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0513 - Sandra und die Mördermaske

0513 - Sandra und die Mördermaske

Titel: 0513 - Sandra und die Mördermaske
Autoren: Jason Dark
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fast aus der Hand gerutscht.
    Bill Conolly war verschwunden!
    ***
    Ich rief nach ihm. Zunächst leise, danach lauter, aber ich bekam keine Reaktion.
    »Bill, verdammt, wo steckst du denn?«
    Wieder gab er mir keine Antwort. Ich durchsuchte das Zimmer. Es war eine verzweifelte Hoffnung, die ich hegte, schaute hinter der Tür nach, wo sich der tote Winkel befand, auch dort fand ich meinen Freund nicht. Bill mußte das gleiche widerfahren sein, wie in der Nacht, als er die Reise ins Jenseits angetreten hatte.
    Aber ich entdeckte die silberne Maske nicht. Das Zimmer war leer, bis auf Nadine und mich.
    Die Wölfin hatte sich verkrochen. Sie hockte zwischen dem kleinen Tisch und der Sitzgruppe, wirkte ängstlich, richtig klein, als wollte sie in den Boden kriechen.
    Ich ging auf sie zu.
    Normalerweise hätte Nadine ihre Deckung jetzt verlassen, das tat sie nicht. Sie blieb auf dem Boden liegen und gab ein jaulendes Geräusch von sich. Es waren Töne, die mir durch Mark und Bein schnitten und mir überhaupt nicht gefielen.
    So jammernd, so klagend, als hätte ihr jemand etwas angetan. In ihren Augen sah ich einen Ausdruck, den ich als Mensch ebenfalls gut kannte. Es war die Angst.
    Ich kraulte Nadine. Ob Tiere eine Gänsehaut bekommen können oder nicht, war mir nicht bekannt. Bei Nadine jedenfalls hatte ich den Eindruck, als hätte sie eine bekommen. Vielleicht täuschte ich mich auch, weil ihre Fellhaare aufrecht standen.
    Sie konnte nicht reden. Ihre Haltung, ihre Gebärden aber sagten mir genug.
    Die Angst war nicht fortzubekommen. Ich streckte ihr meine Hand entgegen, um sie zu streicheln, doch Nadine zog den Kopf sofort zurück, als wollte sie mit mir nichts zu tun haben.
    So etwas hatte ich bei ihr noch nie erlebt. Normalerweise war Nadine jemand, der einer Gefahr ins Auge sah und sich ihr stellte. Daß sie jetzt noch Furcht hatte, mußte einen Grund haben. Wahrscheinlich befand sich die Gefahr noch in der Nähe.
    Die Maske im Haus? Wer die Kraft besaß, einen Menschen aufzulösen, für den war es auch leicht, durch Wände zu gleiten. Im Wohnraum befand sie sich nicht, da hätte ich sie sehen müssen, aber ich sah plötzlich etwas im Garten.
    Es schwebte ungefähr in Kopfhöhe über den Boden und glänzte silbrig.
    Dabei gab es einen Schein ab. Es war ein Gegenstand, der einfach nicht in den Garten gehörte, eben die Maske!
    Bis zur Scheibe lief ich vor und löschte auch die Lampen im Garten. Dunkelheit fiel über die rückwärtige Seite des Grundstücks, durch die der Regen in langen, strichartigen Bahnen rann, in Pfützen klatschte und auch den Boden weiter näßte und aufweichte.
    Nur etwas paßte nicht in den Garten. Dieser silbrig leuchtende Gegenstand mit den gefährlich roten Augen. Er befand sich in der Nähe eines kleinen Brunnens, den die Conollys an heißen Sommertagen anstellten und gern dem Plätschern des Wassers zuhörten.
    Der Brunnen bestand aus übereinander gelegten alten Mühlrädern.
    Direkt darüber stand die Maske!
    Silbern, eigentlich harmlos, wären nicht die knallroten, sprühenden Augen gewesen.
    Sie tat mir nichts, ich tat ihr nichts. Meine Gedanken schweiften etwas ab. Ich dachte an die Totenmaske aus Atlantis, die sich im Besitz des kleinen Magiers Myxin befand. Diese Maske hier sah ähnlich aus. Auch sie besaß eine eckige Form, als wäre sie aus der Finsternis herausgeschnitten worden.
    Daß sie eine magische Macht besaß, stand für mich fest. Aber war sie auch stärker als mein Kreuz?
    Um das herauszufinden, mußte ich in den Garten. Die große Scheibe war sehr schwer. Sie nahm die gesamte Hausfront ein und ließ sich elektrisch bewegen.
    Während ich den entsprechenden Schalter bediente, behielt ich auch die Maske im Auge, die sich nicht von der Stelle bewegte. Ich ließ nur die Tür an der rechten Seite aufschwingen, die Scheibe blieb so, wie sie war.
    Kalte Luft und Regen strömten mir entgegen. Die Tropfen klatschten gegen mein Gesicht. Ich drehte noch einmal den Kopf, um auf Nadine zu schauen.
    Die Wölfin hatte ihren Platz nicht verlassen. Sie hockte nach wie vor verängstigt zwischen Sessel und Tisch.
    Ich ging in den Garten. Die Kette mit dem dranhängenden Kreuz streifte ich dabei über den Kopf. Die Maske stand inmitten der Regenschleier. Ihre Augen leuchteten in einer wilden Glut. Sie waren verschwommene Laternen in einem silbrigen Umfeld.
    Kreuz oder Maske?
    Es kam nicht dazu, denn ich vernahm die Stimme meines Freundes Bill Conolly. Und sie stoppte mich.
    »John…« Ein
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