glück oder Pech?«
    »Bei meiner Verfassung tippe ich eher auf Pech.«
    »Richtig. Der Name Basil Wieran ist bei uns nicht registriert.«
    »Der Name Wieran überhaupt nicht?«
    »So ist es.«
    »Und das ist sicher?«
    Ich hörte ihn scharf atmen. »Unsere Computer sind sicher, einfach super.«
    »Ja, vorausgesetzt, sie bekommen Strom.«
    »Witzbold. Noch etwas?«
    »Nein, danke.«
    Der Funke erlosch wieder. Jetzt war ich ebensoweit wie zu Beginn.
    Allmählich wurde ich nervös. Als einzige Chance blieben nur die fotokopierten Unterlagen. Es war einiges an Text durchzuarbeiten.
    Der Mühe würde ich mich gern unterwerfen und auch Suko über die neuesten Vorfälle Bescheid geben.
    Die silberne Maske war gefährlich. Ich wußte nicht, was sich anbahnte. Ein Spaß jedenfalls würde es nicht werden. Den Rest der Strecke legte ich in einer Viertelstunde zurück und rollte in den düsteren Schlund der Tiefgarage hinein, die mir bei Dunkelheit immer wie ein Maul vorkam.
    In der Tiefgarage war es feucht und stank. Auch hier hatte sich die Feuchtigkeit breitgemacht. Sie mischte sich mit dem Geruch von Öl, Benzin und Schmutz sowie dem Gestank kalter Auspuffgase, die an den grauen Wänden regelrecht zu kleben schienen.
    Ich nahm die Papiere an mich, stieg aus und schloß den Wagen ab.
    In dieser Garage, die auch am Tag immer unheimlich wirkte, war ebenfalls schon einiges passiert. Da hatten mir Dämonen aufgelauert und sie zu einer Todesfalle gemacht.
    Bisher war ich ihr immer entkommen. Ich hoffte, daß es auch mein ältester Freund Bill Conolly schaffte, dessen aufgelöster Körper jetzt irgendwo in den Dimensionen treiben mußte.
    Ich verließ den Fahrstuhl und ging an Sukos Apartment vorbei.
    Daneben lag meine Wohnungstür. Die schloß ich auf, machte Licht und freute mich, daß noch alles so stand wie immer und ich keinen ungebetenen Besuch bekommen hatte.
    Mantel aus, Papiere auf den Wohnzimmertisch, dann ab in die Küche. Ich brauchte einen Schluck, der wärmte. Das Teewasser war schnell aufgesetzt. Damit ich sie auch nicht vergaß, stellte ich die Rumflasche schon neben die Tasse.
    Dann rief ich Suko an, der in seiner Wohnung war und in die Glotze schaute, wie ich an den Geräuschen im Hintergrund hörte.
    »Hast du Sehnsucht nach mir?«
    »Und wie.«
    »Kannst du nicht schlafen?«
    Ich lachte. »So ist es, Suko. Nur bist du daran nicht schuld, sondern die Umstände.«
    »Welcher
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