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0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen

Titel: 0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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rotes Haar, das über die Schultern herunterhing! Das Gesicht mit den faszinierend grünen Augen war schmal und exotisch. Die Figur entsprach derjenigen des Mädchens auf dem Poster; nicht umsonst hatte Vyrner die Vergrößerung dort angeklebt. Gekleidet war Argoli in einen undefinierbaren Springer-Terraner-Mischmasch; Vyrner hatte sie mit Kleidungsstücken aus den Kabinen der, verschwundenen Besatzungsmitglieder versorgt.
    Sie blickte ihn an, als erwarte sie von ihm, eine Offenbarung.
    „Was willst du tun?" fragte sie.
    „Durchgreifen!" sagte er. „Und als ersten nehme ich mir diesen angeblich blaublütigen Akonen vor."
    Er rührte in seiner Tasse um. Ein verlegenes Schweigen entstand; „Woher kommst du eigentlich?" fragte er dann.
    Sie sagte es ihm.
    Es war die gleiche Geschichte: Auch ihr Schiff war auf Orbanas Raumhafen gelandet, und gerade als der Staatliche Wohlfahrtsdienst an Bord gekommen war, um das Bestechungsgeld in Empfang zu nehmen, war die Seuche des Geistes schlagartig ausgebrochen. Danach war Argoli einige Tage lang herumgelaufen, hatte andere Normale gesucht und schließlich den Barniter gefunden. Er hatte ihr weitschweifig erzählt, daß sich irgendwo in einem billigen Hotel ein Terraner ausschlafen müsse, der während des Zusammenbruchs erstaunlich normal weitergetrunken, geprahlt und mit den Mädchen geschäkert hatte, ohne zu merken, wie sie um ihn herum sich zu spielenden Kindern Zurückentwickelten.
    Dann suchten sie ihn, Vyrner.
    „Und wir haben dich gefunden."
    Vyrner grinste verlegen „Ja", sagte er. „So war es. Und jetzt scheine ich der einzige Mann zu sein, der in der Lage ist, diesen Fliegenden Holländer voller hysterischer Individualisten und mit einem lebensgefährlichen Maahk-Käfig in die Wolke zu bringen."
    Sie legte kurz ihre Finger auf seine Hand.
    „Es scheint nicht nur so", sagte sie leise. „So ist es. Und du wirst etwas gegen diese unsinnigen Streitereien tun?"
    „So wahr ich Vyrner heiße", sagte er und trank den Alkohol aus dem Glas. Er schmeckte wie flüssiges Feuer, trug aber dazu bei, Vyrners Laune etwas zu heben. Er stand auf, ging zu einem der eingebauten Fächer und schnallte sich den kleinen Lähmstrahler unter die linke Achsel. Dann nahm er eine dünne Leinen-Jacke aus dem Schrank und zog sie an. Er krempelte die Ärmel halb hoch und setzte sich wieder.
    „Was sagen deine drei Artgenossen dazu, daß du in meiner Kabine bist?" fragte er dann.
    „Sie scheinen bewußt jegliche Verantwortung für mich abzulehnen", meinte Argoli.
    „Keine Sippenhaftung, keine Verantwortung anderen Landsleuten gegenüber?"
    Sie lächelte geringschätzig.
    „Sonst schon. Nicht in diesem extremen Fall. Sie haben alles verloren: Schiff, Vermögen und alle Angehörigen. Sie haben nur noch ihr nacktes Leben und einige Kostbarkeiten. Du kannst nicht von ihnen erwarten, daß sie sich begeistert der Verantwortung hingeben."
    Vyrner schlug nachdenklich mit den Fingernägeln gegen seine Schneidezähne. Dann hob er seinen Becher, und das Mädchen schüttete aus der Kanne schwarzen, heißen Kaffee nach.
    „Es wird Zeit", sagte er, „daß ich mich um die Steuerung kümmere."
    Sie fragte leise: „Darf ich hierbleiben, etwas Musik hören und die Tür verschließen? Datras stellt mir nach."
    „Pegamoi Datras II. stellt dir nach?" fragte er verblüfft.
    Sie nickte.
    Er begann schallend zu lachen. Mitten in seinem Lachanfall klopfte es gegen die Tür. Rustage hörte zu lachen auf und rief: „Herein!"
    Es waren Ingrain Dulgant, der Anti, Gooz-B und Aptant Khyn, der Ara-Mediziner. Sie ergossen sich förmlich in den Raum und fingen gleichzeitig an zu reden.
    Dulgant schrie: „Dieser fette Barniter behauptet, er habe ein Recht auf Sonderbehandlung, weil er ein Nachkomme der Terraner ist. Und als ich ihm sagte, wir alle säßen in einem Boot, da hat er behauptet, daß auch das Boot ein terranisches Schiff sei und daß überhaupt er, wenn schon jemand, besondere Rechte genösse..."
    Aptant Khyn schrie mit Fistelstimme:.
    „Wir sind schließlich keine Bettler, sondern hochqualifizierte Mediziner, und als nächstes werden wir wohl diesen Fettkloß behandeln müssen. bevor er sich zu Tode trinkt und frißt. Und das alles auf unsere Kosten, denn er frißt ja mindestens das Vierfache und rülpst außerdem wie ein Tier. Er..."
    Der Barniter stand zitternd an der Tür, hob seine fetten, kurzen Arme und schrie jammernd: „Natürlich habe ich recht! Ich bin ein Abkömmling terranischer Kolonisten
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