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0513 - Sandra und die Mördermaske

0513 - Sandra und die Mördermaske

Titel: 0513 - Sandra und die Mördermaske
Autoren: Jason Dark
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haben sie unterdrückt, das gebe ich zu. Vielleicht war es auch ein Fehler.«
    Ich hob die Schultern. »Darüber möchte ich nicht richten. Gehen wir jetzt?«
    »Sicher!«
    Wir ließen den Zombie ohne Gesichtsmerkmale stehen. Hundertprozentig war ich nicht zufrieden, aber gab es eine Möglichkeit?
    Wahrscheinlich nicht, und so führte unser Weg auf die Kapelle zu, von der nur mehr Reste standen.
    Der Himmel war mittlerweile zu einer dunkelgrauen Fläche geworden. Ein gewaltiges Meer aus düsteren, vor sich hintreibenden Wolken zog über das Firmament. Sie sahen aus wie gehetzte, unheimliche Gestalten, die vor irgend etwas flüchteten.
    Auch wir kämpften gegen den steifen Wind an. Gierig schnappte er in den Klosterhof hinein und säuselte um die alten Mauern. Ich dachte an meine Freunde, die von einer gewaltigen Magie gepackt worden waren. Dabei fragte ich mich, ob Father Ignatius und ich es schaffen konnten, sie wieder zu befreien.
    Die Trümmer bildeten ein Hindernis, das wir überklettern mußten. Eine Bombe war sicherlich nicht in die Kapelle eingeschlagen, auch wenn sie so wirkte.
    Im Laufe der langen Jahre hatte die Natur ihr Recht gefordert und sich ausgebreitet. Gräser, Moos und Unkraut überwucherten die Reste. Manche Trümmer waren doppelt so hoch wie ein Mensch. Es war nicht zu erkennen, ob wir uns innerhalb der Kapelle bewegten oder uns noch außerhalb aufhielten.
    Auch Father Ignatius mußte schauen. Er blieb plötzlich stehen und drehte suchend den Kopf.
    »Was hast du?«
    »Ich weiß nicht. Irgendwo hier in der Nähe müßte es sein. Der Altar ist wichtig. Er wurde entweiht.«
    »Meinst du denn, daß es ihn noch gibt?«
    »Davon bin ich überzeugt, John.«
    »Na, dann wollen wir mal schauen.«
    Father Ignatius ging wieder vor. Wir bewegten uns zwischen den Resten der Kapelle wie zwei unruhige Geister auf der Stiche nach ihrem Grab. Reste irgendwelcher Bänke oder anderer Sitzgelegenheiten sahen wir nicht. Die Natur hatte mit einem dicken Mantel gleich alles überlagert.
    »Da ist es!«
    Father Ignatius hatte den Satz mit einer so großen Überzeugung ausgesprochen, daß ich ihm glauben mußte. Er deutete nach vorn auf ein Viereck. Es sah aus wie ein großer Stein oder ein Tisch, jedenfalls besaß es Ähnlichkeit mit einem Altar.
    Der Mönch schaute sich um, während er nickte. »Das ist der Mittelpunkt«, sagte er leise. »Er muß es einfach sein, weißt du? Ich spüre es, wir sind der Maske dicht auf den Fersen.«
    »Leider zeigte sie sich uns nicht.«
    »Abwarten.«
    Father Ignatius schritt auf den Altarstein zu. Mittlerweile war es noch düsterer geworden. Wir konnten die Umrisse auch nicht mehr so klar erkennen.
    Als Ignatius stehenblieb, verhielt auch ich meinen Schritt. Dann bückte sich der Mönch und deutete auf eine bestimmte Stelle an der Vorderseite. »Komm näher, John, komm her! Hier siehst du es.«
    Ich ging zu ihm und nahm die gleiche Haltung an wie er. Zunächst konnte ich nichts erkennen.
    »Nimm deine Lampe.«
    Er wußte von meiner Taschenleuchte. Ich knipste sie an, der Lichtstrahl fiel gegen den mit Moos und Flechten überwucherten Altar, und jetzt erst sah ich, was Father Ignatius gemeint hatte.
    Es war nicht die Maske, sondern etwas anderes. Wobei ich das Gefühl hatte, von einem Hammerschlag getroffen zu werden. Was ich an der Außenwand des Steins erkannte, waren die Umrisse eines Kreuzes…
    ***
    »Das ist nie die Maske!« hauchte ich. Der Mönch lachte leise. »Im ersten Moment sieht es so aus, John. Aber täusche dich nicht.«
    »Es ist ein Kreuz!«
    »Und was für eines. Nicht das Kreuz, das ich trage. Es sieht ganz anders aus.«
    Damit hatte er recht.
    Das Kreuz wirkte eher wie ein Kleeblatt mit vier Blättern. Es gab Zeiten, da war das Kreuz öfter zu sehen gewesen. Auf Fahnen hatte man es in den Kampf getragen, es war der große Helfer in der Not gewesen.
    Allerdings für eine besondere Art von Menschen.
    Für die Templer!
    War das die Lösung? Das Templer-Kreuz? Ich spürte die Gänsehaut auf dem Rücken. In meinem Magen hatte sich ein dicker Kloß festgesetzt, ich wollte etwas sagen, aber meine Kehle war wie zugeschnürt. Langsam schüttelte ich den Kopf.
    »Du glaubst es nicht, John?«
    »So ist es!«
    »Wenn du dich da mal nicht irrst. Dieses Kreuz, das einmal dem Guten gedient hat, ist umgekehrt worden. Es ist das Böse. Es gehörte nicht mehr den Templern. Der Teufel hat es in Besitz genommen und daraus sein Zeichen gemacht.«
    Er wollte noch etwas sagen, doch
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