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0513 - Sandra und die Mördermaske

0513 - Sandra und die Mördermaske

Titel: 0513 - Sandra und die Mördermaske
Autoren: Jason Dark
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lachte bitter. »Die Mächte des Bösen sind mächtig. Sie sind gefährlich, sie sind grausam. Sie schlagen zu, wo es nur eben geht, und sie werden…«
    Wir hörten einen Schrei.
    Grell und spitz, in panischer Angst ausgestoßen.
    »Sandra!« rief ich.
    ***
    Es war die junge Frau, die geschrien hatte. Ich rannte den Weg zurück und sah sie auf dem alten Klosterhof stehen, zusammen mit Suko und Bill. Die drei Personen, die durch eine fürchterliche Magie aufgelöst worden waren, einfach zu benommen, um irgend etwas unternehmen zu können. Sie knieten am Boden. Um sie herum standen die Geister der Toten. Ich sah sie jetzt genauer.
    Es waren die durchscheinenden, feinstofflichen Körper, die sich zwar nicht bewegten, aber dennoch innerlich vibrierten, als steckten sie in einer großen Unruhe.
    Sehr dicht standen sie hinter den drei Menschen. Der schaurige Gesang erfüllte die Umgebung. Als ich auf Sandra zulief und sie anfassen wollte, schrie sie noch einmal.
    Ich griff trotzdem zu.
    Es war ein Fehler.
    Ich spürte den Schmerz, sie ebenfalls, und ich sah, daß der Arm, wo ich sie berührt hatte, plötzlich schwarz wurde.
    »Neiiinnnn!« brüllte sie, kam wieder hoch und drehte sich. »Du darfst mich nicht berühren. Ich bin kein Mensch mehr. Ich gehöre zu ihm, zu ihm!«
    »John, aufpassen!«
    Die Warnung des Mönchs kam zu spät. Sandra war schon vorgelaufen und direkt auf ihren Bruder zu. Ich hätte es niemals geschafft, sie zurückzuhalten. Father Ignatius aber stand näher. Er setzte noch einmal alles auf eine Karte.
    Mit einem verzweifelten Sprung erwischte er sie, riß sie auch noch herum, da griff Basil ein.
    Er hob beide Hände. Die Maske vor seinem Gesicht sandte ein gefährliches Strahlen aus. Plötzlich waren die Augen übergroß. Der Feuerschein leuchtete uns entgegen, als wollte er alles vernichten.
    Ich hörte das triumphale Schreien der Mönche und wußte, daß es nur mehr eine Chance gab.
    Mein Kreuz.
    Kreuz gegen Maske.
    Silber auf Silber!
    Ich jagte auf den Zombie zu, sah mich ebenfalls eingehüllt von diesem Schein aus Silber und Feuer, spürte, wie die gewaltige Kraft in meinen Körper eindrang, mich aber nicht in ein Geistwesen verwandeln konnte, weil ich das Kreuz hatte.
    Es war keine Allheilwaffe, in diesem Fall aber, wo es gegen die Kräfte der Hölle ging, mußte es einfach helfen.
    Ich rief die Formel.
    »Terra pestem teneto – Salus hic maneto.«
    Und das war es genau!
    Was nun passierte, bekam wohl keiner von uns so recht mit. Ein gewaltiges Chaos umtoste uns. Wir wußten nicht, wo wir uns befanden. Ich kam mir vor wie in einem Kreisel, starrte aber nach wie vor die Maske an, die sich auf ungewöhnliche Art und Weise verzerrte.
    Sie zerfloß zu einem breiigen Gebilde und riß den Kopf des Zombies mit.
    Das gleiche geschah mit den Geistern der Toten. Auch sie wurden von dem Sturmwind gepackt und in das Chaos hineingeschleudert, aus dem es kein Entkommen gab.
    Gut gegen Böse.
    Die Hölle gegen die Kräfte des Lichts.
    Dieser ewige Kampf, der nie aufhören würde, tobte mit einer so großen Wucht, als würde die Natur aus den Angeln gerissen. Es konnte nur einen Sieger geben.
    Es gab ihn auch.
    Das war ich oder mein Kreuz!
    Keine Schreie mehr, kein Chaos, dafür ein sehr kalter Wind, der gegen meinen Körper blies, und zwei Männerstimmen, die ich gut kannte. Suko und Bill sprachen miteinander.
    »Kannst du mir sagen, wie ich hierherkomme?« fragte der Reporter.
    »Nein, aber wir haben hier so einen kleinen Wundermann namens John Sinclair, der…«
    Ich drehte mich um.
    Wir sahen uns an – und lagen uns Sekunden später in den Armen.
    Es war geschafft.
    ***
    Nein, nicht ganz, denn den großen Wermutstropfen erkannten wir sehr bald. Es war Father Ignatius, der sich um uns nicht kümmerte, weil er am Boden kniete und auf eine Person schaute, die nicht mehr lebte.
    Sandra Wieran.
    Sie hatte den Fehler gemacht und war auf ihren Bruder zugelaufen, bevor ich die Magie des Kreuzes hatte einsetzen können. Die Kraft der Hölle, für die ein Menschenleben nichts galt, war stärker gewesen und hatte sie vernichtet.
    »Keine Chance!« flüsterte der Mönch. »Wir hatten keine Chance. Sie hätte sich…«
    Er schwieg, und ich schaute in ihr Gesicht.
    Es war bleich. Die Augen standen offen, als wollten sie für ewig in den grauen Himmel starren. Sie hatte auf ihren Bruder vertraut und nicht mehr damit gerechnet, wer er tatsächlich gewesen war.
    Von der Maske sahen wir nichts mehr, und der Altarstein war
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