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0513 - Sandra und die Mördermaske

0513 - Sandra und die Mördermaske

Titel: 0513 - Sandra und die Mördermaske
Autoren: Jason Dark
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Idee.« Bill fürchte die Stirn und strich durch das dichte, braune Haar. »Weißt du, John, wir kennen uns lange genug. Ich bin kein Angsthase, das muß dir auch bekannt sein. Was aber hier passiert ist, läßt mich leicht zittern. Da ist einiges gelaufen, vor dem ich mich einfach fürchte. Ich habe das Gefühl, unter Beobachtung zu stehen. Ich bin eingekreist, meine Familie ebenfalls. Man muß etwas dagegen unternehmen.«
    »Richtig. Und was?«
    »Das ist unser Problem.«
    »Die Maske müßte sich melden.«
    Bill grinste schief. »Du kannst ja versuchen, sie zu rufen. Vielleicht kommt sie.«
    »Hör auf.« Ich drückte die Zigarette aus. »Die Maske hat doch mit dir gesprochen. Ist dir da nichts aufgefallen?«
    »Wie meinst du das?«
    »In welcher Sprache sie redete. Klangen die Worte altertümlich? Hat sie so mit dir geredet, wie ich es auch getan hätte?«
    »Das kann ich nicht sagen.« Bill gab die Antwort amüsiert. »Sie sprach nur den Satz. Sie wollte ihren Körper haben. Ich sollte ihn für sie suchen.«
    »Ohne Hinweis?«
    »So ist es!«
    »Das ist doch Mist! Sie kann doch nicht…«
    »Sicherlich hat sie mich nicht ohne Grund ausgesucht, John. Die Maske wird schon wissen, was sie tut. Da sie mich angesprochen hat, muß sie davon überzeugt gewesen sein, den Richtigen zu haben. Also könnte ich etwas wissen, ohne davon zu ahnen. Verstehst du?«
    »Klar.«
    Bill tippte gegen seine Stirn. »Also müßte ich mir überlegen, ob ich irgendwann in der Vergangenheit mal etwas mit einer silbernen Maske zu tun gehabt habe.«
    »Hast du das?«
    »Ich bin nicht darauf gekommen. Ich habe alles durchgeblättert, bin tief in die Vergangenheit gestoßen, aber mit einer Silbermaske habe ich mich noch nicht befaßt. Du etwa?«
    »Auch nicht. Wenigstens sage ich das so spontan.«
    »Was machen wir?«
    »Wir warten darauf, daß sie wieder erscheint und dich noch einmal bittet.«
    »Darauf kann ich verzichten.«
    »Dann müssen wir mit der Suche anfangen.«
    »Klar. Fragt sich nur, wo das geschehen soll?«
    »Die Maske war aus Silber, sagst du?«
    »So sah sie aus.«
    »Meine Kugeln sind auch aus Silber.«
    »Aus geweihtem.«
    »Stimmt. Dennoch könnte es sein, daß man die Maske auch aus geweihtem Silber hergestellt hat. Die Person, die sie getragen hat, ist verstorben und kann, aus welchem Grund auch immer, nicht ihre Ruhe finden. Was sagst du zu meiner Theorie?«
    »Kann hinkommen.«
    »Muß aber nicht, ich weiß. Heutzutage läuft auch niemand mit einer Silbermaske herum.«
    »Früher allerdings. Wenn ich da an alte Ritterfilme denke. Da traten oft maskierte Helden auf. Der schwarze Ritter, der Mann mit der Silbermaske, dessen Gesicht völlig entstellt gewesen ist…«
    Ich schnippte mit den Fingern. »Das könnte übrigens eine heiße Spur sein, Bill.«
    »Dann müßten wir uns alte Ritterfilme ansehen.«
    »Bewahre. Da wälze ich lieber Literatur. Sonst wüßte ich nicht, wo wir anfangen sollten.«
    »Gibt es keinen Experten, der sich mit Masken auskennt?«
    »Wir kennen einige Historiker. Wir könnten sie morgen mal interviewen.«
    »Dazwischen liegt eine lange Nacht.«
    »Richtig, Bill. Rechnest du damit, daß etwas passiert?«
    »Eigentlich ja. Die Maske hat drängend gesprochen. Sie hatte es eilig. Sie will ihren Körper zurückhaben, aus welchen Gründen auch immer. Ich habe noch nichts tun können und rechne damit, daß sie mir Daumenschrauben ansetzen will. Die hat mich entführt, John, und ich habe es nicht bemerkt. Ich war plötzlich weg. Verschwunden. Einfach so. Das ist für mich nicht zu begreifen.«
    »Jedenfalls kommen wir nicht weiter, wenn wir nur hier herumsitzen. Hast du zuvor nichts bemerkt, Bill?«
    »Nein. Ich glaubte, in einem tiefen Traum zu stecken.«
    »Vielleicht hast du alles nur geträumt?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht. Ich sagte, ich glaubte, in einem Traum zu stecken. Ich steckte nicht darin. Das ist der große Unterschied dabei. So etwas bemerkt man schließlich. Ich verschwand einfach aus dem Bett. Ich löste mich auf.«
    Meine Zusatzfrage kam sofort. »Kann es sein, daß du einen Astralkörper gebildet hast?«
    »Auf keinen Fall. Dann hätte ich mich selbst im Bett liegen sehen müssen. Das war nicht der Fall. John, das war etwas anderes. Diese Maske besitzt eine immense Kraft und auch ungewöhnliche Macht. Sie ist uns Menschen über. Ich fürchte mich vor ihr.«
    »Du bist doch sonst nicht so ein Angsthase«, versuchte ich es locker anzugehen.
    »Diesmal ist es anders.
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